Amazon hat im Geschäftsbericht für das Jahr 2012 nach einer langen Phase der Zurückhaltung wieder Umsatzzahlen für das Deutschlandgeschäft veröffentlicht. Offensichtlich kommt man als Shopbetreiber nicht mehr an Amazon vorbei. Ein Grund zur Besorgnis oder eine große Chance?
Sagen Sie es uns, im Kommentar.
Die Meldung brachte Schwung in den Blätterwald der Fach- und Wirtschaftspresse. Amazon hat im vergangen Jahr in Deutschland rund 6,5 Milliarden Euro (8,73 Milliarden US-Dollar) umgesetzt. Dies entspricht einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr um etwas mehr als 20 Prozent.
Aus dem Geschäftsbericht ist allerdings nicht deutlich erkennbar, ob in den Deutschland-Zahlen Provisionen aus Marktplatz-Geschäften und Umsätze aus den Dienstleistungen enthalten sind oder herausgerechnet wurden.
Amazon kontrolliert den Online-Handel
Was bedeutet diese Entwicklung für den Online-Handel? Jochen Krisch von Exciting Commerce hat folgende Rechnung aufgemacht:
Der Verband der Versandhändler BVH taxierte den gesamten Umsatz der Branche 2012 auf 27,5 Mrd. Euro; nach Zahlen des Einzelhandelsverband HDE setzten die Onliner 2012 29,5 Mrd. Euro um. Demnach kontrolliert Amazon mit 22 bis 23% fast ein Viertel des deutschen Versandhandels.
Die Erfolgszahlen belegen eindrucksvoll, dass der angeblich tot gesagte Universalversand im Web entstehen, überleben und die Branche sogar dominieren kann. Ein Vorteil von Amazon im Vergleich zu Otto, Quelle, Neckermann & Co. ist mit Sicherheit, dass es keine Altlasten aus der Katalogtradition zu tragen hat.
Amazon weiß um seine unumstrittene Marktstellung und hat in der Vergangenheit versucht diese Stellung für eigene Interessen zu nutzen. So etwa mit der Einführung der Preisparität für Marktplatz-Händler. Die Preisparität verpflichtet Händler dazu, ihre Produkte nirgendwo im Internet günstiger anzubieten als bei Amazon. Zur Zeit ist in dieser Sache eine Klage des Online-Marktplatzes Hood.de gegen Amazon anhängig. Auch das Kartellamt hat sich eingeschaltet und eine Prüfung veranlasst.
Auch wird immer wieder der Vorwurf laut, Amazon nutze seinen Marktplatz als Marktforschungsplattform. Produkte, die bei einem Marktplatz-Händler gut laufen, würden von Amazon in das eigene Sortiment übernommen und anschließend zu einem niedrigeren Preis angeboten.
Wie bewerten Sie als Online-Händler die Marktstellung von Amazon? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.
Ich bin generell sehr skeptisch was den Verkauf über Marktplätze angeht – insbesondere wenn der Betreiber des Marktplatzes gleich noch selbst Verkäufer und Konkurrent ist.
Das Problem ist: Auf solchen Marktplätzen läuft der Verkauf zu nahe 100% über den Preis, da man ja gar nicht die Möglichkeit hat irgendwelche anderen Alleinstellungsmerkmale zu präsentieren. Außerdem ist es nahezu unmöglich einen eigenen Bestand an Stammkunden aufzubauen.
Ich sehe es bei meiner Konkurrenz: Die fangen an auf Amazon zu verkaufen. Irgendwann sind sie abhängig, andere Anbieter kommen dazu, die Preisspirale dreht sich nach unten, sie müssen dadurch die Preise auch im eingen Shop senken, das geht eine Weile gut und dann sind sie weg vom Fenster.
Ich pfeif auf Martkplätze bin der Anbieter mit den höchsten Preisen für alle Produkte die ich anbiete, trete im Wettbewerb alleine über den besseren Service auf, habe derzeit 30% Wachstum pro Jahr. Ganz ohne Amazon, Ebay und Konsorten. Wer sein Geschäftsmodell auf Marktplätze und Preissuchmaschinen gründet, geht mittel und langfristig unter.
