Wie ist es in Deutschland tatsächlich um das Einkaufen mit iPhone, iPad & Co. bestellt? In einer Untersuchung zeichnen der Bundesverband “Die Verbraucher Initiative” und ebay ein rosa-rotes Bild. Brancheninsider sehen den Markt jedoch wesentlich kritischer und verweisen auf die Zukunft.
So ist Mobile Shopping in Deutschland 2012.
“M-Commerce ist in Deutschland angekommen.” Dieser Ansicht ist der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) und beruft sich auf eine Studie von Innofact, die im Auftrag von ebay und “Die Verbraucher Initiative“.
Demnach haben bereits gut ein Drittel der Verbraucher (36 Prozent) über das Smartphone oder das Tablet eingekauft. 74 Prozent hätten sich vor einem Kauf unterwegs über Produkte informiert.
Für den Durchbruch des Mobile-Commerce scheint auch der durchschnittliche Warenkorbwert zu sprechen. Laut Innofact-Untersuchung wird via Smartphone und Tablet-PCs im Durchschnitt etwa für 227 Euro eingekauft. Im klassischen Online-Handel ist der Warenkorb nur etwa halb soviel wert — 102,60 Euro nach Auskunft des bvh.
Trotz dieser positiven Ergebnisse ist Branchenexperte Jochen Krisch von der Unternehmensberatung Exciting Future bislang noch nicht vom breiten Erfolg des M-Commerce überzeugt:
“Wenn der Handel in bald 20 Jahren Internet etwas gelernt haben sollte, dann, dass für den Handel nicht nur die Verfügbarkeit der Geräte, sondern vor allem der kostengünstige Zugang und die tatsächlichen Nutzungszeiten ausschlaggebend sind für die Umsatzrelevanz. Momentan könnte ich nur dagegen argumentieren und davon abraten.”
Auch das bvh-Blog sieht noch einige hohe Hürden, die es im M-Commerce zu überwinden gelte:
Zu hohe Mobilfunkpreise, Sicherheitsbedenken und zu geringe Mobilfunk-Übertragungsraten sind aus Sicht der Verbraucher die größten Hemmschuhe für den mobilen Handel. Rund 60 Prozent der Verbraucher wünschen sich in diesen Bereichen Verbesserungen, um künftig häufiger mobil nach Produkten und Dienstleistungen zu recherchieren und diese per Smartphone & Tablet einzukaufen.
Im Einzelnen werden als Hindernisse für den mobilen Einkauf hohe Kosten für das mobile Surfen (69 Prozent), eine schlechte Infrastruktur kostenloser öffentlicher WLAN-Netze (69 Prozent), der Sicherheitsaspekt beim Bezahlen sowie geringe Transparenz bei Kaufverträgen (59 Prozent) ins Feld geführt. Ein weiterer wichtiger Faktor beim M-Commerce ist aber auch die Performance der Websites selbst.
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Ich denke man sollte nicht so hart zwischen M-Commerce und klassischem E-Commerce unterscheiden. Unterwegs online shoppen macht irgendwie nicht so viel Sinn. Wenn man eh das Haus verlässt, kauft man doch auch gerne mal offline. Aaaaber: Die mobilen Geräte werden auch zuhause massiv genutzt. Privat tätige ich fast alle meine Online-Käufe mit dem Ipad. Aber eben nicht unterwegs, sondern zuhause. Also nicht “M-Commerce” sondern “Sofa-Commerce”… 😉
Wenn die Shopbetreiber nun nach Geräteklassen messen, sehen sie mich als mobilen Shopper, der ich gar nicht bin. Mein persönliches Fazit für unseren Shop: Den Online-Shop so gestalten, daß er auch mit Tablets nutzbar ist, Investitionen für Smartphones noch zurück stellen.
Hallo,
bei uns hat M-Commerce
0,05% Umsatzanteil ( hiervon 69% per ipad ).
Basis 106000 Besuche, Produkte Körperpflege.
Meines Erachtens also viel Wunschdenken von ebay und Co. nach dem Motto “Traue keiner Statistik, die du nicht…..”
Also befasse ich mich mit dem Thema sicher nicht vor 2013/14.
Gruß
Marion
Unsere Zielgruppe für unseren Online Shop ist auf mobilen Endgeräten sehr aktiv und wir sehen unsere Mobile Seite im Zusammenhang mit unserer Multichannel strategie.
@Liliane die Kategoriebilder im unteren Bereich haben aber wenig mit der entspr. Kategorie zu tun
Ich hoffe, mein Beitrag wird wieder nicht gelöscht (wie letztes Mal). Wir bei Shopgate sind nämlich gerade dabei, die Partnerschaft mit Trusted Shops zu vereinbaren und werden hoffentlich in Kürze unser System fertig zertifiziert haben.
