Weil ein Auszubildender von Zalando rassistische und homophobe Postings auf Facebook verbreitete, hat der Online-Händler den jungen Mann mit sofortiger Wirkung freigestellt. Aufmerksam gemacht auf die Social-Media-Aktivitäten seines Azubis, wurde der Online-Händler durch die Initiative "enough is enough".
"ich führe buch über meine morde als wäre ich adolf hitler ich schlage kinder und schwule und mir ist scheißegal was ihr über mich denkt".
So lautete nach Medienberichten der Text eines Postings auf Facebook der von einem Erfurter Zalando-Azubi verbreitet wurde. Der MDR-Thüringen berichtet, es gäbe von diesem jungen Mann weitere Postings, in denen er seinen Hass auf Türken, Dunkelhäutige und Juden öffentlich mache.
Von den Postings in Kenntnis gesetzt wurde Zalando durch die Netzinitiative enough is enough Anschließend habe ein Gespräch mit dem Mitarbeiter stattgefunden in dessen Folge der Azubi bis auf weiteres freigestellt wurde. Ob das Ausbildungsverhältnis vorzeitig beendet wird, werde mit dem Betriebsrat diskutiert.
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"Das Verhalten des Kollegen hat in vielerlei Hinsicht gegen die Unternehmenswerte von Zalando verstoßen. Zalando steht für eine vielfältige, offene und bunte Belegschaft", so Unternehmenssprecher Boris Radke.
Pikanterweise hat die Freundin des Zalando-Azubis ebenfalls auf Grund einer Meldung von enough is enough ihren Ausbildungsplatz verloren. Die junge Dame verbreitete via Facebook die Auffassung Homosexuelle seien zu töten. Daraufhin löste der Träger eines Pflegedienstes, in dem die Freundin des Erfurters ihre Ausbildung absolvierte, das Arbeitsverhältnis auf.
Im Netz wird aktuell diskutiert, ob das Melden von menschenverachtenden Postings an den Arbeitgeber durch enough is enough ein Zeichen von Zivilcourage ist oder doch nur plumpe Denunziation.
Sicherlich kann und darf ein Arbeitgeber die Social Media-Aktivitäten ihrer Mitarbeiter nicht 24 Stunden, sieben Tage die Woche, kontrollieren und auf mögliche Imageschäden für das Unternehmen prüfen. Daher sind Web-Initiativen ein funktionierendes Korrektiv, damit Unternehmen in Fällen besonders schwerer Entgleisungen wissen, welch Geistes Kind einzelne Mitarbeiter sind.
Auf der anderen Seite steht die Frage: Wer zieht die Grenzen? Wer bestimmt, welche Postings so inakzeptabel sind, dass sie dem Arbeitgeber gemeldet werden müssen? Heute sind es rassistische und homophobe Postings, morgen schon der Like einer Parteiseite auf Facebook.
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