Dass auch Online-Händler von Kindern viel über gutes Direktmarketing lernen können, habe ich schon oft geäußert. Genau so lohnt es, sich die Spiele-Industrie genau anzusehen. Auch wir sind inzwischen auf die Nintendo DSi gekommen. Und der Junior hat sich mit dem Wunsch nach einem Pokémon-Spiel durchgesetzt.
Im Paket lag dann auch - ein Pokéwalker.
Was für mich zuerst wie ein separates Gadget, Marke Schlüsselanhänger, aussah, ist in Wirklichkeit ein Lehrstück für die richtige Verlängerung eines Erlebnisses auf einem anderen Kanal. Denn natürlich darf der Junior die DSi nicht in die Schule mitnehmen. Den Pokéwalker schon.
Nintendo hat es verstanden, dem kleinen Anhängsel sowohl soziale Funktionen (Connectivity mit anderen Pokéwalkern, das gibt dem Social Media-Tool „Poken“ eine nette neue Form) zu verleihen als auch das „Walking“ zum Prinzip zu machen. Denn bei Pokémon geht es darum, die kleinen Wesen zu trainieren. Der Walker sammelt mit jedem Schritt Energie-Punkte, die wiederum mit der DSi getauscht werden können.
Der Pokéwalker hat noch andere Funktionen, aber ich lasse es mal dabei. Wenn Versender über den Einsatz unterschiedlicher Medien nachdenken, sollten sie genau so vorgehen:
Man muss kein Milliardenkonzern sein, um solche Apps zu entwickeln. Wie immer steht am Anfang das richtige Konzept.
Martin Groß-Albenhausen ist Chefredakteur und Herausgeber des renommierten Branchenmagazins "Der Versandhausberater" und einer der führenden Experten für Versandhandel, Direktmarketing und e-Commerce. Der Versandhausberater informiert seit 1961 Woche für Woche über aktuelle Trends und Entwicklungen im Versandhandel in Deutschland. Mehr Informationen finden Sie hier.