Flash von AdobeFlash-Webseiten existieren nun schon seit mehr als zehn Jahren und auf vielen Webseiten konnte Flash auf eine sinnvolle und oft auch wirkungsvolle Weise positive Ergebnisse liefern. Es hat jedoch auch Webseiten gegeben, auf denen eine Flash-Animation eher Schaden angerichtet hat, in dem Sie vom eigentlichen Zweck der Webseite abgelenkt hat und dabei Kosten verursacht hat.

In welchen Situationen sollte man von Flash heutzutage eher absehen?

In einer Welt, in der viele Unternehmen Flash Webseiten haben möchten, es aber viel zu wenige Webdesigner gibt, die wirklich gut mit Flash umgehen können, sollten Sie in den folgenden Situationen lieber auf Flash verzichten. Diese Meinung vertritt zumindest Samuel Ryan in seinem bei wakeuplater.com erschienen Artikel, den wir für Sie übertragen haben:

1. Website Intros

Webseiten existieren für ihre Besucher und nicht anders herum. Es gibt kaum einen vernünftigen Grund, ein Flash-Intro zu benutzen, es sei denn, die Firmenstrategie ist, die Besucher zu nerven und deren Zeit zu verschwenden. Das heißt nicht, dass man keinen anständigen Preloader benutzen sollte oder auf einen geschmeidigen Seitenübergang verzichten sollte. Aber auf alles, was länger als ein oder zwei Sekunden dauert, bevor die eigentliche Seite erscheint, sollten Sie verzichten.

2. Suchmaschinenoptimierte Seiten

Obwohl es mittlerweile möglich ist, vernünftige SEO-Rankings mit Flash-Webseiten zu erreichen, werden Sie schwerlich dieselben Ergebnisse erzielen können, wie mit einer HTML-Seite. Selbst ohne die Benutzung von Flash ist Suchmaschinenoptimierung keine einfache Sache, aber wenn Sie ein Top-Suchmaschinen-Ergebnis erwarten, sollten Sie lieber von Flash absehen.

3. Menüs und Navigation auf einer HTML-Seite

Die einzig sinnvolle Funktion von Menus auf Webseiten ist es, den Benutzer möglichst schnell zu den Inhalten zu bringen, die ihn interessieren. Design und fließende Übergänge sollten niemals eine größere Rolle spielen, als die Funktion und Zugriffsgeschwindigkeit. Ein Flash-Menu birgt das Risiko, dass User in ihm steckenbleiben. Eine große Anzahl von Usern – inklusive denen, die mit mobilen Geräten im Netz unterwegs sind – hat kein Flash. Außerdem haben die meisten Suchmaschinen Probleme mit Seiten, die über keine richtigen Links für ihre Menus verfügen. Und wenn Sie tatsächlich nicht ohne die animierten Menus leben können, gibt es genug DHTML/Javascript-basierte Menüs, die einfache Listen in moderne Navigationssysteme verwandeln können.

4. Informations- und inhaltslastige Seiten

Gerade bei textlastigen Seiten, bei denen es dem User hauptsächlich um den Abruf bestimmter Informationen geht, hat die Erfahrung gezeigt, dass man hier lieber auf Flash verzichten sollte, wenn man nicht am Ende eine Webseite haben möchte, die benutzerunfreundlich und auch noch teuer im Aufbau und Unterhalt ist. Viele User bevorzugen, wenn es um Informationsvermittlung geht, sogar reine Textseiten.

5. E-Commerce

Jeder, der die Entwicklung der Flash-Plattform verfolgt hat, muss zugeben, dass sich in Punkto Funktionalität und Programmierbarkeit einiges getan hat. Mit der Einführung von Flex wurde Flash anwendungsorientierter als jemals zuvor.

Beispiel für einen gelungenen Flash Webshop

Es gibt einige sehr gelungene Beispiele für Online-Shops, die auf Flex basieren. Generell sollte man aber bei e-commerce Lösungen aus den folgenden Gründen auf Flash verzichten:

a) Flash Shops können sehr kompliziert sein.

Der typische auf HTML basierende Online-Shop ist überschaubar mit Katalog, Konto und einem Checkout-System, die alle unabhängig voneinander ohne großen Aufwand modifiziert werden können. Obwohl ein Flash Shop letztendlich über die selben Komponenten verfügt, hat man es hier mit einer weitaus komplexeren Plattform zu tun, die auch viel weniger Fehler verzeiht. Gerade auf Flash-Seiten kommt es vor, dass man bei der Benutzung auf merkwürdige Funktionen stößt, die aus Fehlern resultieren und die letztendlich dazu führen können, dass der User das Vertrauen in den Shop verliert und stattdessen woanders kauft. Wenn man also keinen excellenten Flash-Programmierer und ein gesundes Verständnis für die Benutzerfreundlichkeit einer Webseite hat, sollte man im Moment eher auf Flash-Seiten verzichten.

b) E-Commerce Gewohnheiten sind fest verankert

Seit ca. 10 Jahren haben sich die Online-Shopper daran gewöhnt, wie E-Commerce-Seiten funktionieren. Jede Änderung, die nicht den Gewohnheiten der User entspricht, kann schnell in sinkenden Erträgen resultieren. Obwohl einige der Flash-Warenkörbe wirklich toll aussehen und auch über mehr Funktionen verfügen als ihre “HTML-Verwandten”, belegen die Konversationsraten, dass die “hässlichen” HTML-Warenkörbe diese oft übertreffen. Online-Kunden sind einfach daran gewöhnt, auf Artikel zu klicken und sie nicht in einen Warenkorbbereich zu ziehen. Sie wollen auf “In den Warenkorb legen!” drücken und dann “Zur Kasse gehen”. Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern, doch zur Zeit sind die Gewohnheiten so stark eingefahren, dass man lieber im Moment noch auf Flash-Shops verzichten sollte.

6. Webseiten, die viel Pflege brauchen

Obwohl Flash ein paar gute Möglichkeiten des Contentmanagements bietet, kann dies bei Webseiten, die ständig aktualisiert werden müssen, mit Flash sehr zeitaufwendig sein. Man sollte sich bewußt sein, dass die Seitenpflege mit Flash sehr aufwendig sein kann. Es gibt natürlich auch eine Menge Anwendungen, bei denen es sinnvoll ist, Flash einzusetzen. Dies können Seiten wie Portfolios, Werbeseiten z.B. für Filme, Seiten mit Videos oder Spielen und Seiten mit High-end Design-Produkten sein. Jede Webseite erfüllt einen bestimmten Zweck. Wenn Flash nicht wirklich dazu beiträgt, kann es schnell zu einer Belastung und Beinträchtigung werden.

Den in englischer Sprache bei wakeuplater.com erschienenen Artikel von Samuel Ryan finden Sie hier.

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