Google Shopping und Google Universal Search (UnS) – zwei Themen die in der letzten Zeit immer häufiger zusammen erwähnt werden, sobald es in Gesprächen über die Marketingmöglichkeiten von Onlineshops geht. Zu Recht? Was ist eigentlich Google Shopping und welches Potenzial geht davon aus?
Wie kann ein Onlineshop dieses Potenzial optimal nutzen und was muss er dabei beachten?Fakt ist: Noch nie waren die Einblendungen von Google Universal Search so hoch wie zum aktuellen Zeitpunkt. Noch nie waren so viele Händler in der Google Produktsuche gelistet wie heute (ca. 15.000). Dieser Beitrag legt den Fokus direkt auf die Google Produktsuche und das Optimierungspotenzial der eigenen Datenfeed.
Die Produktsuche von Google funktioniert anders als eine Preissuchmaschine. Sie listet die Ergebnisse nicht nach Preis, sondern nach Relevanz. Es steht jenes Produkt an erster Stelle, welches laut Google für die eingegebene Suchanfrage die größte Relevanz aufweist. Daher ist eine Optimierung der eingestellten Daten unerlässlich, um bei der Suche auf den vorderen Rängen zu stehen.
Es gibt ein paar einfache Grundlagen im Bezug auf die eigenen Daten, an welche man sich halten sollte – das RESA-System : Regelmäßigkeit, Erweiterung, Sauberkeit und Pflege der Attribute. Doch was bedeuten die einzelnen Punkte?
Regelmäßigkeit bei Google Shopping:
Google misst der Datenhistorie einen hohen Stellenwert bei. Das gilt auch für die Produktsuche. Laden Sie Ihre Daten regelmäßig hoch und halten Sie diese ständig aktuell. Ein Upload drei- bis viermal am Tag ist sinnvoll. Gerade nach dem Urteil des BGH4 zum Thema Aktualität der Daten und der Versandkosten, ist es wichtig, einen stabilen Rhythmus im Upload zu haben. Ein stabiler, nachhaltiger Account ist sehr viel wert.
Erweiterung:
Sie haben in Ihrem Shop ein Produkt in verschiedenen Variationen und Ausführungen? Nutzen Sie diese Tatsache für Ihre Datenfeed. Verkaufen Sie bspw. Druckerpatronen für verschiedene Modelle in den Farben Yellow, Magenta, Cyan? Legen Sie Ihre Produktfeed so an, dass Sie bei Google nicht eine Patrone mit mehreren Farbattributen hochladen – laden Sie 3 Patronen mit jeweils einem Farbattribut hoch.
Somit haben Sie gleich 3 Produktlinks, welche auf ein Produkt zeigen. Bei einer Suchanfrage nach einer Druckerpatrone in Yellow sind Sie relevanter als jemand der mehrere Farbattribute hinterlegt hat. Google trifft bei Ihnen 100% Übereinstimmung, in dem anderen Fall ist 1 von 3 richtig und hat somit nur 33% Übereinstimmung. Dabei haben Sie noch die positive Möglichkeit, in den Top 3 der UnS nicht nur einmal zu erscheinen, sondern mehrfach, wenn weitere Attribute ergänzt werden.
Sauberkeit:
Google plant mit Shopping, Checkout5 und Commerce Search 2.06 langfristig und achtet sehr auf die Sauberkeit der Daten, welche durch Onlineshops bei Google Shopping zur Verfügung gestellt werden. Daher ist es für Sie als Shopbetreiber unerlässlich, diesen Anforderungen zu entsprechen. Es gibt Unmengen von Möglichkeiten hier zu optimieren, die effektivsten sind:
- Niemals reine Großbuchstaben als Titel nutzen. Bspw. Topseller oder Sonderangebote sollten daher nie nur in Großbuchstaben geschrieben sein – dies stellt bei Google den Hebel auf Spamgefahr und wirkt eher entgegengesetzt.
- Fehlende oder falsche Bilder vermeiden. Sorgen Sie für ausreichend große und funktionierende Bilder zu jedem Produkt. Kontrollieren Sie jeden Link zu den Produkten. Sollte ein Link nicht funktionieren und auf die Startseite führen können Sie abgestraft werden.
- Der Titel darf nicht 1:1 dem Text der Produktbeschreibung entsprechen. Variieren Sie Ihre Texte in Titel und Beschreibung aktiv.
- Keine Werbetexte in den Beschreibungsfeldern verwenden!