Wir haben mit Beginn dieses Jahres sämtliche Marktplatz-Aktivitäten ruhen lassen. Wobei zu sagen ist, dass wir noch nie in Preissuchmaschinen oder bei Amazon gelistet waren, nur auf anderen Marktplätzen. Den Verkauf bei ebay haben wir bereits 2009 eingestellt.
Im eigenen Shop haben wir seit 2005 regelmässige jährliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen von ca. 20%. Hier setzen wir auf Google-Adwords und Google Shopping. Das bringt inzwischen 8 Festangestellte in Lohn und Brot. Würden wir bei Amazon verkaufen, führte das, aufgrund der dort herrschenden Arbeitsbedingungen, zu fremdschämen.
Wir sind sehr bemüht darum als eigenständiger Händler wahr genommen zu werden und nicht als Wurmfortsatz von Amazon. Deren Kunden wissen doch meist gar nicht, von wem sie beliefert werden.
Wir stellen den Kunden und seine Bedürfnisse in den Vordergrund unserer Bemühungen.
Ständige telefonische Verfügbarkeit, kompetente Beratung, eine Warenverfügbarkeit von über 98% und die dadurch bedingte kurze Lieferzeit, kleine sortimentsbezogene Geschenke und umgehende kundenorientierte Reklamationsbehandlung kosten zwar auch Geld, bescheren uns aber über 50% Stammkunden-Anteil und liegen um mehr als 50% unter den Provisionen für Amazon und Co.
Wenn das nicht win-win, unter Umgehung der bösen Buben ist ist, was dann?
Mich würde interessieren, wieviele Händler das Amazon-Modell jedes Jahr in die Pleite treibt und wie sich das auf die Konkurse insgesamt auswirkt.
Der Händler zahlt für den Service, mit welchem sich Amazon, Ebay, Paypal schmücken. Alles Gauner, das fängt bei den in Luxemburg ausgestellten Rechnungen an und geht mit der Verwertung von Kundendaten weiter…
Nun,
zum ersten sollte man auch erwähnen dass zumindest ein Teil des Amazon-Erfolges auch darauf beruht, dass die sich recht wenig um gesetzliche Vorgaben kümmern und sicherlich nicht alles was dort getan wird datenschutzrechtlich oder wettbewerbsrechtlich sauber ist. Nicht umsonst war / ist es für Marktplatzhändler ja fast unmöglich dort absolut korrekt die entsprechenden Vorgaben bzgl Anbieterkennzeichnung, Widerrufsrecht etc einzuhalten.
Seltsamerweise hat dies die Öffentlichkeit und die zuständigen üblichen Verdächtigen in diesen Bereichen noch nicht wirklich auf den Plan gerufen, diese arbeiten sich derzeit bei solchen Themen eher an Google und Facebook ab – was aber sicherlich nicht dauerhaft so bleiben wird, genauso wie die Zurückhaltung der Öffentlichkeit bei der Anpragerung des teils bei Ama in der Logistik betriebenen Sozialdumpings.
Insofern wird auch dort der Gegenwind rauer werden.
Ansonsten ist sicherlich noch festzuhalten dass 1/3 der Umsätze von Händlern generiert wird, nicht von Amazon selber.
Also wenn man sich die Händler auf Amazon ansieht sind das jene die nicht selber verkaufen können oder auf seriöseren Kanälen wie eBay keinen Fuss fassen. Diese Händler müssen nur Umsätze generieren um Quoten zu erreichen. Wir haben hier in der Region etliche Fachhändler die nur gute Preise von den Herstellern bekommen wenn die Umsätze stimmen. Da man diese Umsätze nicht im Laden generieren kann wird über Amazon verkauft… oft mit Verlust.
Ich gehe davon aus, dass künftig der eigene Store/Shop wieder mehr in den Mittelpunkt rücken wird… die “unfähigen” Händler sterben weg, die Preise auf den Marktplätze müssen nicht mehr niedrig gehalten werden und der selbstständige Vertrieb rechnet sich wieder stärker.
Die Zahlen von amazon sind natürlich beeindruckend. Aber als Händler sollte man sich davon nicht einschüchtern lassen. Es gibt Gründe dafür warum es amazon schafft solche Zahlen zu generieren, der Preis allein ist es sicher nicht. (Nicht wenige Produkte sind bei amazon gar teurer als anderswo). Was an amazon beeindruckt und sicher eine enorme Wiedereinkäuferquote garantiert ist der Service und die Unkompliziertheit der Abwicklung. Und das liest man nicht selten in den Rezessionen zu den Proukten. Da wird häufig zuerst, noch bevor es um das eigentliche Produkt geht, der Service, die prombte Lieferung und Abwicklung gelobt. Daran sollten wir uns orientieren und davon lernen.
