Anfang 2010 zog der Einzelhandel Bilanz: Wie sah der Umsatz 2009 aus? Hat die Wirtschaftskrise den Einzelhandel voll erwischt? Die Antworten auf diese Fragen fallen leider nicht positiv aus. Was also tun? Bietet der E-Commerce eine Chance für den Einzelhandel? Fragen, die Anlass geben, sich dieser Thematik zu widmen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema im folgenden Beitrag von Petra Hamacher.
Die gestellten Fragen sind nämlich nicht ganz unberechtigt. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Einzelhandels (HDE), teilte in seinem Statement auf der Konjunktur-Pressekonferenz des Handelsverbands Deutschland mit, dass die reale Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr um fünf Prozent zurück gegangen ist.
Anders als andere Branchen sei der Einzelhandel allerdings noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Nach den vorläufigen Ergebnissen, die das Statistische Bundesamt am 2. Februar 2010 veröffentlichte, verzeichnet der Einzelhandel einen nominalen Umsatzrückgang von 1,9 Prozent (ohne Kfz-Handel, Brennstoffe und Apotheken) und lag somit 6,5 Milliarden unter den Zahlen von 2008.
Und was sind die Prognosen für 2010?
Die Wirtschaftskrise wird den Einzelhandel noch ein wenig länger beschäftigen, so dass mit einer Umsatzsteigerung vorerst nicht zu rechnen ist.
Ist eine Lösung in Sicht?
Eine Lösung vielleicht nicht, aber für viele Einzelhändler bietet sich durchaus die Option, Ihr Geschäft um einen eigenen Online-Shop zu erweitern. Warum nicht die eigene Zielgruppe auch auf neuen Wegen ansprechen, denn im Gegensatz zum stationären Einzelhandel blüht das E-Commerce Geschäft. Für 2010 hat der Handelsverband Deutschland eine Umsatzsteigerung von immerhin 1,8 Milliarden Euro prognostiziert.
Der Vorteil:
Man kann bundes- oder aber auch weltweit agieren und so Kunden erreichen, die das stationäre Geschäft ausschließen würde. Viele Einzelhändler scheuen allerdings den Schritt in die Online Welt. Die anfallenden Kosten und die anfänglich benötigten Bausteine für einen Online-Shop sind oft unklar.
In der folgenden Tabelle werden daher einige Pro- und Kontrapunkte einmal übersichtlich aufgelistet:
Pro- und Kontrapunkte für einen Online-Shop |
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Vorteile durch einen Online-Shop |
Nachteile ohne Online-Shop |
Umsatzsteigerung | Umsatzstagnation |
Neue Zielgruppen bzw. Kommunikationswege eröffnen | Schrumpfende Zielgruppen und Kommunikationswege |
Großteil des benötigten Materials schon vorhanden: Ware, Lager, event. Personal | Geringer Arbeitsaufwand zum Beispiel durch Warenversand |
Shop als Werbemittel für das stationäre Geschäft | Aufwendige Werbeaktionen für das stationäre Geschäft wären ohne online Aktionen nötig |
Online Werbung als Ergänzende Maßnahme für die gesamte Marketingstrategie | Teure Off-Werbung |
Erste Eindrücke, wie Sie als Einzelhändler auf dem sicheren Weg zum Shopbetreiber werden und welche Faktoren Sie dabei beachten sollten, können Sie hier im Shopbetreiber-blog oder unter Ruhrmedia.de/Blog erfahren. Ebenfalls empfehlenswert ist die im letzten Monat vorgestellte “Best Case-Studie” von Tradoria mit dem Titel „Umsatztreiber Shopdesign“. Diese zeigt am praktischen Beispiel, warum sich die Arbeit im E-Commerce Bereich weiterhin lohnt.
Die Autorin:
Petra Hamacher, Head of Marketing der Rekona GbR ist seit 2009 sowohl für das interne Marketing als auch für die Betreuung der Marketingkunden zuständig. Sie studierte an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf Germanistik und Geschichte. Im Anschluss an Ihr Studium war Sie zunächst im Printjournalismus tätig, doch der Schwerpunkt verlagerte sich recht schnell in den Online Bereich. Mehr im XING Profil.
Ein Dank an Petra Hamacher für diesen Bericht, ich möchte Ihr dabei schon in den meisten Fällen Recht geben, möchte aber auch noch eine andere Alternative für den Lokalen Fachhandel aufzeigen, wie dieser vom eCommerce profitieren kann, und dafür braucht es nichtmals eine eigene eCommerceplattform bzw. Onlineshop.
Unter http://www.lokalerhandel.de haben wir einige Punkte aufgezeigt, wichtig dabei ist eigentlich gefunden zu werden, denn sind wir mal ehrlich, der Kunde informiert sich doch als erstes im Internet über das Produkt, was er kaufen möchte, und schaut dann in den Preissuchmaschinen, was es kosten wird. Möchte er es dann kaufen bleibt die Frage, “Wo bekomme ich es in meiner Nähe? Wo ich es anfassen, testen und mich beraten lassen kann.” Meist ist der Kunde bereit auch ein paar Euro mehr zu zahlen, es aber dafür sofort verfügbar zu haben und eine Beratung zu bekommen.
Wir bieten mit unserem Portal schon seit einigen Monaten dem lokalen Fachhandel die Möglichkeit, sich, seine Produkte, Flyer und Aktionen auf Produktebene zu präsentieren.
Wer den Schritt zu einem eigenen Onlineshop nicht wagen möchte, weil z.B. die Kosten zu hoch sind oder es kein KnowHow im eigenen Unternehmen gibt, für den ist preistipp.de sicherlich eine gute Alternative um Präsents im Internet zu zeigen. Ausführliche Informationen dazu gibt es auf dem Blog http://www.lokalerhandel.de
Sehr guter Beitrag.
Hervorzuheben ist u.a. auch das meist fehlende Wissen in Bezug auf das Internet und E-Commerce auf Management-Ebene, vor allem in der Textilbranche.
Daran anschließend möchte ich auf mein neues Buch hinweisen, dass genau diese Thematik (Online-Kanal als zusätzlicher Absatzweg für den stat. Handel) behandelt.
Mehr Informationen zum Buch “Chancen & Risiken von Brick&Click – Multichannel-Marketing im Bekleidungseinzelhandel” finden Interessierte unter:
http://www.multichannelmarketing-buch.de
MfG
S. Kock
Der Beitrag gefällt mir sehr gut.
Zu erwähnen wäre noch, dass ein weiteres Wachstum in optimistischen Szenarien bis zum Jahr 2015 auf bis zu 40 Mrd. Euro erwartet werden.
Dies zeigt ein nach wie vor wirklich nachhaltiges Wachstumspotenzial, um über diesen Vertriebsweg seine eigenen Markt- und Absatzchancen als Einzelhändler zu verbessern.
Also: Dran bleiben…
Herzliche Grüße
Stefan Rosebrock