Laut dem E-Retail-Report 2009 ist die Kreditkarte im E-Commerce das beliebteste Zahlungsmittel: Drei Viertel aller Internet-Einkäufe weltweit werden inzwischen über sie abgewickelt. In Deutschland scheinen Shopbetreiber jedoch noch Vorbehalte gegen die Akzeptanz von Kreditkarten zu haben.
Erfahren Sie mehr zur Kreditkartenzahlung von Susanne Jenz vom Payment Provider Elavon.
Warum sollte ein Onlinehändler Kreditkarten als Zahlungsart anbieten?
Das Argument liegt auf der Hand: Händler können durch die Akzeptanz von Kreditkarten höhere Umsätze erzielen, da Kreditkarteninhaber in der Regel besser gefüllte Warenkörbe haben.
Der Pago Report hat bereits im Jahr 2008 festgestellt, dass Transaktionen, die offline per Rechnung, Vorkasse oder Nachnahme beglichen werden mit durchschnittlich 44,23 € einen um über 40 € niedrigeren Warenkorbwert haben als bei der Zahlung mit Kreditkarte, wo der durchschnittliche Warenkorbwert bei 85,89 € liegt.
Außerdem lädt Kreditkartenakzeptanz zu Spontaneinkäufen ein, da Karteninhaber oftmals von verzögerten Zahlungszielen, interessanten Teilzahlungsmöglichkeiten oder von attraktiven Bonusprogrammen profitieren. Darüber hinaus wird die Kundenbindung durch die Bereitstellung einer einfachen, sicheren und schnellen Zahlungsmethode weiter gestärkt.
Hinzu kommt, dass Händler durch die Akzeptanz von Kreditkarten neue, zahlungskräftige Kunden sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene gewinnen können. Kurzum: Kreditkartenakzeptanz zahlt sich – im wahrsten Sinne des Wortes – für den Händler aus.
Wie erklären Sie sich den Anstieg an Kartenzahlungen im E-Commerce?
Immer mehr Onlineshopper bezahlen laut aktuellen Studien mit Kreditkarte. In Deutschland sind rund 24 Millionen Kreditkarten im Umlauf und über 30 % aller Einkäufe im Internet werden in Deutschland inzwischen mit der Kreditkarte getätigt. Die Tendenz ist steigend, denn laut einer Umfrage von ibi research hat bei über einem Drittel der Onlinehändler der Anteil der Kartenzahlungen in den letzten 3 Monaten zugenommen.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Zahlung per Kreditkarte für den Kunden nicht nur sicher, sondern auch einfach und schnell ist, da Kreditkartendaten direkt im Shop hinterlegt werden können, anstatt sich erst auf der Seite eines dritten Dienstleisters anzumelden, um den Bezahlvorgang fortzusetzen.
Zusätzliches Umsatzpotenzial bieten die 600.000 neuen Maestro-Karten – Debitkarten von MasterCard. Konnten Maestro-Karten bisher nur im stationären Handel eingesetzt werden, so können diese jetzt auch für Zahlungen im Internet verwendet werden. Durch die Maestro-Akzeptanz ermöglichen Shopbetreiber nunmehr selbst solchen Kunden ein einfaches und sicheres Bezahlen per Karte, die über keine Kreditkarte verfügen oder lieber mit einer Debitkarte bezahlen möchten.
Wie steht es mit der Sicherheit für Onlinehändler wenn Kreditkartenzahlungen online abgewickelt werden?
3D-Secure-Verfahren wie Verified by Visa und MasterCard SecureCode, die Abfrage der Kartenprüfnummer CVV2/CVC2 sowie PCI-Zertifizierungsprogramme bieten für Händler – und Kunden – ein hohes Maß an Sicherheit bei Zahlungen im Internet.
Was bedeutet Verified by Visa und MasterCard Secure Code?
Bei Verified by Visa und MasterCard SecureCode authentifiziert sich der Kreditkartenzahler im Onlineshop mit einem personalisierten Passwort als Karteninhaber. Durch die Vergabe des Passworts oder einer PIN sichert sich der Karteninhaber dagegen ab, dass andere unbefugt mit seiner Kreditkarte einkaufen.
Eine Zahlungsrückgabe des Kunden mit dem Argument “Transaktion nicht durchgeführt” ist dann nicht mehr möglich. Dies gilt grundsätzlich auch, wenn der Kunde und dessen Bank nicht an den beiden Sicherheitsverfahren teilnehmen. Dann liegt das Risiko bei der kartenausgebenden Bank, da Händler dem Kunden die größtmögliche Sicherheit bieten.