Ich kaufe als Kunde bei Amazon nicht mehr ein den ich finde das Geschäftsgebahren unter aller Sau – um es mal so salopp zu formulieren.
Amazon macht die angeschlossenen Händler zu Sklaven und saugt sie aus. Die Gebühren sind teilweise wirklich dermaßen frech dass kaum noch Marge für den Handel bleibt, der Zwang die Produkte dann im eigenen Shop zum gleichen Preis zu verkaufen ist unverschämt.
Ich kenne einen Fall in dem ein Spirituosenhändler ein paar Produkte auf amazon gelistet hat. Zu diesem Zeitpunkt hatte Amazon keine Spirituosen im Sortiment. Nachdem gemerkt wurde wie gut einige der Artikel liefen wurden genau diese selber verkauft. Somit ist es kein Vorwurf dass Amazon gut laufende Produkte selber verkaufen würde, es ist ein Fakt.
Schön wäre wenn die Handelslandschaft im Netz auch wieder mehr von anderen Shops bestimmt werden würde, aber Amazon macht seinen Dienst am Endverbraucher ganz offensichtlich gut.
Im Rahmen eines Multi-Channel-Vertriebes spielt Amazon eine wichtige Rolle für uns als Händler. Es geht nicht um Abhängigkeiten, sondern um Synergien; denn Amazon sorgt auch für Neukunden-Geschäft und gute Auffindbarkeit unserer Produkte im Web. Amazon und Ebay sind weltweit extrem starke Marktplätze, welche wir nicht missen möchten. Es geht nicht darum diese für Ihre Gebühren zu geisseln, sondern darum eine für sich selbst tragfähige Kalkulation und Konzeption zu erarbeiten. Gerade unter der Prämisse des starken Amazon-Wachstums, kann jeder Händler selbst entscheiden, ob der den Weg mitgehen will oder es sein lassen sollte.
Wir gehen mit, und erzielen mit unseren Amazon-Umsätzen gute Margen. Die Gebühren sind absolut in Ordnung. Im Multi-Channel Versand durch Amazon könnten wir auf keinen Fall für so kleines Geld Kommissionieren, Verpacken und Versenden – wie Amazon es für uns leistet. Die Mär von den “überhöhten” Gebühren ist eine Schutzbehauptung derjenigen, die das Geschäft nicht verstehen.
Natürlich ist das Geschäft über Amazon extrem fragil, da es ständig in Bewegung ist; daher eignet sich das Amazon-Geschäft nur als eine Säule im Gesamtgeschäft.
Im Übrigen ist der Verkäufer-Support von Amazon um Längen besser, als der von eBay. Es gibt stets schnelle Antworten per E-Mail oder Rückruf per Telefon.
Probleme sehen wir, dass Amazon es nicht schafft ein Marketplace-Konto auf ein Seller Central Konto umzustellen.
Mal ein praktisches Beispiel aus Kundensicht: Ich benutze seit 20 Jahren einen Deo-Roller Lanosan med eines Hamburger Fabrikanten, konnte ich in Deutschland früher (nur) bei Schlecker kaufen. In den Niederlanden, wo ich wohne, ist das Produkt im Drogeriehandel nicht erhältlich. Meine Versuche, das Produkt über den Onlinehandel zu bestellen, scheiterten nach Durchlaufen des gesamten Bestellprozesses stets mit dem Hinweis, dass nicht in die Niederlande geliefert werde. Ausnahme: Amazon! Wen wundert es, wenn ich bei beliebigen Bestellungen zuerst immer bei Amazon gucke, ob ich dort bestellen kann, was ich haben möchte? Zumal die extrem kurzen Lieferfristen und der insgesamt hervorragende Service nur Lob verdienen. Allein ja, die Arbeitsbedingungen in der Logistik sind in der Tat ein wichtiger Gesichtspunkt. Aber wenn ein nicht bei Amazon vertretener Händler seine Logistik zu DHL oder Docdata auslagert oder durch UPS oder Hermes liefern lässt, bleibt einem das Fremdschämen auch nicht erspart.
