Auf den ersten Blick klingt es wie eine Petitesse. Die Nachrichtenagentur Reuters bezweifelt, ob der Firmensitz von ebay in Europa tatsächlich im Großherzogtum Luxemburg liegt. Doch dahinter verbirgt sich der Vorwurf der Steuertrickserei. Denn verbucht werden die Erlöse von ebay in der Schweiz.
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Warum sind am Hauptsitz von ebay Europe in Luxemburg nur neun Mitarbeiter beschäftigt und weshalb erzielt die europäische Konzernmutter nur einen Umsatz von fünf Millionen Euro? Immerhin hat ebay allein in Deutschland und Großbritannien im vergangenen Jahr mehr als drei Milliarden US-Dollar umgesetzt. Und schließlich: Warum wurden die Umsätze über Bern in der Schweiz verbucht?
Diesen Fragen geht zurzeit die Nachrichtenagentur Reuters nach, berichtet die Kronen Zeitung aus Österreich. Denn es geht um den Vorwurf, ob ebay möglicherweise Steuern am Fiskus vorbei geschleust habe.
Wäre die Zentrale von eBay in der Schweiz gewesen, dann hätte das Unternehmen die Mehrwertsteuer jenes EU- Landes verrechnen müssen, in dem seine Waren gekauft wurden. Selbst wenn man annehme, dass die Hälfte der Waren über vorsteuerabzugsberechtige Firmen verkauft wurde, hätte eBay demnach seit 2007 in Deutschland 580 Millionen Dollar und in Großbritannien 500 Millionen Dollar Mehrwertsteuer zahlen müssen, rechnet Reuters vor.
Wenn ebay beweisen könne, dass eBay Europe mit Sitz in Luxemburg Anbieter der Dienstleistungen für EU- Bürger war, gelte Luxemburg steuerlich als Firmensitz. eBay verweist gegenüber Reuters darauf, sich an alle steuerrechtlichen Bestimmungen in Europa und international zu halten.