Die Größe des e-Commerce-Marktes in Deutschland einzuschätzen, fällt selbst Experten schwer. Zu fragmentiert und kleinteilig ist die Branche des Online-Handels. Jetzt hat sich das Fachmagazin iBusiness an einer Schätzung versucht und ist zu einem Ergebnis gekommen.
Lesen Sie jetzt mehr über die Dimensionen des deutschen e-Commerce-Marktes.
Insgesamt sind im deutschen Markt 388.500 Unternehmen im e-Commerce-Umfeld aktiv. Das ergab eine Hochrechnung von iBusiness, Wortfilter, 100 Partnerprogramme und shopanbieter.de.
"Das veröffentlichte Zahlenmaterial ist das erste, das nachvollziehbare Zahlen für den fragmentierten deutschen Markt für Electronic Commerce vorlegt. Die Prognose setzt die unterschiedlichen Teilmärkte des Onlinehandels – pure e-Commerce, Ebay-Handel und Affiliate-Business – in Relation", erklärt Peter Höschl von shopanbieter.de.
Die Zahl setzt sich zusammen aus:
Davon sind 36.000 Unternehmen in mehr als einem Marktsegment engagiert. Basis der aggregierten Zahlen sind eigene Erhebungen, Umfragen unter Marktteilnehmern und Hochrechnungen sowie Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Bei der Berechnung der Anzahl der am deutschen Markt vertretenen Online-Shops wurden die Daten des Statistischen Bundesamtes zu Grunde gelegt. Demnach seien von den knapp vier Millionen Umsatzsteuer zahlenden Unternehmen rund elf Prozent im Online-Handel aktiv. Etwa 40 Prozent würden Waren direkt auf der eigenen Website verkaufen.
"Dieser Wert lässt sich durch eine Zählung der Angaben der Plattform-Anbieter gegenchecken. Aus den Daten, die uns vorliegen über die Installationen von Epages, den Shopsystemen von 1&1 und Strato sowie den Open-Source-Plattformen wie xt:commerce, osCommerce, Magento, Forksund und weiteren Plattformanbietern, war die Zahl zu verifizieren", so Joachim Graf, Herausgeber und Chefredakteur von iBusiness.
Die Hochrechnung von iBusiness ist ein gewichtiger Faktor, um die Marktstellung des Online-Handels in Deutschland beurteilen zu können. Sie ermöglicht vor allem einen detaillierteren Überblick über kleine und mittelständische e-Commerce-Unternehmen.
Die vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) veröffentlichten Branchenzahlen, stehen im Wesentlichen für das obere Branchensegment. Die Aussage, dass die Mitglieder des bvh 80 bis 90 Prozent des Umsatzes im Versandhandel erwirtschaften, ist heute sicherlich nicht mehr zutreffend. Hier dürften sich das Verhältnis, dank des Online-Handels, stark in Richtung KMUs verschoben haben.