Ich war einer der ersten Händler mit anderen Produkten als Bücher oder Musik auf Amazon und wurde seinerzeit hofiert, mit einem Ansprechpartner gut betreut weil Amazon sein Sortiment um Design-Produkte erweitern wollte. Die Provisionen waren zwar hoch, aber dafür war das Marketing optimal. Aber mit der Zeit wurden immer mehr Händler aktiviert, die Lieferanten bei guten Produkten direkt angesprochen, dann auch die Provision von den Versandkosten also vom Endpreis berechnet, ohne Mwst, da Sitz in Luxemburg, wobei man aber von dem Gesamtrechnungsbetrag die Mwst zahlt und keine Mwst für die Provision zurückbekommt. Dann wurde der direkte email Kontakt eingeschränkt, in dem emails nur noch verschlüsselt versendet wurden. Das Ampelsystem der Kontrolle grün gelb rot führte zu immer mehr Druck. Es wird kontrolliert, wie hoch die Stornoraten, Gutschriftsraten, verspätete Lieferungen und wie schnell die Antworten auf die Kundenemails sind. Wenn man zum Beispiel 100 Aufträge in 7 Tagen mit 5 Stornos hatte (egal aus welchen Gründen) war man schon nicht mehr den Bedingungen von Amazon gerecht. Letztendlich steht der Händler für alles gerade und Amazon ist der Kontrolleur. Dann kann man ein Lager bei Amazon anmieten. Mittlerweile kann man Kartonagen und Versandmaterial mit Amazonaufdruck kaufen und die Versendungen werden mit der Post bevorzugt behandelt. Amazon hat sich über seriöse Händler das Vertrauen der Kunden mit einer Maschinerie erworben, die Kontrolle des Marktes und der Händler fast ausnahmslos hergibt. Letztendlich entscheidet aber der Kunde, dass er eben gerne bei Amazon einkauft, weil es doch so leicht ist. Auch der Kunde ist ein gläsener Käufer bei Amazon und persönliche Beratung, Bearbeitung des Auftrages bis zum Ende läuft über den Händler. Das ganze Kauforganisationsprogramm bis zur Rechnungschreibung muss man selber machen. Amazon bietet lediglich nur die Verkaufsplattform für 15 % Provision einschliesslich Versandkosten. Und die Kontrollverfahren:-) Meine letzte Erfahrung durch meinen Umzug Mitte Dezember und den daraus ergebenen verspäteten Lieferungen (5 Tage von der Telekom Fehlersuche vertröstet) war immer mit automatischer Antwort ich solle einen Plan einreichen, die verspäteten Lieferungen und Antworten auf emails zu reduzieren. Ein Plan war nicht möglich, weil es ja in meinen Augen “höhere Gewalt” war. Ich habe mehrfach die Situation geschildert und bekam mehrfach die automatische Antwort. Ich kam mir vor wie als Kind in der Kirche, wenn Beichstunde war und ich musste ja irgendetwas beichten, damit der Pfarrer zufrieden ist. Mein Konto wurde gesperrt, weil ich keinen Plan eingereicht habe. Hier kommt aber der Überflieger von Amazon: Amazon hält den Verkaufserlös von Dezember, der von den Kunden für meine Leistungen bezahlt wurde einfach 90 Tage fest. Sagen Sie mir eine Bank, die 90 Tage einen 5stelligen Betrag kostenfrei zur freien Verfügung hat?? Ich habe als Shopbetreiber meinen Namen in den 90 Tagen in Seriösität zu stabilisieren, da es sich ja wie ein Rattenschwanz durch den ganzen Shop zieht. Umsatzsteuer, fällige Rechnungen aus dem Monat etc. sind nicht pünktlich zu zahlen.
Auch hier sollte die Rechtssituation geklärt werden, ob Amazon zinslos 90 Tage Geld des Händlers einbehalten darf.