Kann die Kartenprüfnummer Onlinezahlungen tatsächlich sicherer für Händler machen?
Um die Sicherheit für Onlinehändler weiter zu erhöhen, wurde die Kartenprüfnummer – auch CVC2 oder CVV2 genannt – auf der Kartenrückseite eingeführt. Da die 3-stellige Prüfziffer auf der Rückseite der Karte aufgedruckt ist, taucht sie auf keinem Beleg auf. Sie kann daher nur übermittelt werden, wenn die Karte dem Käufer auch tatsächlich vorliegt.
PCI DSS soll Kartenzahlungen ebenfalls sicherer machen. Was ist das eigentlich?
Gestiegene Hackerangriffe und das Ausspähen von Karteninhaberdaten führen zur Verunsicherung bei Karteninhabern und Händlern. Um Kartenmissbrauch vorzubeugen, haben die führenden Kreditkartenorganisationen ein Sicherheitsprogramm mit Vorschriften für die Aufbewahrung von vertraulichen Karteninhaberdaten entwickelt. Dieses Programm nennt sich PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard) und enthält Vorgaben über die Speicherung, Verarbeitung und Weiterleitung von Kartendaten, um einem Abgreifen von Karteninhaberdaten und deren missbräuchlicher Verwendung durch Unbefugte vorzubeugen. Kartenakzeptierende Unternehmen müssen nachweisen können, dass sie die PCI-Datensicherheitsstandards erfüllen, ansonsten können Strafen drohen.
Sicherheit kostet – inwieweit rechnen sich diese Maßnahmen für den Händler?
Die etwaigen Kosten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen amortisieren sich in der Regel schnell durch zufriedene Bestandskunden und neu gewonnene Kunden. Es stellt sich daher nicht unbedingt die Frage, was Kartenakzeptanz und die damit verbundene Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen kostet, sondern wie viel zusätzlichen Umsatz man erzielen kann. Außerdem kann ein Händler von einer günstigeren Interchange-Qualifizierung durch die Abfrage der Kartenprüfnummer und dem Einsatz von 3D Secure profitieren – was sich positiv auf die Berechnung der Servicegebühr auswirkt.
Darüberhinaus reduziert der Händler sein Zahlungsausfallrisiko durch die ordnungsgemäße Verwendung von 3D Secure Verified by Visa/MasterCard SecureCode, wie das nachfolgende Beispiel zeigt: Ein Händler wickelt im Jahr 10.000 Kreditkartentransaktionen mit einem Durchschnittswert von 50 € ab und hat eine Rückbelastungsquote von 0,3 %. Drei Viertel dieser Rückbelastungen – also 23 Chargebacks – sind entstanden, weil die Transaktionen nicht von den Karteninhabern autorisiert wurden.
Dies hätte durch den ordnungsgemäßen Einsatz von 3D Secure verhindert werden können. So aber muss der Shopbetreiber einen Zahlungsausfall von 1.150 € hinnehmen. Hinzu kommt eine sogenannte Chargeback-Gebühr von beispielsweise 10 € pro Rückbelastung – diese Gebühr ist abhängig vom Acquirer und kann auch bis zu 35 € betragen. Insgesamt sprechen wir also von fast 1.400 €, die dem Händler unnötigerweise entstanden sind. Der zusätzliche Zeit- und Personalaufwand ist hier nicht berücksichtigt.
Mit welchen Kosten muss ein Onlinehändler rechnen, wenn Kreditkartenzahlungen im Shop abgewickelt werden?
Die Servicegebühr – auch Disagio – ist eine vom Umsatz abhängige prozentuale Gebühr und setzt sich aus der Interchange-Gebühr, der Assessment Fee und der Merchant Service Fee zusammen. Die Höhe variiert je nach Branche und liegt in der Regel zwischen 2 und 3 %. Gegebenenfalls können weitere Gebühren für die Übermittlung der Zahlungsdaten z. B. durch einen Payment Service Provider anfallen.
Können Onlinehändler die Höhe der Servicegebühren beeinflussen?
