In Österreich ist neckermann dem deutschen Mutterhaus in die Insolvenz gefolgt. Zu groß sei die Abhängigkeit der Neckermann Versand Österreich AG von Transferzahlungen aus Deutschland gewesen. Auch in der Schweiz, den Niederlanden und Belgien ist die Insolvenz unausweichlich.

So soll es weitergehen.

Dass im Zuge der neckermann-Insolvenz auch die ausländischen Tochtergesellschaften betroffen sein würden, hat die Firmenleitung in Frankfurt offen kommuniziert. Jetzt hat neckermann in Österreich beim Landesgericht Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.

Die Insolvenz in Österreich zeigt wie sehr die Auslandsgesellschaften am Tropf der Muttergesellschaft hängen.  So habe die neckermann.de GmbH die “Liquiditätserfordernisse bei Neckermann Österreich nicht sicherstellen können”, begründet die Unternehmensführung in Graz den Antrag auf Insolvenz. Eine Überschuldung des Unternehmens liege jedenfalls nicht vor, so die Kreditschützer des Alpenländischen Kreditorenverbandes und sehen daher gute Chancen für eine gesunde Zukunft des Händlers.

Hoffnung für die Zukunft

Es sei aber zwingend notwendig, die Liquidität aus eigenen Mitteln schnellsten wiederherzustellen. Dazu bedürfe es eines Kredites in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Zudem könne ein neuer Factoringvertrag mit einem Finanzierungsinstitut die Vorfinanzierung sicherstellen.

Fest steht aber auch, dass es neckermann Österreich aus eigener Kraft nicht schaffen kann, den Kopf über Wasser zu halten. Das Unternehmen ist auf einen Investor angewiesen, der im Rahmen des Insolvenzverfahren gefunden werden soll.

Wann das Insolvenzverfahren in der Schweiz, den Niederlanden und Belgien eröffnet wird, ist noch unbekannt. Eine entsprechende Anfrage bei neckermann in St. Gallen zeigte lediglich, dass die zuständige Presseverantwortliche das Unternehmen bereits verlassen hat. Auch der zuständige Insolvenzverwalter in Deutschland konnte auf Nachfrage keine konkreten Termine benennen.

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