Mittlerweile bin ich mehr als froh, nicht mehr unter diesem Druck über Amazon zu verkaufen. Die Sperrung war nur noch ein Schritt zu dem, was ich schon seit einigen Jahren angedacht habe. Mich von Amazon und der Abhängigkeit zu befreien. Manchmal war es wirklich nur eine Geldumschichtung. Jeder hat verdient, Amazon, der Hersteller, Versand (Post/UPS etc.), Mitarbeiter, Finanzamt etc. nur für mich selbst blieb am Ende wenn ich den Gewinn auf die vielen Stunden umsetzte ein eher sehr geringer Stundenlohn übrig. Aber es bedarf auch Aufklärungsarbeit an die Kunden und die Gesellschaft, dass der Kunde den Monopolisten Amazon mit dem Kauf unterstützt. Die 90 Tage sind bald vorbei, dann ist auch der Unmut der Mahnungen erledigt. Ich arbeite mit weniger Stress aber mehr persönlichem Gewinn.
Wir als kleiner Hersteller finden Amazon sehr interessant. Konkurrenz gibt es für unsere Eigenprodukte nicht und Amazons Gebühren sind immer noch weniger als ein Händler verlangen würde. Ausserdem zahlt Amazon immer und ich habe null Debitorenverluste. Wir erreichen mit Amazon Kunden, die wir alleine mit SEO nie erreichen würden. Wenn wir wollen, können wir auch ganz Europa beliefern. Fazit: Wer seine Eigenprodukte verkaufen will, hat mit Amazon den besten Händler, den es gibt. Für 0815 Massenware kann ich nachvollzeihen, dass das immer schwieriger wird.
Wir nutzen die Synergien des Verkaufes über unseren eigenen Webshop und über Amazon. Allerdings muss man vor allem bei Amazon genau schauen, welche Artikel zu einem vernünftigen Preis verkaufbar sind. Vor allem in den letzten 2 Jahren ist ein starker Preisdruck aufgekommen. Viele der Amazon Händler sind sich nicht bewußt, dass die sie aufgrund der hohen Amazon Gebühren und der Handlingkosten Preise um den regulären Verkaufspreis nehmen müssten. Wir haben schon mehrere Kollegen in die Insolvenz gehen sehen, die nicht richtig kalkuliert haben.
Auch bei uns hat Amazon von uns eingeführte Produkte, die sich gut verkauft haben, selber ins Sortiment übernommen. Sobald Amazon an einem Artikel dran ist, bekommt man hier keinen Fuß mehr auf den Boden!
Ich bin einer der ersten Kunden von Amazon gewesen und auch einer der ersten Verkäufer bei Amazon. Ich bin ein ravenden Amazonfan gewesen und finde Amazon aus ganz vielen Gründen nur noch fürchterlich.
1. Amazon sperrt Käufer und Verkäuferkonten. Manchmal begründet und immer häufiger unbegründet. 1000 von Händlern wurden innerhalb eines Monats aufgrund von Verifikationsproblemen suspendiert und in die Insolvenz getrieben. Über die Gründe schweigt Amazon, d.h. ein Schreibfehler könnte der Grund für die Suspendierung sein und Amazon schweigt und gibt keine Möglilchkeit zur Korrektur (auch wenn der Schreibfehler auf Seiten von Amazon lag – diesen Fall hatte jetzt mein Anwalt mir erzählt).
2. Wer ein eigenes Listing und Produkt hat, wird wissen, wie der Umsatz sofort merklich steigt, wenn eine positive Produktbewertung veröffentlicht wurde. Amazon hat deshalb den Vineklub für sich selbst ins Leben gerufen. Da bezahlt Amazon Freunde und PositivBewerter aus der Top 100 ReviewerListe mit Geld oder kostenloser Ware für positive Bewertungen. Verkäufern mit eigenen Produkten und Listings steht dieser Club nicht zur Verfügung.
3. Wer Fullfilment anbietet muss seine Herstelleradressen und Preise an Amazon schicken. Dann pickt Amazon sich die Rosinen raus – und bietet das Produkt selbst an und bestellt auch selbst bei dem Hersteller. Einfacher kann man nicht an Daten kommen. Dieses Verhalten ist auch total unfair, weil Amazon seinen Algorithmus kennt und diesen auch mit gekauften Produktbewertungen manipuliert, so das der ursprüngliche Verkäufer das Nachsehen hat.
