Die Klickstärke von Pop-ups und Layern ist seit einigen Jahren rückläufig. Kein Wunder, denn die Nutzer haben gelernt, dass sich dahinter irrelevante Werbung verbirgt. Konversionsexperte Marcel Licht zeigt, wie Pop-ups wieder zu alter Stärke zurückfinden.
Pop-ups funktionieren. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber die Responseraten weisen einen Trend nach unten aus, stellt Marcel Licht, Head of Conversion Architecture bei der Web Arts AG und Autor bei konversionskraft.de immer wieder fest.
Was Online-Händler tun können, um die Effektivität von Pop-up-Bannern wieder zu erhöhen, dazu gibt Licht die folgenden drei Tipps:
Tipp 1: Positionieren Sie Pop-ups neu
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und hat gelernt, dass Pop-ups in der Regel mitten auf dem Bildschirm erscheinen. Sobald er solches registriert, sagt ihm das Gehirn: “Das ist Werbung! Klicke es weg!”
Durch die Veränderung der Position des Pop-ups wird dieser Automatismus ausgetrickst. Und das führt zu einem positiven Nebeneffekt. Die verändert Position wird vom Gehirn als etwas Neues wahrgenommen. Zack, dass Auge wandert zum Pop-up und der Nutzer beschäftigt sich mit damit.
Tipp 2: Mehr Relevanz und Mehrwert schaffen
In vielen Online-Shops dient das Pop-up vornehmlich dazu, um auf den Newsletter hinzuweisen und Abonnenten zu akquirieren. Marcel Licht sieht die Werbemittel aber auch noch für weitere Zwecke. So könne etwa über Statusnachrichten die Nutzeraktivität gesteigert werden. Eine höfliche Aufforderung um Login steigere die Bestellwahrscheinlichkeit und Hinweise auf den Einsatz von Kategoriefiltern rege die Interaktion mit dem Shop an.
Es geht also darum, einen Nutzwert, ein Benefit für den Shopbesucher zu kommunizieren. Denn mitunter entdecken Kunden nützliche Shopfunktionen gar nicht, die zu einem angenehmeren Einkaufserlebnis beitragen.
Tipp 3: Pop-ups gezielt ausspielen
Lassen Sie die Werbeschrottflinte lieber im Schrank und überlegen Sie, welchen Shopbesuchern Sie welche Inhalte im Pop-up anzeigen. Kunden, die bereits Ihren Newsletter abonniert haben, könnten genervt reagieren, wenn sie wiederholt mit einem Pop-up zur Anmeldung aufgefordert werden. Licht bringt es auf den Punkt:
“Reize stumpfen schnell ab. Wenn ich 3x das gleiche angezeigt bekomme, werde ich es beim nächsten Mal noch eher schließen. Und da wir der optischen Wirkung nicht entfliehen können, reagieren wir auf die Störung sehr schnell genervt. Im schlechtesten Fall verlassen wir die Seite und kommen nie wieder.”
Pop-Ups wirken auf mich immer wie der nervige Verkäufer, der hinter einem her schleicht und löst eher Unbehagen aus. In Ruhe stöbern wird so fast unmöglich. Ständig wird man genötigt, irgendetwas zu bemerken oder gar stumpf angelogen. Bei Reiseseiten gibt es regelmäßig Hinweise, dass nur noch “Restplätze” verfügbar wären und/oder dies nun wirklich die allerletzte Möglichkeit sei, diesen Preis zu bekommen und sich gerade 100 andere Leute dieses Angebot ansehen. Später ist dann der halbe Flieger/Hotel leer.
Einfach keine Werbung in Pop-Ups machen!
Meist nerven Seiten mit Pop-Ups so stark das ich lieber auf Nimmerwiedersehen verschwinde als das Pop-Up wegzuklicken. Wenn ich nun mein eigenes Verhalten auf das meiner Kunden übertrage gibt es nur eine Lösung: Niemals Werbung in Pop-Ups!