Attribute in Google Shopping:
Der wohl größte Hebel, welcher aber auch den größten Aufwand darstellt: vergeben Sie sinnvolle und kategorieabhängige Attribute passend zur Branche. Passen Sie die Keywords auch auf die Anfragen über Google an.
Bspw. verkaufen Sie einen Artikel mit dem Namen ‚Eagle Ampli Adress P650b‘ im Titel, dazu ein Bild und eine Beschreibung ‚technische Daten: Abmessungen: (b x H x T) 150 x403 x 20 mm Gewicht: 2,52 kg‘ über die Google Produktsuche. Würden Sie erraten was es ist, wenn Sie kein Bild zu dem Artikel haben? Ergänzen Sie Ihre Artikel mit dem Attribut Stereoanlage und schon weiß jeder (im Übrigen auch Google) was gemeint ist. Dazu können Sie noch weitere Attribute wie inkl. Verstärker, CD-Spieler, max DB, o.ä. schreiben. Sie haben bis zu 50 Felder frei um diese Themen zu ergänzen.
Fazit zu Google Shopping:
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Möglichkeiten bzw. Stellschrauben, um die Relevanz zu optimieren. Testen Sie aktiv Ihre Produkt in der Produktsuche, variieren Sie Ihre Maßnahmen und scheuen Sie sich nicht davor, auch mal eine Maßnahme wieder zurück zu nehmen , wenn Sie nichts gebracht hat. Erfolg in der Produktsuche ist mit viel Erfahrung verbunden.
Was bringt die Google Produktsuche in Zukunft? Langfristig werden sich wohl die Marketingkanäle für e-Commerce Händler nachhaltig verschieben. Es wird weniger auf Themen wie Adsense oder Adwords geschaut, das Suchverhalten des Nutzers wird sich durch die Einblendungen von UnS nachhaltig verändern und bald ist die 1 und die 2 Position im SEO nicht mehr die wichtigste, sondern die Positionen um die UnS Ergebnisse7. Eines ist sicher – Stillstand wird es nicht geben und daher werden weitere Herausforderungen auf die e-Commerce Branche zukommen. Denn Entwicklung lässt sich nicht aufhalten.
Autoreninfo:
Volker Schmidt ist Geschäftsführer der Agentur Products-Up, welche sich auf die Optimierung der Datenfeeds von Kunden spezialisiert hat. Das Ziel von Products-Up ist es, die Datenfeeds der Kunden nachhaltig und langfristig auf die vordersten Plätze der Produktsuche zu bringen und somit eine Anzeige in der generischen Suche zu erreichen. Die Erfahrung aus über 50 optimierten Shops und die Entwicklung eigener Algorithmen macht Products-Up zum Innovationsführer im Bereich der Google Produktsuche.
“Ein Upload drei- bis viermal am Tag ist sinnvoll.” Ist das tatsächlich so? Die Automatik von Google sieht das nicht vor. Da ist maximal einmal am Tag der Upload möglich. Wenn Google das wünschte, wären doch mehrere “Termine2 zu vergeben. Bleibt nur der Upload per ftp. Hmm…
Da kann ich @Olaf nur Recht geben, wir machen dies auch automatisch via FTP, werden die Feeds öfter am Tag hochgeladen, kann man die Änderungen aber nicht online und im Backoffice finden. Daher meine Annahme, das diese dann nicht verarbeitet werden. Kann mir auch nicht vorstellen das Google sich hier mehrmals täglich durch tausende von Feeds wühlt.. um später festzustellen (oder auch nicht) das es keine Änderungen gegeben hat.
Die Optimierung der Daten Feeds ist schon lang bekannt. Aber auch hier sollte man sich nach den Google Richtlinen halten….
Das kannst du mit mehreren Datenfeeds erreichen. Anschliessend vergibst du jedem Datenfeed einen anderen Termin und schon hat man einen Upload 4 mal am Tag.
@Jürgen
aah, das ist eine gute Idee. Gleich mal einrichten…
@olaf
Hast du einen Datenfeed als zip Datei? Bei mir werden zip Dateien nicht automatisch eingelesen. Sonst klappt es wunderbar.
@Jürgen
nein, mache normale txt-Dateien. Das klappt bisher auch gut.
Hallo Zusammen!
@Weber
Die Optimierungsmaßnahmen sind alle Richtlinienkonform. Wer sich nicht an selbige hält wird ziemlich schnell erleben, dass Google die Datenfeed ablehnt. Dann vergehen oft ein paar Wochen, bis diese wieder online geschaltet wird.