Die Interchange-Gebühr, die für jede abgewickelte Transaktion an die kartenausgebende Bank bezahlt wird, stellt in der Regel den höchsten Kostenfaktor bei der Akzeptanz von Kreditkarten dar. Wer jedoch seine Transaktionen mit Hilfe entsprechender Sicherheitsmaßnahmen – z.B. 3D Secure oder Abfrage der Kartenprüfnummer – abwickelt, profitiert von günstigeren Interchange-Qualifizierungen, z.B. wenn Onlinezahlungen über 3D Secure oder die Kartenprüfnummer abgesichert werden. Acquirer stellen auf Basis solcher Faktoren maßgeschneiderte Angebote zur Verfügung.
Wie schnell werden Transaktionsbeträge an den Händler ausgezahlt?
Zahlungsziele können individuell festgelegt werden. Je nachdem, was mit dem Acquirer im Kreditkartenakzeptanzvertrag vereinbart wurde, schreibt dieser die Kreditkartenumsätze in bestimmten Abständen z. B. täglich, wöchentlich oder monatlich dem Händlerkonto gut.
Interviewpartner:
Susanne Jenz ist Head of Indirect Sales Germany bei Elavon, einem Anbieter globaler Zahlungslösungen für über eine Million kartenakzeptierende Unternehmen. Als globaler Dienstleister für die Abwicklung von Kartenzahlungen bietet Elavon nach eigenen Angaben neue Standards in Sachen Benutzerfreundlichkeit, Zuverlässigkeit und Innovation.
Dazu Susanne Jenz:
“Wir von Elavon kennen die Anforderungen, die der rasant wachsende E-Commerce-Markt mit sich bringt. Unsere Abrechnungsplattform wurde auf Basis modernster Technologie entwickelt, um unseren Kunden die neuesten Standards für sichere Zahlungslösungen zur Verfügung zu stellen. Außerdem unterstützen wir Onlinehändler, Sicherheitsmaßnahmen wie Verified by Visa oder MasterCard SecureCode schnell und einfach umzusetzen.”
“Des Weiteren stehen unsere für die Sicherheit im E-Commerce zuständigen Spezialisten mit einem Maßnahmenkatalog und anderen wertvollen Tipps zur Seite, um betrügerischen Transaktionen vorzubeugen. Nicht zu vergessen ist unser Online-Abrechnungskonto iMerchantConnect, über das der Status der über das Internet akzeptierten Kartenzahlungen 24 Stunden täglich abgerufen werden kann.”
Weitere Informationen sind unter www.elavon.de erhältlich.
Selbsterverständlich muss Kreditkartenzahlung angeboten werden. Die meisten tun es aber zähneknirschend: Nach unseren Erfahrungen liegen die Abwicklungsgebühren in Summe oberhalb von 3,5% nach allen Kosten. Das heisst man könnte alternativ auch bei Vorkasse dies als Gutschein anbieten.
Auch wir bieten Kreditkartenakzeptanz an um diese Kundschaft anzusprechen. Eine Kreditkartenzahlungsrate von 30% kann ich jedoch in keinster Weise bestätigen. Bei uns hat sich vielmehr in den letzten Monaten die Zahlung mit PayPal verstärkt durchgesetzt. Die PayPal-Gebühren sind in etwa mit den Kreditkartengebühren vergleichbar, aber das Geld wird sofort gutgeschrieben und bei einer Rückabwicklung werden auch die Gebühren wieder gutgeschrieben. Als Händler ist mir eine PayPal-Zahlung also lieber als eine Kreditkartenzahlung. Der Artikel war also mal wieder eher als “Werbeblock” zu bezeichnen.
Die Theorie hört sich gut an, aus langjähriger Erfahrung muss ich jedoch sagen, dass man trotz Einsatz VbV und 3D Secure immer noch versucht bei Chargebacks dem Händler den schwarzen Peter zuzuschieben.
Es werden nach wie vor “vom KK-Inhaber unterschriebene Zahlungsbelege” als Nachweis angefordert und Sachbearbeiter ignorieren den Einsatz von VbV und 3D Secure einfach, auch wenn man sie darauf hinweist dass man diese einsetzt.
iMerchantConnect wird von uns ebenfalls genutzt, aber die Benutzerfreundlichkeit der Plattform ist allenfalls mittelmäßig. Da besteht noch deutliches Verbesserungspotential.
Auch kann ich nicht bestätigen dass die Zahlungen zunehmen, eher ist das Gegenteil der Fall. Viele Kunden haben, nach eigenen Aussagen, Befürchtungen dass die KK-Daten bei der Nutzung über das Internet nicht ausreichend gesichert sind.
