Wenn durch AdBlocker die Ausspielung von Online-Bannern auf den Angeboten der Publisher verhindert wird, können Shopbetreiber eigentlich ganz darauf verzichten Banner zu schalten. Daher sperrt Bild.de Nutzer von Werbeblockern von seinem Angebot aus. Richtig so?
Display-Werbung bringt dem Werbetreibenden vergleichsweise wenige Klicks. Durch die rasante Verbreitung der AdBlocker wird die Klickstärke von Bannern noch weiter reduziert. Eine Entwicklung, der Vermarkter, Publisher und Werbetreibende gerne ein schnelles Ende bereiten würden.
Der Axel Springer-Konzern hat nun reagiert und sperrt seit wenigen Wochen Nutzer, die AdBlocker in ihrem Browser einsetzen, von seinem Angebot aus. Auch die Verlagsgruppe Gruner + Jahr sei aktuell damit beschäftigt, die Springer-Strategie für seine Web-Angebote zu übernehmen.
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Lohnt sich Banner-Werbung noch?
Für Shopbetreiber, die Banner-Kampagnen schalten, bedeutet die Aussperrung, dass sie mit sinkenden Visits auf vielen reichweitenstarken Online-Angeboten rechnen müssen. Ob sich dann für so manchen Online-Händler die Schaltung einer Kampagne noch lohnt?
Vielleicht! Denn nach Aussagen von Axel Springer zeige die Aussperrung bereits Erfolg: „Über 2/3 der Benutzer schalten den Adblocker aus“, hat das Unternehmen anlässlich der aktuellen Quartalszahlen getwittert.
Allerdings meldet das IT-Portal Golem Zweifel an dieser Aussage an, zu der sich der Medienkonzern aber nicht äußern wollte.
Hallo Olaf,
bei mir auf der Seite werden Besucher auch genötigt ihren Adblocker auszuschalten. Und bei mir hat sich dadurch die Adblocker-Rate um ganze 50% reduziert, das finde ich schon ein ordentliches Ergebnis – vor allem da doch viel über Google kommt. Die Leute springen nicht sofort ab, sondern schalten dann doch mal den Adblocker aus.
Ich finde das von Bild absolut richtig, vor allem da man die Wahl hat zu zahlen, Werbung zu sehen oder zu gehen. Nur finde ich, das zu viel Werbung eingeblendet wird. Bei mir habe ich da deutlich weniger und weniger aufdringlich.
Viele Grüße,
Simon
Schon merkwürdig, daß die Werbetreibenden nicht kapieren daß die meisten Nutzer Adblocker nicht nutzen um ein paar Werbebanner auszublenden sondern um ihre Privatspähre zu schützen. Werbung im Internet ist heute eine Form von digitalem Stalking. Die derzeitige Entwicklung war bereits seit Jahren absehbar. Die Werbenetzwerke verletzen immer dreister die Privatsphäre der Internetnutzer, es war klar dass das irgendwann nach hinten losgeht und so die Werbung im Internet über kurz oder lang kaputt gemacht wird.
Es wird Zeit dass der Gesetzgeber hier mal regulierend eingreift und internetseitenübergreifendes Tracking sowie die Teilnahme an solchen Werbenetzwerken verboten wird.
Freie Entscheidung für jedermann. Ich nutze auf Tablet und Smartphone direkt den AdBlock-Browser und aufm PC die entsprechenden AdBlock-Erweiterungen für jeden Browser. Manche Seiten sind vor lauter Werbung einfach garnicht mehr bedienbar, vor allem mobil, der Klick aufs Schließkreuz der Fullscreen-Werbeanzeige funktioniert meist nicht oder die Zielseite poppt dann trotzdem auf. Zudem ist es für mich eine Sicherheitsfrage, hinter vielen Werbeanzeigen verstecken sich Trojaner und andere Schadsoftware und das nicht nur auf unseriösen Seiten. Das Leben bzw. Surfen ist so schön, ohne nervige Werbung. Abgesehen davon, dass speziell jeder Shopbetreiber sowieso alles vermeiden sollte, was den Kunden vom Produkt ablenkt, also sollte es für einen Onlineshop eigentlich absolut kein Problem sein, ob jemand mit AdBlocker surft oder nicht, vorausgesetzt, der AdBlocker erkennt nicht wichtige Seitenbestandteile als Werbung. Den Nutzer und potentiellen Kunden zu nötigen, einen AdBlocker abzuschalten, kann auch schnell nach hinten losgehen.
Wir schalten selbst Bannerwerbung, aber der Webblocker bleibt an und die Seite wird gewechselt.
Ich als Nutzer schalte den AdBlocker von selbst aus, wenn ich es als gerechtfertigt ansehe. Es gibt z.B. Tutorien und Lehrvideos von Handwerksmeistern, Grafikern oder kleineren Unterhaltern auf youtube, wo viel Arbeit und Qualität hintersteckt und mir selbst auch Geld spart. Dort lasse ich dann als Gegenleistung die Werbung laufen. Qualitativ minderwertige Angebote wie die BILD-Zeitung meide ich dann dagegen schlichtweg. Wer die Onlinepresse eine zeitlang verfolgt stellt auch schnell fest, daß nicht wenige Anbieter “Klickvieh” durch entsprechende Artikelüberschriften erzeugen, wo der Artikel dann inhaltlich kaum bis gar nichts mehr mit der reißerischen Überschrift zu tun hat. Oder im dreistesten Fall sogar in der letzten Zeile dementiert wurde aber trotzdem online bleibt. Warum sollte ich traurig sein mir sowas nicht mehr antun zu können (wollen)?
Manche Seite sind so gut, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich dort Scripts blockiere. Das sind in der Regel auch die, bei denen ich auf Banner klicke, um die zu unterstützen.
Ohne einen AdBlocker möchte ich heute auch nicht mehr surfen. Gelegentlich lande ich auf einer Seite, die einen dazu zwingen möchte diesen auszuschalten, aber dann differenziere ich einfach, wie wichtig es mir gerade ist ausgerechnet diese Seite jetzt ansehen zu wollen.
Meistens ist das, was ich dort lesen wollte, nicht soooo wichtig, bzw. ich finde die gesuchten Informationen dann sicherlich auch noch auf anderen Webseiten, die einen nicht dazu zwingen wollen.
Außerdem glaube ich nicht, dass durch den Adblocker weniger Menschen auf einen Banner oder eine Werbung klicken, denn auch wenn ich keinen Adblocker benutzen würde, würde ich diese nicht anlicken und ich vermute mal, dass ich da nicht die einzige bin.
Versehentliche Klicks von Usern bringen den Werbenden auch nix, da es ja nicht mit Absicht geschah, also hat der User kein wirkliches Interesse gehabt.
Wo ist denn da die Logik? Der Werbetreibene zählt doch eh nur wenn der Banner angezeigt oder geklickt wird, je nach Abrechnungsmodell. Damit bleiben die Kosten für Ihn neutral bei gleicher Reichweite. Nur der Zeitraum kann länger werden. Schaden nimmt hier der Betreiber der Webseite, dessen Traffic schlechter konvertiert.
Viele Grüße, Stefan