Zur Fußball-WM in Brasilien verzeichnen Online-Händler einen Anstieg bei den Bestellungen. Dies gilt vor allem für Unterhaltungselektronik. Allerdings werden diese Artikel auch öfter als sonst innerhalb der Widerrufsfrist zurückgeschickt. Ist der Online-Handel zum Leihhaus im Internet geworden?
Trusted Shops hat in einer Stichprobe bei Online-Händlern in Deutschland zu Beginn der WM nachgefragt. Befragt wurden nur Händler von Unterhaltungselektronik, da diese im Vergleich zu Händlern mit Fanartikeln oder Waren ohne direkten Bezug zur WM eine weitaus höhere Relevanz für die Retouren ausweisen.
Mehr als die Hälfte der Online-Händler erwartet im Zuge der WM für ihre Online-Shops gezielte Leihhausbestellungen. Also Bestellungen, mit denen keine Kaufabsicht verbunden ist.
Auch wenn für manchen Shopbetreiber diese Leihhausbestellungen einen Missbrauch darstellen, ist dieses Vorgehen aus rechtlicher Seite vollkommen legal. Auch die Neuregelung der Rücksendekosten im Zuge des neuen Verbraucherrechts werden daran nicht wirklich etwas ändern.
Denn bei einem Verkaufspreis von 1.000 Euro und mehr für einen großformatigen Plasma-Bildschirm, rechnet sich die Leihhausbestellung für den Verbraucher allemal, selbst wenn er dafür die Kosten der Rücksendung übernehmen muss.
Ein unlösbares Problem?
Wie würden Sie das Problem der Leihhausbestellungen im Internet lösen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung einfach in Form eines Kommentars unter diesen Beitrag.
Ganz einfach, die Widerrufsfrist generell auf 5 Tage kürzen, Rückversand hat sofort mit Erklärung des Widerrufs zu erfolgen. Derzeit kann so ein Besteller ein Gerät knapp 4 Wochen nutzen, am 14. Tag nach Erhalt erklärt er den Widerruf, darauf muss er erst nach weiteren 2 Wochen zurücksenden.
Wir haben das Problem mit Dachträgern und im Winter verstärkt mit Schneeketten. Die Widerrufsfrist reicht ja auch prima für einen Urlaub. Ich kann auch nicht wirklich verstehen, warum man überhaupt so lange den Artikel “prüfen” muss, denn im Laden steht man ich ja auch nicht 14 Tage rum und schaut ihn an oder prüft erst mal 2 Wochen zu Hause und hier besteht noch nicht mal ein Rückgaberecht. Die Läden, die Rückgabe einräumen, setzten in der Regel nur 1 Woche Frist. Ich denke auch, dass 3 oder 4 Tage nach Erhalt völlig ausreichen und dann noch 1-2 Tage um die Retoure auf den Weg zu bringen.
Wieso sollte dies nun ein Problem sein, es betrifft doch nicht nur einen oder wenige Händler. Einfach überprüfen ob das ganze für diese kurze Zeit noch Wirtschaftlich ist. Wenn nicht die Betroffenen Artikel deaktivieren oder die Lieferzeit auf nach den WM Termin setzen und gut. An dem Problem selber können wir eh nichts ändern.
Wir betreuen größere Kunden die Multimedia verkaufen, und wir haben das Problem, das die Kunden Widerrufen und gleichzeitig ein neues Produkt bestellen. Auf diese Art kommt man auch über die WM…
Das Problem haben wir nicht.
An die Hersteller gehen, und beim 1ten einschalten nur 1 Stunde Betriebszeit. Mit Codewort freischalten. Das könnte sicher realisiert werden.
Das hieße ja dass somit jemand z. B. einen teuren Fernseher bestellen kann, nach 14 Tage widerruft, noch weitere 14 Tage behält und dann am Ende bzw. kurz vor Ablauf der 14 Tage das Gerät zurücksendet und schon hat er während der WM die ganze Zeit schauen können, ohne das Gerät kaufen zu müssen, finde schlimm, das es überhaupt durch die Gestzgebung möglich gemacht wird, soetwas schamlos ausnutzen zu können.
Interessant, ist mir persönlich noch nicht wirklich aufgefallen. Aber wozu einen Fernseher kaufen, den man nur für die WM nutzt, wenn das Gerät nach der WM immer noch einwandfrei ist. Ich glaube eine wirkliche Lösung, womit beide Seiten einverstanden sind, wird schwer finden zu sein.