Warum steigen Online-Käufer noch vor dem Klick auf den “Kaufen”-Button aus dem Bestellprozess aus? Darüber haben sich die Marktforscher von Comscore Gedanken gemacht und eine Studie gestartet. Ein Ergebnis vorweg: Die meisten Shopbesucher wollen nur schauen und stöbern.
Es gibt natürlich noch weitere Gründe.
Im Durchschnitt liegt die Kaufabbrecherquote in den USA bei etwa 67 Prozent. Auch in Europa und Deutschland dürfte über alle Sortimentsbereiche hinweg, der Wert in etwa gleich hoch sein.
Nach Ausweis einer Comscore-Analyse liegen die Gründe dafür gar nicht mal im Versagen der Shopbetreiber. 57 Prozent der Befragten gaben an, dass sie beim Besuch eines Online-Shops erst einmal nur schauen, vergleichen und sich informieren möchten.
Aber: 55 Prozent sagen auch, dass sie Online-Käufe abbrechen, weil schlicht und ergreifend die Versandkosten zu hoch seien. Diese und andere Ergebnisse hat das Loacal-Shopping-Portal Milo in einer Infografik zusammengefasst.
Manchmal glaubt man echt die Leute wollen verarscht werden.
Macht man die Artikel 1-2 EUR Teurer als Mischkalkulation und dafür den Versand niedriger kaufen mehr Leute obwohl der Endbetrag evtl. dadurch sogar höher sein könnte…
😀
Das Argument mit den Versandkosten halte ich für sehr fragwürdig. Ich z.B. informiere mich gleich auf der entspr. Seite über die Versandkosten in einem Shop und klicke nicht extra den Bestellprozess durch, um diese zu erfahren… Auch Shopbesucher, die nur gucken wollen, klicken sich nicht noch durch den halben Bestellprozess… Gründe für den Abbruch sind eher, das dem Kunden kurz vor Schluß einfällt, das er doch keine Kohle hat, das Gleiche gilt, wenn er die Bestellung zwar abschließt, oops, ich meinte auf den “Kaufen” Button klickt, dann aber geht nie eine Vorkasse von dem Kunden ein…
Das mit den Versandkosten ist schon richtig… wir sind bei vielen Preisvergleichen nur noch zweiter oder dritter bieten aber kostenlosen Versand. Und siehe da… deutlich mehr Verkäufe.
Kunden wollen den Erfolg irgendwie gespart zu haben… etwas Cleveres getan zu haben. Bestellen wo der Versand kostenlos ist löst bei einigen Kunden scheinbar dieses Gefühl aus.
Für alle, die sich wundern warum Kunden eher bei kostenlosem Versand zuschlagen:
Bei einer eventuellen Rücksendung erhält der Kunde den kompletten Betrag zurück. Er bestellt also ohne Risiko des Geldverlustes.
Die Versandkosten für die Rücksendung muss der Händler übernehmen, die Hinsendung war ja kostenfrei.
@ Dennis: die Kunden suchen Sicherheit (und geben dafür 1-2 Euro mehr aus). Mit dem Wunsch verarscht werden zu wollen, hat dies nichts zu tun.
@ Olaf Groß: Danke für den Beitrag. Besonders die Einzelheiten in der Grafik sind recht interessant.
Gibt es diese Grapik auch irgendwo in lesbarer Größe?
Hallo TS-Team,
ich ärgere mich immer und immer wieder, das man die Beiträge (und nur die Beiträge ohne Werbung) nicht ordentlich ausdrucken kann.
Nach Noten: 6
Oder 1 Sternchen – wie Ihr es wollt.
Gerne würde ich mir die für mich interessanten Seiten ausgedruckt in eine Sammlung bzw. in ein Nachschlagewerk heften.
Und was soll dieses überflüssige blaue Bild oben uns sagen?
Unlesbar, undruckbar, unerklärlich und unfassbar!
Eine Zumutung!
Ich weiß: Ist ja alles kostenlos!
Das stimmt aber nicht, denn mit meinen Gebühren für TS finanziere ich das ja alles – mit vielen anderen zusammen.
Warum kann TS nicht endlich einmal auf die Leute eingehen, die seit vielel Jahre ihr Gehalt zahlen?
@Fuchs
Wenn Sie auf die Grafik klicken, öffnet sich diese in einem neuen Fenster. Dort können Sie dann das Bild noch weiter vergrößern.