@Olaf und Jürgen
Jede Branche unterliegt anderen Gesetzen. Bei der Modebranche würde unter Umständen auch 1 mal täglich reichen, jedoch beim Hardwarebereich unterliegt die Aktualität der Daten einer besonderen Beobachtung, da sich hier die Daten teilweise 3-4 mal am Tag ändern.
Wichtig ist: Der Rhythmus sollte immer der gleiche sein und möglichst konstant gehalten werden. Mal täglich, dann wöchentlich, dann wieder täglich mag Google nicht sonderlich.
Hochladen sollte man immer normale TXT oder CSV Dateien, gehen beide Formate.
Viele Grüße!
Volker
Hallo,
ich hatte bei der Überschrift jetzt eher angenommen, dass es um rechtliche Aspekte geht, denn da steht ja immer noch etwas im Raum bzw. Unklaren.
Oder langt der Passus von Google der gaaaaanz unten in klein auf jeder Seite steht nun doch völlig aus?
Schönen Gruß
“Der Titel darf nicht 1:1 dem Text der Produktbeschreibung entsprechen. Variieren Sie Ihre Texte in Titel und Beschreibung aktiv.”
Wie wichtig ist eine andere Beschreibung hier wirklich? Ich feede zu Zeit die selbe Beschreibung wie im Shop!?
gruss
@einanderernick
Wenn man sonst nichts zu tun hat, als eine Produktbeschreibung anzupassen, dann kann ich verstehen, dass Google verschiedene Infos zu dem Proukt haben möchte. Aber es macht sich keiner die Mühe bzw. bei Arzneimittel wäre die Gefahr zu gross durch irreführende Produktbeschreibung eine Abmahnung einzuholen.
Somit feede ich einanderernick
@einanderernick
Bei dem Thema geht es weniger darum die Beschreibungen der Produkte anzupassen, sondern vielmehr die Titel der einzelnen Produkte im Feld ‘Titel’ nicht mit den selben Worten zu starten, wie in dem Feld ‘Beschreibung’.
Kommt häufiger vor und sollte vermieden werden.
Auch das anpassen der Titel an die einzelnen Suchanfragen in der Datenfeed, welche der Produktsuche zur Verfügung gestellt wird, hilf zusätzlich.
Grundsätzlich kann der Content auf der Shopseite von dem Content der Google Produktsuche abweichen, solange die Inhalte richtig wieder gegeben werden und die Richtlinien beachtet werden. Ebenso darf Sie nicht irreführend sein. Der Sinn muss zwingend erhalten bleiben!
@Volker
Von Händlerbewertungen war in dem Artikel leider nicht die Rede. In wie weit stellen diese in Google Base ein Rankingkriterium dar?
Es sieht wie folgt aus. Neue Shops mit keiner Bewertung haben einen besseres Ranking am Anfang. Das ist aber minimal. Die Händlerbewertungen in der Google Produktsuche bestehen aus einer Beurteilung, die aus den bisherigen Bewertungen hervorgeht, und aus Ausschnitten aus Kundenbeurteilungen von Websites Drittanbieter.
Im Endeffekt kann man davon ausgehen, dass gute bzw. positive Bewertungen auch in das Ranking einbezogen werden und dies auch Auswirkungen auf die Listung hat.
@Lucien:
Jürgen hat hier grundsätzlich schon alles wichtige gesagt. Sowohl Händler- als auch Produktbewertungen werden von Google im Ranking als Positiv wahrgenommen und sorgen für eine erhöhte Relevanz.
Abgesehen dass Empfehlungsmarketing heutzutage für Onlineshops unverzichtbar ist, sollte man aber auch Bedenken dass der Content einen größeren Teil des Potenzials beinhaltet. Denn es gibt immer wieder Shops, welche keine Bewertung haben aber vor Shops mit Bewertungen stehen. Daher sollte man beides im Auge behalten.
Kern: Bewertungen verhelfen zu mehr ‘Relevanz’, sind aber nicht ein Allheilmittel.
Viele Grüße,
Volker Schmidt
Ein nicht funktionierender Link zum Artikel hat leider extrem nachteilige Wirkung. Bei mir war es ein Fehler im Script. Hatte es leider zu spät gemerkt und plötzlich wurde ich immer schlechter gerankt.
Habe mir eure Beiträge durch gelesen. Es waren viele gute Tipps dabei, an die ich noch gar nicht gedacht habe. Ich danke viel mals dafür.
Wünsche euch noch alles Gute,
Gruß Daniel