Bei mir macht der KK-Anteil nunmehr knapp die Hälfte des Umsatzes meines umsatzstärksten Shops aus. Gegen Chargebacks bin ich versichert und meine Kunden haben mich in dieser Hinsicht bislang auch nicht über die Maßen in Anspruch genommen. In den nun knapp 2 Jahren, in denen ich mein Zugpferd besitze gab es bislang nur eine Rückbuchung und dies bei tausenden von Bestellabwicklungen. Ich denke, das ist nicht representativ. Allerdings sind aufgrund meines Angebots, das sich bspw. nicht mit Badeenten oder anderen niederwertigen Artikeln beschäftigt meine Kunden auch eher den gehobenen Käuferschichten zuzurechnen. Daher gehe ich davon aus, dass bei niederpreisigen Artikeln sich ein völlig anderes Bild ergeben kann. Jedenfalls signalisiert das Angebot der KK-Bezahlung dem Kunden, dass der Händler von einem Kreditkartenunternehmen geprüft wurde und auch über dementsprechende interessante Umsätze verfügt und daher nicht unbedingt ein kleiner Kramer ist.
Mein Fazit, als Signal gegenüber dem Kunden in jedem Fall empfehlenswert. Von der Kostenseite aus betrachtet gibt es Fälle, in denen die Abrechnungsmodalitäten schon ein bisschen weh tun können, aber dafür hat der Kunde die Möglichkeit sich die Zahlungsart seiner Wahl auszusuchen.
Anmerken möchte ich noch, dass man sich überlegen kann, für diese Zahlungsart zusätzliche Zahlungskoten zu verlagen (bspw. einen oder zwei Euro), ich selbst mache dies jedoch auch nicht.
Alle mir bekannten Studien belegen, je mehr Zahlungsarten angeboten werden, desto häufiger wird von Kunden bestellt, d.h. mehr Umsatz für den Händler. Und mehr Umsatz bedeutet, bei guter Kostenstruktur, in der Regel auch mehr Gewinn.
Die behaupteten 75% mögen weltweit gelten, aber in Deutschland liegt der Bankeinzug (zumindest bei uns) an Platz 1 dicht gefolgt von PayPal. Kreditkartenzahlung liegt erst an 3. Stelle. Nur 7% der Kunden zahlen bei uns per Kreditkarte. Das ist eine erhebliche Diskrepanz zu den genannten 30% (immerhin 23 Prozentpunkte Unterschied). Der Einsatz Kreditkartenzahlung ist eher rückläufig.
Außerdem sollte man nicht unberücksichtigt lassen, von wem der Bericht kommt. Hier wird klar die Werbetrommel gerührt. Doch so lange sich an den Gebühren und der Sicherheit für die Händler nichts ändert, gibt es aus meiner Sicht keine Notwendigkeit, die Zahlung per Kreditkarte stärker zu bewerben. Einerseits werden hohe Transaktionsgebühren verlangt und andererseits jegliches Risiko auf die Händlerseite verlagert. Da kann man wohl kaum von einer ausgeglichenen Lastenverteilung sprechen.
Hallo,
wir bieten natürlich Kreditzahlung unseren Kunden an. Wir machen damit ca. 30 % unsere Umsätze. Ich kann das nur empfehlen.
Wir haben eine Akzeptanz von 57prozent bei Käufen über 100 euro unter 100 euro sind es nur 11 Prozent denke das es an den zahlungszielen liegt.
Und schon wieder erscheint hier ein Werbeartikel für KK-Akzeptanz. Wiederholt sich das nun alle paar Wochen?
Die Gebühren “zwischen 2 und 3%” sind auch reine Augenwischerei.
Warum sollte ein Händler der Paypal nutzt, die Kreditkarte noch einmal separat akzeptieren. Kunden benötigen doch gar kein Konto mehr bei Paypal. Man kann doch im Bestellverlauf bei Paypal einfach seine Kreditkartennummer eingeben und damit bezahlen. Damit habe ich doch eine Kreditkartenakzeptanz.
@Hans-Günter Martin,
die Kosten kann ich bestätigen, aber der Satz:
“Das heisst man könnte alternativ auch bei Vorkasse dies als Gutschein anbieten.”
stimmt nur dann, wenn Sie 100% Kreditkartenzahlung haben – wobei die Betonung auf dem Wort “alternativ” liegt.
