KundenbewertungVor einiger Zeit erregte ein Fall in Augsburg großes Aufsehen: Ein Online-Händler verklagte einen seiner Kunden auf Zahlung von rund 70.000 Euro Schadenersatz. Angeblich sei dieser Schaden wegen einer negativen Bewertung entstanden, wegen der sein amazon-Account gesperrt wurde.

Jetzt wurde das Urteil gesprochen.

Das Landgericht Augsburg hat heute sein Urteil im “Fliegengitter-Prozess” gefällt.

Wie zu erwarten war, muss der Kunde die eingeklagten 70.000 Euro Schadenersatz nicht zahlen. Das Gericht wies die Klage als unbegründet ab, so Medienberichte. Allerdings hat sich das Gericht wohl nicht inhaltlich mit dem Schadenersatzanspruch beschäftigt. Berichten zufolge hatte der Kläger einen Beweisantrag zu spät gestellt, sodass die Klage aus prozessualen Gründen abgewiesen wurde.

Das Gericht wollte wohl noch einen Vergleich zwischen beiden Parteien erreichen, dies lehnten aber beide Seiten ab.

Was war geschehen?

Der Shop erhielt von dem Kunden eine negative Bewertung. Daraufhin drohte der Shop mit Anwälten und Klage. Das wiederum meldete der Kunde amazon, woraufhin der Händler-Account gesperrt wurde.

Für diese Sperrung machte der Händler den Kunden verantwortlich und wollte die Summe von 70.000 Euro Schadenersatz (unter anderen 39.000 Euro entstandener Schaden sowie weiterer Ersatz für zukünftigen Schaden).

Die Klage wurde nun abgewiesen.

Fazit

Händler, die eine negative Bewertung erhalten, sollten nicht zuerst dem Kunden mit Anwälten und Klagen drohen, sondern versuchen, den Sachverhalt zu klären. Negative Bewertungen sind ärgerlich, gehören aber dazu, sei es, weil wirklich mal etwas falsch gelaufen ist oder weil der Kunde mal einen schlechten Tag hatte. Wie Sie mit negativen Bewertungen richtig umgehen können, haben wir Ihnen hier erklärt. (mr)

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