@ Peter
Das kann man so pauschal nicht sagen. Das mag auf Ihre Produktgruppen vielleicht zutreffen. Wenn man aber u.a. auch Produkte jenseits der 40 Euro Grenze im Sortiment hat, bleibt man doppelt auf den Versandkosten “sitzen” und wenn dann viele, viele Retouren eintreffen, dann bricht einem das auf lange Sicht das Genick.
Wenn man kann, sollte man auf solche Produkte besser verzichten… wäre auch ein Argument. Aber manchmal gehören die Artikel eben auch unverzichtbar dazu.
Nach wie vor gehen sehr viele im Online-Shop einkaufen, weil sie glauben dort ist es günstiger als im Ladengeschäft. Noch dazu ist es sehr bequem und spart die Fahrt in die nächst größere Stadt. Was ja im Normalfall auch mit ein paar Kosten zu tun hat. Bus, Bahn, Auto fährt heute auch nicht ganz umsonst. Da sollten ein paar günstig kalkulierte Versandkosten doch noch machbar sein. Meine Meinung.
Aber da hört es mit dem Verständnis des Kunden eben doch auf. Sparen steht doch an erster Stellen.
Würde jeder Online-Shop eine Versand-Pauschale von x Euro verlangen, wäre dies hier gar kein Thema und die normalste Sache der Welt. Eben wie dem Busfahrer das Ticket bezahlen… 😉
@Anomar
Dem kann ich mich nur anschliessen!
Eine Versandkostenpauschale von z.B. EUR 3,95, so wie wir Sie nehmen, sollte völlig normal sein und ist für jeden Kunden bezahlbar.
Die Spritkosten steigen, laut Meldungen aus Funk und Fernsehen erhöht DHL Porto- und Expresskosten, auch die Maut ist teurer geworden- und: der Kunde möchte trotzdem im Internet versandfrei einkaufen… Ich kann als langjähriger Shopbetreiber diese Argumentation des Kunden schon lange nicht mehr verstehen. Fakt ist: wer als Klein- oder Mittelstands- Shopbetreiber ernsthaft seinen Lebensunterhalt mit dem Versandhandel verdienen will, muss auch Versandkosten einkalkulieren und ausweisen- oder aber durch sehr günstigen Wareneinkauf versuchen, dann darauf zu verzichten, aber wer schafft das immer?
@Peter
Übrigens: bei einer kompletten Retoure bekommt der Kunde eh den kompletten Kaufpreis, also auch Hinsendekosten des Versands, zurückbezahlt. Daher ist es unerheblich, ob der Kunde im Shop Versandkosten zu tragen hat oder nicht, der Geldverlust ist so oder so beim Kunden gleich null. Die Rücksendekosten sind bekannterweise anders differenziert ( 40 EUR-Klausel ).
Gruss an alle “Leidgeprüften”
Marco Q.
@cucinate: Ich kopiere mir den Text von interessanten Artikel per Copy&Paste in eine Textverarbeitung, formatiere in mit zwei, drei Mausklicks so, dass er gut passt (nach Belieben auch so, dass die Artikel einheitlich aussehen) und drucke ihn dann aus. Dauert keine Minute und ich kann so z.B. verhindern, dass eine letzte Zeile auf eine weitere Seite gedruckt wird. Optional speichere ich den Text als PDF und kann ihn so schön im PC archivieren.
Das Bild kann man (z.B. in Firefox) in der großen Version (einfach draufklicken) beliebig skaliert ausdrucken: Verkleinert auf einer Seite, mit ca. 180% sogar auf zwei Din A4-Seiten verteilt, die man ggf. aneinanderkleben kann. Wo ist das Problem?
Ich bezweifele, dass sich diese Umfrageergebnisse aus USA auf Deutschland übertragen lassen.
Bei uns transportiert DHL die meisten Pakete über Nacht zum Empfänger. Bei den Distanzen in USA sind entweder die Transportzeiten anders oder die Transportkosten für Next-Day-Delivery viel höher.
In den USA spielen also Lieferzeiten und Lieferkosten eine ganz andere Rolle. Vorsicht also beim Interpretieren der Studienergebnisse als deutscher Händler!
Ein sehr interessanter und hilfreicher Beitrag.
Gruß
Ismail
http://www.topsale-produkte.de