Die Ausführungen oben scheinen mir, seien Sie mir nicht böse, oberflächlich und teilweise falsch. Ich möchte das kurz begründen:
1.) Zu hohe Mobilfunkpreise: Das stimmt nicht. Denn: die meisten mobilen Besucher nutzen das iPhone. Und das ist bekanntlich praktisch nur mit einer Flatrate zu haben. Ohne Flatrate kann das Argument teilweise schon stimmen, aber nicht immer (siehe nächster Punkt).
2.) Geringe Geschwindigkeit der Datenübertragung: Das kann ich zum einen nicht bestätigen, 3G ist schon relativ schnell. Zum anderen wird hier vernachlässigt, dass Mobile-Geräte (das iPad, aber auch Smartphones) zunehmend auch zuhause anstelle herkömmlicher Rechner genutzt wird. Wer hier ein iPhone hat, soll sich bitte selber beobachten: Wie und wo lesen Sie heute die meisten Nachrichten? Wie gehen Sie zuhause auf Facebook? etc.
–> Mobile-Shopping ist deshalb auch wichtig, um die Kunden zuhause besser zu erreichen.
3.) Bei Shopgate kennen wir alle Arten des Erfolgs: Die einen Händler beklagen sich, weil sie keine BEstellungen mobil haben. Die anderen danken uns, weil Sie dadurch sehr viel mehr Bestellungen (bis zu 20% mehr) generieren. – Wo liegen die Unterschiede?
Die Antwort ist zunächst einfach: In der Frage, wieviel Marketingaufwand betrieben wird, um den mobilen Shop zu promoten. Ein Mobile-Shop ist ähnlich wie ein Online-Shop: Von nichts kommt nichts.
Die gute Nachricht hier ist: Ein Mobile-Shop bietet sehr viele zusätzliche Vermarktungsmöglichkeiten an. Beispiel: QR-Code-Shopping über alle möglichen Werbeflächen, Mobile-Affiliate (Locations können als Vertriebspartner gewonnen werden), Mobile Gutscheine uvw.
Die Statistiken zu Ebay habe ich nicht gemacht. Aber unser eigenes Mobile-Shopping-Unternehmen ist letztes Jahr um 600% gewachsen. Das garantiere ich Ihnen, ich war dabei. 🙂
Beste Grüsse,
Andrea Anderheggen
CEO Shopgate
Kommt schon noch wird aber noch etwas dauern bis es ausgereift sein wird ist meine Meinung zu diesem Thema. Vorallem eingekauft wird immer noch liebend gerne ueber den eigenen Home Laptop/PC da ist einfach mehr Zeit und Komfort zum vergleichen und aussuchen vorhanden.
@ Frau Anderheggen
Präsenz als CEO von Shopgate in den Foren – find ich gut- zurechtweisen potentieller Kunden – find ich gewöhnungsbedürftig.
Wir denken gerade darüber nach, in den Ausbau dieses Vertriebsweges zu investieren. Diskutiert wird der richtige Zeitpunkt. Die hier aufgeführten Bedenken spielen dabei, neben den Chancen,eine wichtige Rolle, denn, neben den direkten Kosten fallen indirekte Kosten in der Technik, Verwaltung Marketing etc. an. Ihre Argumentation überzeugt da nicht gerade…
Statistik ist immer gut, aber solche Sachen wie neue Preisportale, Plattformen (wie eigentlich Shopgate) neue Zahlungsarten muss man immer selber testen.
Bei diesen Studien frage ich mich, was hier alles unter “Habe schon mal mobil eingekauft” summiert wird.
Wenn damit gemeint ist, “Habe schon mal eine kostenpflichtige App oder ein Musikstück eingekauft” gibt das ein verzerrtes Bild. Ich vermute nämlich, diese Art von “Einkäufen” auch unter das MCommerce gepackt sind. Anders ist nämlich nicht plausibel, dass 10,2 % schon mal etwas für unter einem Euro “eingekauft” haben.
Interessant wäre es nur, wenn tatsächlich Einkäufe echten Gütern mobil stattfinden und auch nur diese Einkäufe in die Statistik mit einfließen.
Wirklich informativ! Danke für den Artikel.
Lg Peter
Danke für den Artikel! Das ist halt so eine Sache… Wenn die Shopbetreiber nun nach Geräteklassen messen, sehen sie mich als mobilen Shopper, der ich gar nicht bin.
Wäre interessant zu erfahren, wie die Lage heute 2021 ist.