Was ich immer grausam an Kreditkartenzahlung finde, ist das man ewig auf die Auszahlung wartet. Wir schieben immer gute 20 000 Euro vor uns her.
Man zahlt servicegebühr und die arbeiten noch mit unserem Geld.
Aber dennoch denke ich kann man nicht mehr auf die Akzeptanz verzichten.
Wir bieten eigentlich alle Zahlungsarten an,
seit zwei Monaten auch Kreditkartenakzeptanz.
Leider ist es so, dass wenn man sich den Vertrag mit dem Acquirer genau durchliest, dass der schwarze Peter immer beim Händler liegt. Wie hatten in kürzester Zeit mehrere Vorgänge (ca 1500 Euro Umsatz) wo wir hellhörig wurden und nicht blind geliefert haben. Recherche ergab das angegebene Rechnungsadressen laut Google-Maps Feldwege waren, Rechnungsadresse im Süden der BRD, Lieferanschrift eine Packstation in Norddeutschland und Empfänger ein ganz anderer Name. Aufgefallen ist es uns dahingehend dass wir in kürzester Zeit ähnliche Vorgänge mit überdurchschnittlichen Warenkörben hatten. Schulterzucken beim Acquirer (so ähnlich wie “ihr Risiko”).Recherche-Emails an die kunden kamen alle als unzustellbar zurück. Mögen viele über Paypalgebühren meckern. Aber das System scheint mir wesentlich sicherer zu sein, da ich hier auch als Händler einen Schutz geniesse, wenn ich eine von Paypal verifizierte Lieferadresse bediene. Mit Paypalzahlungen hat man auch schon versucht uns betrügerisch über den Tisch zu ziehen. Hier haben wir aber in kürzester Zeit von Paypal den Hinweis auf Missbrauch bekommen und wurden gebeten die Lieferung nicht auszuführen.
Für mich als Händler birgt die Kreditkartenakzeptanz nach wie vor ein immenses Risiko. Im übrigen kann ich nur jedem Händler empfehlen jeglichen Betrugsverdacht bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige zu bringen. Das mag zwar aufwendig erscheinen – aber nur so werden wahrhafte Statistiken erreicht.
Die hier bemühte Statistik hat – fürchte ich – einen kleinen Schönheitsfehler:
Die durchschnittliche Summe, die Kunden per Rechnung (bzw. RG + VK + NN) geordert haben, kann auch deswegen niedriger als die Auftragssumme bei Kreditkartenzahlung sein, weil viele Shop-Betreiber bei Bestellung auf Rechnung ein geringeres Kreditlimit festsetzen und daher höhere Beträge garnicht erst auf Rechnung bestellt werden können, sondern nur über andere Bezahlmethoden.
Dies kann bereits den durchschnittlichen Warenkorb-Wert deutlich senken.
Viele Statistiken und Tests legen die Vermutung nahe, dass die Konversionsrate mit der Zahl der zur Verfügung stehenden Bezahlmethoden steigt, fast unabhängig von der Art der jeweils hinzugefügten oder entfernten Bezahlmethode und auch unabhängig vom Anteil, den die jeweilige Bezahlmethode am Gesamtumsatz hat. Will heissen: Wenn der Shop-Betreiber 5 Bezahlmethoden anbietet, jede zu 20% von Kunden verwendet wird und eine Bezahlmethode entfernt wird, sinkt die Conversion Rate in Tests nicht etwa um 20%, sondern teilweise um 25% oder mehr. Es scheint also zu gelten: “viel hilft viel”.
Man sollte bei der Auswahl der angebotenen Payment Methoden folgendes bedenken: Auch wenn ich als Kunde nicht auf Rechnung bestelle, so stärkt die Verfügbarkeit dieser Bezahlmethode mein Vertrauen in die Seriosität des Anbieters doch erheblich. Wenn ein Anbieter bereit ist, auf Rechnung zu liefern (Tipp: vielleicht auch nur bis zu einer Summe von X EUR), gehe ich doch eigentlich nicht davon aus, dass ich hier “übers Ohr gehauen” werde. Bei reiner Vorkasse habe ich da schon erheblich mehr Bedenken.
Wie kann es sein, dass in Österreich Disagiogegebühren (Kreditkarte) von nur 1-1,5% zu bezahlen sind?
In Deutschland werden bis zu 3,5% verlangt! Kann man da sich nicht zusammen tun und etwas dagegen unternehmen?