Produkte in einer Preissuchmaschine zu listen ist für Online-Händler ein Standard-Element im Marketing-Mix. Eine Leistungsbewertung deutschsprachiger Preissuchmaschinen offenbart deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern.
Mehr zum Leistungscheck Preissuchmaschinen lesen Sie hier.
Die Händlerplattform Tradoria hat in der aktuellen Ausgabe seines Magazins Händlerzeit die Preissuchmaschinen in Deutschland etwas genauer unter die Lupe genommen. Für Online-Händler ist vor allem die Betrachtung von zwei zentralen Kennzahlen besonders interessant:
- die durchschnittliche Konversionsrate
- der durchschnittliche Warenkorbwert
Die Berechnung der Konversionsrate und des Warenkorbwertes erfolgte durch eine Analyse-Funktion für die Ermittlung der Werbekosteneffizienz (WKE) im Backend von Tradoria. Basis der Auswertung waren die mehr als 2.800 auf Tradoria gelisteten Online-Shops.
Händler, die Preisvergleichsportale in ihren Marketing-Mix aufnehmen wollen, stehen vor einer großen Auswahl an Anbietern. Dabei gibt es keine Pauschalaussage, welches Preisportal für einen Online-Händler geeignet ist. Denn was für den einen Händler gut ist, muss nicht zwangsläufig auch für einen anderen Händler funktionieren. Zu sehr hängt der Erfolg von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise dem Produktsortiment, der Preisgestaltung oder dem Gesamtbild ab.
Das Ranking der Top 3 nach Konversionsrate
- Preissuchmaschine.de: 6,11%
- Idealo.de: 4,47%
- Preisroboter.de: 3,60%
Das Ranking der Top 3 nach Warenkorbwert
- Billiger.de: 77,92 Euro
- Pangora.de (kein eigenes Preisportal): 77,83 Euro
- Preissuchmaschine.de: 75,48 Euro
BGH-Entscheidung setzt Preissuchmaschinen unter Druck
Neben dem Marketing-Aspekten müssen Online-Händler seit einigen Monaten ein besonderes Augenmerk auf die juristischen Vorgaben beim Einsatz von Preissuchmaschinen haben. Denn seit März 2010 sind Unterschiede bei Preisangaben zwischen einer Preissuchmaschine und dem Online-Shop wettbewerbswidrig. So urteilte der Bundesgerichtshof (BGH):
“Den Händlern ist es zuzumuten, die Preise für Produkte, für die sie in einer Preissuchmaschine werben, erst dann umzustellen, wenn die Änderung in der Suchmaschine angezeigt wird.”
Demnach reicht es also nicht mehr aus, die Preise im Shop anzuheben und darauf zu warten, dass eine Preissuchmaschine diese Änderung feststellt. Vielmehr muss der Händler aktiv auf die Betreiber eines solchen Webservices zugehen und die geplante Änderung mitteilen, dann abwarten, bis der erhöhte Preis in der Suchmaschine erscheint und erst danach darf man den Preis im Shop anheben.
Ein Blitzumfrage unter fast 400 Online-Händlern hier im Blog zeichnet folgendes Bild: Für 35 Prozent der Befragten ist es die Aufgabe der Anbieter dafür zu sorgen, dass die Vorgaben des BGH umgesetzt werden. Nur 23 Prozent ziehen finale Konsequenzen und lehnen den Einsatz von Preissuchmaschinen ab, bei denen es zu Preisdifferenzen kommen kann.
Da fehlt mir aber eine wichtige Information und zwar der Preis.
1. Preissuchmaschine.de: 6,11%
2. Idealo.de: 4,47%
3. Preisroboter.de: 3,60%
Was nützt mir eine Conversion von 4,5 und 6% im verhältnis zu 3,5 wenn die beiden anderen Anbieter in dem Falle das 4-fache kosten?
Ich habe bereits mit allen hier genannten Erfahrungen gemacht. Und auch, wenn ich für meine eigenen Suchen Preisroboter nie nutze und es sowohl von den Zugriffen als auch der Conversion mit den anderen Portalen nicht mithalten kann, so ist es doch aufgrund des Verhältnisses von Preis und Leistung einfach unschlagbar.
MfG
Sebastian
Hallo Sebastian,
in der Händlerzeit findest Du selbstverständlich auch die Kosten zu den einzelnen PSM.
In der nächsten Ausgabe werden übrigens weitere 8-10 PSM vorgestellt.
Außerdem ein paar Beispiele dafür, dass der Benchmark zwar interessant zur ersten Orientierung ist es aber deutliche Ausschläge geben kann. So gibt es Händler die wesentlich höhere Konversions und/oder Warenkorbwerte in einzelnen PSM haben als der Durchschnitt.