4. Wenn man Fullfilment anbietet, kann man jedes schlechte Feedback löschen lassen. Amazon versendet ja die Ware, und Amazon streicht dann auf Anfrage die Bewertung durch, weil Amazon ist unangreifbar. Amazon wird ja auch nicht von der eigenen Plattform fliegen, deshalb macht eine Berwertung von Versand by Amazon keinen Sinn. Wenn der Kunde unter dem Verkäufer fälschlicher Weise eine Produktbewertung geschrieben hat, was Käufer gerne tun, kann man diese auch Löschen lassen. Wenn man jedoch einen Wettbewerber hat, der Fullfilment anbietet und man diesen loswerden will, bezahlt man Leute irgendwo in Deutschland dafür, das sie bei dem Verkäufer kaufen und die schreiben dann, das Produkt entsprach nicht der Beschreibung oder das Produkt wurde als neu beschrieben und war gebraucht als es ankam. 3 solche Bewertungen innerhalb von 3 Tagen und der Verkäufer ist für immer von Amazon verbannt. Sowas wie ein Betriebsrat/Verkäufervertretung gibt es bei Amazon nicht, weshalb dort Wild West Metoden herrschen und man jeden Mitbewerber der einem ein Dorn im Auge ist, von der Platform fegen kann.
5. Sehr viele Amerikaner und Engländer können ihre Ware in der Tschecheslovakai oder einem anderen benachbarte Land im Lager von Amazon lagern und müssen bis zu 100.000 Euro keine Umsatzsteuer abführen. Für die rechnet sich Amazon besser. Die Amerikaner setzten auch tolle Softwarlösungen ein wie Autoresponer und andere Tools. Wenn man einen Autoresponder hat, ist nie eine Anwort zu spät, sie wird sofort verschickt auch wenn der Inhalt nur BlaBla ist,wird der Score immer toll sein….Diese Amerikaner und Engländer sind auch in geheimen Gruppen zusammen und helfen sich mit Berwertungen von Bekannten aus und dem heraufvoten von guten Bewertungen und dem herabvoten von schlechten Bewertungen. Und vieles mehr, weshalb ich ein Verkaufen ohne Tools, Gleichgesinnte und sehr guter Amazonschulung nicht empfehlen kann. Amazon gibt keine Hilfe oder Schulung (das ist alles ein Witz von Amazon was da von den angeboten wird). Die nehmen erstmal jeden auf, um dann deren Konkurrenten zu elemenieren, wenn die gut verkaufen.
6. Der Bericht hier von Christine kommt dem Amazonalltag sehr nahe. Verkaufen ist recht einfach einen Gewinn machen eher schwer. Alle Verdienen (Amazon, Steuerberater, Finanzamt) nur man selbst sehr wenig und trägt das ganze Risiko und hat den ganzen Stress. Keine Tools – schon ist die Antwort verspätet, kein Fullfilment – schon ist das Konto weg aufgrund der verspäteten Anlieferung. Soblad es Probleme gibt sitzt Amazon das aus, sperrt das Konto und spricht und schreibt nicht mehr mit dem Ex-Verkäufer. Ist Ware im Amazonlager, wird man diese nie wider sehen – höchstens als Amazon Warehouse Deal!!. Ohne bessere Schulung, Tools, Eintritt in den Vinklub und Verkäufervertretung/Betriebsrat für Verkäufer ist das Risiko bei Amazon schlicht zu hoch!!!
Ich könnte mir jetzt noch die Finger butig schreiben, mir fallen so viele No Gos von Amazon ein. Hat jemand schon mal von einem sozialen Engagement von Amazon gehört? Sowas gibt es bei Amazon nicht!!!
Ich bin der Meinung, dass Amazon in Europa einen ganz großen Schaden anrichtet – all die Insolventen Händler – die horenden Gebühren, die nach Amerika abgeführt werden – die Steuern die Amazon nicht bezahlt, die Ust. die die Engländer und Amerikaner nicht bezahlen, die nach Tschechien ausgelagerten schlecht bezahlten Tätigkeiten. Europaabgeordneter Matin Schulz sagte zu Googel und Amazon soviel, dass es schade ist, dass Europa solche Firmen nicht hat aber der Kunde entscheidet. Das ist ein Denkfehler!!!! Würden wir mehr Investieren und wären in Europa erster auf dem Markt mit Innovativen Geschaftsformen würden die Kunden bei den Europäischen Firmen kaufen, weil sie eben erster waren. Ich finde Amazon gehört zerschlagen in Europa!!!