Popups sind das Übel jeder Internetseite, auf welcher diese eingesetzt werden, oftmals sind ganze Seiten garnicht mehr nutzbar vor lauter Popups, Popunders, Adklicks und und und, es ist somit ganz einfach, jemanden schnell von seiner Seite zu vertreiben. Mich nervt schon ein einfaches “Wurde in den Warenkorb gelegt”-Popup und wenn ich dort erst auf “Weiter einkaufen” oder “Zur Kasse” klicken muss, um weiterzukommen. Einfach unnötig und nervig sowas. Benachrichtigungen kann man auch anders regeln. Oftmals funktioniert auch gerade auf Mobilgeräten das kleine Kreuz zum schließen eines Popups nicht->Seite unbenutzbar!
@Dunkelwelt Gothicshop und alle anderen Leser: Kleine Off-Topic-Frage: Habe soeben im Newsletter der IWB einen Beitrag zu Parcellab gelesen. Dort heißt es: “Online-Händler tun sich häufig schwer damit, nachzuvollziehen, was der Paketdienstleister abrechnet”, erklärt Anton Eder, einer der drei Gründer von Parcellab. Sie wissen zwar, wie viele Pakete pro Woche versendet wurden. Die Paketdienstleister rechnen jedoch nach Zustellung ab.” Ist das wirklich so?
@Olaf Groß: Es ist in der Tat schwierig und zeitaufwändig, eine Rechnung mit den tatsächlich verschickten Paketen abzugleichen, ob Mengen, berechnetes Gewicht, Zielland, Nachnahmeoption etc. stimmen. Abgerechnet wird mit Versandzeitpunkt bzw. wenn der Händler, mal am Beispiel von DHL, täglich die Sendungsliste abschließt und diese elektronisch an DHL übertragen wird. Nach Versand können zudem noch weitere Kosten pro Paket entstehen, z.B. ein Rückleitungsentgeld bei nicht durch DHL verschuldeter Unzustellbarkeit oder ausgebliebener Abholung durch den Kunden auf der Filiale.. Ich hoffe, das war in etwa das, was sie wissen wollten.
Die hier gezeigten Beispiele sind mitnichten das, was die klassischen PopUps ausmachen. Die klassischen PopUps sind nichts weiter als nervige Fenster und Layer, die sich über oder unter Websites öffnen und Werbung beinhalten.
Die hier gezeigten Beispiele haben damit überhaupt nicht wirklich was zu tun. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass viele Leute diese Dinge auch nicht als PopUp bezeichnen würden, sondern eher eine Bezeichnung wie Infokästchen, Benachrichtigung, Hinweis oder Tooltip nutzen würden.
@Alex Sicherlich ist es immer einfach sich an Begriffen zu stoßen. Es geht aber um Wirkungszusammenhänge und wie der Werbetreibende diese beeinflussen kann. Aber sicherlich wird Marcel Licht das Thema gerne mit Ihnen diskutieren.
“Werbeschrottflinte” – Wenn das ein Vertipper ist, dann ist das für mich der Vertipper der Woche! 🙂
Ich berate Unternehmen hinsichtlich ihres Marketings.
Bei “Popups” ist es wichtig zu unterscheiden – ansatzweise geht der Artikel darauf ein – es gibt Popups, die eine Funktion erfüllen. Z.B. Login, Fehlermeldungen, Informationstexte. Aber auch relevante, nützliche, unterhaltsame und interessante Inhalte dürfen (aus meiner Sicht) in Popups angeboten werden, solange sie eine Funktion erfüllen.
Wichtig ist hierbei: Es muss eine Funktion aus Besucher- / Kundensicht erfüllt werden, nicht aus Anbietersicht!
Popups, die Werbung beinhalten, haben im Internet nichts verloren!
Die Popularität von Adblockern zeigt deutlich, dass Werbung in Form von Popups unerwünscht ist (vgl. dazu auch die Studie von Pagefair).
Ich beschäftige mich mit 1:1 Marketing und Marketing Automation und stoße auch in diesem Kontext auf ähnliche Probleme:
Technische Machbarkeit und Umsatzmaximierung werden vor das Kundeninteresse gestellt und sorgen für enorme Streuverluste. Großer Fehler!
Steht der Kunde im Fokus, kommt der Erfolg von alleine!
Viele Grüße
Sai Siniq