Und wie kommt man an die Zeitschrift? Könnte man mal ein Probe Exemplar bekommen? Grüße Andreas
@möbel Einfach auf den Link Händlerzeit klicken. Es handelt sich um ein kostenloses PDF-Magazin von Tradoria. Alternativ: http://www.tradoria.de/infos/haendlerzeitausgabe/052010
Wo bleibt denn Tradoria hier? … Ja ja nicht vergleichbar (nur mit Amazon MP || SC), aber wenn man sich die horrenden Gebuehren anschaut und diese dann mit den eigenen monatlichen Preisvergleicherkosten vergleicht … machen wir zu mindest schon bei einem einzigen Preisvergleicher mehr Ertrag & Umsatz bei weitaus weniger Kosten. Durch gezieltes Produktplacement in den Preisvergleichern kann man E&U noch steigern und die Kosten minimal halten, was bei Tradoria nicht so waere.
Die Konversionsrate ist nur bedingt interessant, was zaehlt ist am Ende des Monat: Wieviel Ertrag habe ich ueber das Portal erwirtschaftet und wie hoch sind die Klickkosten?
Wo bei man auch hervorheben sollte das die Google Produktsuche umsonst ist und deshalb eigentlich in einer eigenen Liga spielt. Bei einem von mir betreuten Shop (gelistet auf fast allen PSM’s) macht die Google Produktsuche immerhin 50% des Traffics aus!
Selbst bei einer niedrigen Konversionrate und niedrigem Warenkorb finden so die meisten Bestellungen über die Google Produktsuche statt. Und wie so oft bestätigt sich: “Die bestens Dinge im Leben sind umsonst!”
Wirklich schade, dass solche Preissuchmaschinen genutzt werden – denn ärgerlich für die Händler die bei Ihren Hauptkeys hinter den Suchmaschinen liegen. So muss man doppelt zahlen……für Werbung und dann auch noch Provisionen !
Interessanter Artikel mit vielen Informationen.
Danke
Finde ich sehr interessant. Gut zu wissen wie die Konversation ist. Da hat man mal einen Anhaltspunkt.
Wenn ich das richtig sehe, sind das doch keine absoluten Zahlen, oder?
Ist ja letztendlich auch alles Branchenabhängig.
Ich persönlich bin kein Fan von Preissuchmaschinen, erstens weil diese die Preise nach unten drücken und zweitens, weil sie dafür noch Geld verlangen. Finde, dass man auch ohne Preissuchmaschinen einen Shop betreiben kann, wenn man nicht gerade ein Produkt vermarktet, das von weiteren 1000 Shops angeboten wird. Da ist der Ärger doch vorprogrammiert.
Interessant, dass es dort so starke Unterschiede gibt. Auf einigen Seiten wird dann nur geklickt, aber nicht gekauft?
Interessante Übersicht… wie bereits erwähnt sollte jedoch der Preis mit eine Rolle spielen. Hier finde ich Preisroboter unschlagbar im Preis-Leistungsverhältnis.
Ich denke, dass Preissuchmaschinen nur so stark sind, weil sie von fast jedem shop verlinkt werden. Spätestens wenn google mit seinem shopping-portal Geld verdienen kann, werden m.E. die Rankings der Preissuchmaschinen (ähnlich den Artikelverzeichnissen) stark nachlassen. Dann lohnt sich wieder normale klassische SEO um Kunden zu gewinnen.
Weiterhin wäre interessant, wie amazon in diesem Ranking abschneiden würde.
Ich habe eher schlechte Erfahrungen mit Preissuchmaschinen gemacht. Bei klickgenauen Abrechnungen erhielt ich zwar außergewöhnlich viele Besucher – aber wenig Verkäufe. Bei vereinbarten Mindestumsätzen waren die Klickraten zwar realistischer, aber die Verkäufe standen trotzdem in keinem Verhältnis zum Invest. Ich habe ich nun entschieden, kostenpflichtige Preissuchmaschinen nicht mehr zu nutzen und auf andere Marketingmaßnahmen zurückzugreifen. Beispiel: Nur über die Google-Suche kamen in der Vorweihnachtszeit (Dezember) sage und schreibe 40 mal so viele Verkäufe zustande bei etwa 22 mal so viele Besucher wie über Preissuchmaschinen!
Schön zu sehen, dass das Ärgernis mit den Preissuchmaschinen nicht nur mir übel aufstößt. Das größte Paradoxon wird weiter oben schon genannt: man bezahlt den Anbietern Provisionen dafür, dass diese einem durch bessere Positionierung (dank Masse) ein vernünftiges Suchmaschinenranking erheblich erschweren.
Als ich nun zwei Anbieter genauer betrachtete stellte ich fest, dass manche scheinbar gar nicht daran interessiert sind, Klein- und Kleinstunternehmen als “Partner” zu haben. Genannt sei hier ein Anbieter, bei dem man 250,-€ Budget monatlich erwartet und Rechnungsbeträge unter 50,-€ gar nicht erst einzeln in Rechnung stellen möchte.
Als wäre der Wettbewerb nicht schon hart genug machen diese Portale mit der “Geiz ist geil”-Mentalität auch noch die Margen kaputt.