Dass sich die Art der angebotenen Zahlungsmethoden positiv auf die Konversion in einem Online-Shop auswirken kann, ist hinlänglich bekannt. Doch welche Zahlungsart ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz das Mittel der Wahl? Dieser Frage hat sich das E-Commerce-Center Handel (ECC) aus Köln in einer Studie angenommen.
So zahlen Schweizer und Österreicher am liebsten.
Shopbetreiber aus Österreich und der Schweiz können ihre Konversionsrate erhöhen, wenn sie ihren Kunden die richtige Zahlungsart anbieten. Nach Ausweis der Studie “Der Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Verbraucher in D-A-CH” wäre dies der Kauf per Kreditkarte.
In Österreich dominiert dagegen die Kreditkarte den Markt – rund 35 Prozent der Zahlungstransaktionen werden in Österreich über die Kreditkarte abgewickelt – gefolgt von PayPal, worauf rund 18 Prozent entfallen und der Rechnung mit 16 Prozent. In der Schweiz dominiert ebenfalls die Kreditkarte – mit knapp 48 Prozent der Transaktionen sogar noch deutlicher als in Österreich. Auf Platz zwei schafft es in der Schweiz die Rechnung mit 22 Prozent der Transaktionen, PayPal landet mit 7,9 Prozent auf dem dritten Platz.
Über die Landesgrenzen hinweg hat das ECC auch wissen wollen, welche Kriterien bei der Auswahl einer Zahlungsart den Verbrauchern wichtig sind. Wie nicht anders zu erwarten, steht die Sicherheit des Zahlungsverfahrens bzw. der Schutz vor Missbrauch an erster Stelle. Auf Platz zwei folgt die Seriosität des Anbieters oder des Verfahrens.
Ungeklärt bleibt allerdings, auf welcher faktischen Grundlage der Verbraucher die Sicherheit eines Zahlungssystems und die Seriosität eines Anbieters beurteilen kann. In der Regel kann er dies nur sehr eingeschränkt. Somit verlässt sich der Verbraucher im Wesentlichen auf ein Markenbild, welches durch Marketing und PR gesteuert, gezielt gebildet wurde.
Daher einmal die provozierende These: Payment-Anbieter, die viel Budget in die Markenbildung investieren und gezielt auf das Thema Sicherheit und Seriosität einzahlen, werden von den Verbrauchern bevorzugt und sollten daher auch vom Shopbetreiber eingebunden werden.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Diskutieren Sie hier im Blog! Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.
Seltsam. Ich kenne hier in der Schweiz nur wenige, die überhaupt eine Kreditkarte besitzen. Diejenigen die ich kenne und eine haben, haben sie sich für einen Flug organisieren müssen, Ich habe auch einige Klagen wegen der Kreditkartenpflicht für Mobile Telefon Apps gehört.
Ob die sich dann deswegen eine Kreditkarte geholt haben weiss ich aber nicht. Fakt ist da, dass ich aber den einen oder anderen helfen musste gratis alternative für kostenpflichtige Apps zu finden.
Viele die ich kenne bezahlen somit via Rechnung und etwas mehr via Debitkarte (Post/EC Karte). Paypal jedoch habe ich nicht so im Überblick. Da es erst so richtig im Onlineshopping ankommt. Ich bin also da nicht auf dem aktuellsten Stand.
In welcher Glaskugel der Kai wieder diese Zahlen gesehen hat? Laut VSV/GfK Studie, und das ist für mich die verlässlichste der Schweiz, beträgt der Anteil an Rechnungen 87% und KK kommt gerade Mal auf 7% (vgl. auch http://blog.carpathia.ch/2013/03/08/vsv-gfk-ecommerce-schweiz-2012/).
Und diese Tendenz deckt sich auch mit den Einzelwerten die mir von einzelnen Kunden bekannt sind Die Schweiz ist ein Land der Rechnungszahler.
Ich stelle hinter diese Studie ein grosses Fragezeichen aus Händlersicht. Wenn man für die Schweiz nur 480 Personen befragt (wo wurde gefragt?) müsste man schon statistische Fragezeichen setzen. Wenn ich dann noch die Rückmeldungen der Firmen (Händler) in unserer jährlichen Befragung miteinbeziehe (87 % Rechnungskauf), dann muss ich ein grosses Fragezeichen setzen.
Sollten auch Dienste wie Flugreisen, Zugtickets, Downloads etc. in die Erhebung eingeflossen sein, kommt es vielleicht hin.
Wäre schön, wenn solche Studien auch genau herleiten würden, wie die Fragestellungen lauten und wo/wie genau gefragt wurde. Ebenso wäre eine Differenzierung zwischen Dienstleistung (Reisen, Tickets) und “echtem” Handel wünschenswert, denn in der Schweiz wird man mit der Kreditkarte im Online-Handel nicht wirklich glücklich, die Rechnung hat einen viel höheren Stellenwert.
Meinen Erfahrungen nach sind die 22% beim Rechnungskauf in der Schweiz zu tief angesetzt, die 87% jedoch massiv zu hoch.
Es ist schade, dass in der Ergebnispräsentation der Studie so wenig über die Methodik preisgegeben wird. So erhält man sehr wenig Aufschluss darüber, wie man die Ergebnisse einstufen soll.
Falls die Zahlen 22% auf Rechnung in der Schweiz stimmen, so höchstens deshalb, weil Shops ein Bonitätssystem haben, das nicht jedem den Kauf auf Rechnung erlaubt.
Als Schweizerin in einer Schweizer Firma weiss ich aus eigener Erfahrung – als wir kein Bonitäts-Check-System hatten – dass min. 90% der Schweizer Besteller “auf Rechnung” wählten. Auch heute noch, wenn Besteller die Option auf Rechnung bekommen, wählen Sie – übrigens auch die Deutschen und Österreicher – mit grösster Mehrheit auf Rechnung.
Übrigens: kennt jemand einen Anbieter für Shops, der Rechnungskauf anbietet für die Schweiz, Deutschland und Österreich?
Als schweizer Online Shop verkaufen wir ca. 85% gegen Rechnung. Rest per KK. Rechnung für Online Käufe ist sehr verbreitet in der Schweiz, da Herr und Frau Schweizer auch ohne Versicherung immer gut zahlen. Lastschrift gibt es gar nicht in der Schweiz, da wundert mich die Statistik.
Ich glaube aber auch, dass sich mittlerweile in Deutschland viele Kunden eine Kreditkarte zulegen. Diese gibt es bei diversen Banken kostenlos oder zu einem geringen Jahresbeitrag. Ich bevorzuge beim Onlinekauf die Bezahlung mit Kreditkarte.