14 Kriterien für Ihren barrierefreien Online-Shop

14 Kriterien zum barrierefreien Online-ShoppingMit einem barrierefreien Online-Auftritt können Sie Menschen mit Behinderung und Senioren den Zugang zu Ihrem Shop ermöglichen und gleichzeitig Umsatz, Platzierung bei Google, Image und Usability des Shops verbessern. Lesen Sie im zweiten Teil unserer Serie "barrierefreies Online-Shopping" wie Sie anhand von nur 14 Kriterien dies alles erreichen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das internationale Gremium W3C (World Wide Web Consortium) legte bereits im Jahr 1999 insgesamt 14 Kriterien fest, die für einen barrierefreien Webauftritt zu beachten sind. Darin enthalten sind Rahmenbedingungen für die Programmierung, die inhaltliche Struktur und das Layout. Sämtliche Internetseiten der Bundesländer sind bereits verpflichtet sich nach diesen Standards zu richten. Für kommerzielle Anbieter ist die Umsetzung bisher noch freiwillig. Sie wird jedoch ausdrücklich empfohlen und bringt den Anbietern auch zahlreiche wirtschaftliche Vorteile.

Checkliste für einen barrierefreien Online-Shop

Wir haben die 14 Kriterien der W3C, die derzeit nur in englischer Sprache bei der W3C erhältlich sind, für Sie zusammengefasst.

  1. Alternativtexte
    Für Videos, Bilder oder Audiobeiträge sollten stets aussagekräftige Alternativtexte zur Verfügung gestellt werden, damit sie auch von blinden oder tauben Menschen erfasst werden können.
  2. Kontraste
    Sorgen Sie für starke Kontraste zwischen Vorder- und Hintergrund. Schwache Kontraste können von sehbehinderten oder farbenblinden Menschen nur schwer oder gar nicht wahrgenommen werden.
  3. Stylesheets und Markups
    Benutzen Sie Stylesheets und Markups und tun Sie dies korrekt. Unübersichtliche Tabellen sollten vermieden werden. Man kann sie meist anschaulicher mit einer grafischen Darstellung mit Hilfe von CSS erstellen.
  4. Kennzeichnung der Sprache
    Verdeutlichen Sie in den Stylesheets und Markups in welcher Sprache (z.B. Deutsch oder Englisch) ein Text verfasst wird. Damit können Sprachänderungen auch von technischen Geräten wie Screenreadern erkannt werden.
  5. Tabellen
    Verwenden Sie Tabellen nur für Inhalte, die auch tabellarisch dargestellt werden sollen. Beschriften Sie den Kopf-, Körper- und Fußbereich der Tabelle. Nichttabellarische Inhalte sollten in Textform oder mit Hilfe von Bulletins eine sinnvolle inhaltliche Reihenfolge ergeben.
  6. Flash, Javascript und Co.
    Verwenden Sie auf Ihren Seiten neue Techniken wie Flash oder Javascript, müssen diese auch dann gut lesbar sein, wenn Ihr Stylesheet nicht angezeigt werden kann oder wenn Javascript deaktiviert ist.
  7. Der Besucher hat die Kontrolle
    Versehen Sie Video- oder Audiobeiträge mit Pause- und Stopp-Funktionen. Damit geben Sie Ihrem Besucher die Kontrolle über die Inhalte, die er sich anschauen möchte.
  8. Uneingeschränkte Erreichbarkeit
    Ihr Shop sollte über jedes Gerät, also über den PC aber auch das Handy oder den Screenreader aufrufbar sein. Er sollte benutzerfreundlich und selbsterklärend aufgebaut sein. Bauen Sie Multimedia-Objekte, aus anderen Websites in Ihren Shop ein, achten Sie darauf, dass diese auch ohne zusätzliche Software problemlos abspielbar sind oder bieten Sie eine zweite alternative Abspielmöglichkeit an.
  9. Freiwählbare Eingabegeräte
    Wählen Sie ein geräteunabhängiges Design. Die Website sollte sowohl über die Tastatur als auch per Maus oder über andere Eingabeformen wie Sprache oder spezielle Zeigegeräte bedienbar sein.
  10. Übergangslösungen für alte Browser
    Bieten Sie bei Texten, die in mehreren Spalten geschrieben sind, eine Möglichkeit an, diese auch als lineare Texte anzuzeigen. Vermeiden Sie das Erscheinen von Pop-ups und informieren Sie den User immer, wenn sich ein neues Fenster öffnet. Ältere Browser oder assistive Techniken machen dies noch nicht selbstständig.
  11. W3C-Techniken
    Verwenden Sie W3C-Techniken und Richtlinien, wie zum Beispiel den Verzicht auf reine Flash-Lösungen. Eine ausführliche Liste der W3C-Techniken finden Sie hier.
  12. Orientierung bei komplexen Inhalten
    Bieten Sie bei komplexen Inhalten zusätzliche Informationen an, damit Ihre Besucher die Orientierung nicht verlieren und Zusammenhänge besser verstehen. Versehen Sie alles mit Überschriften. Geben Sie langen Texten Zwischenüberschriften und teilen Sie komplexe Formulare in Fieldsets.
  13. Klare Navigation
    Die Navigation sollte eine klare und einfache Struktur aufweisen, die sich durch die gesamte Seite zieht. Bieten Sie dazu eine Sitemap an. Bieten Sie eine Suchfunktion mit verschiedenen Möglichkeiten, diese zu nutzen, an. Gruppieren Sie zusammenhängende Links und beschriften Sie diese exakt.
  14. Einfache Sprache
    Formulieren Sie Dokumente und Texte klar und einfach. Vermeiden Sie zu lange, verschachtelte Texte und zu viele Fremdwörter. Auch Menschen mit Leseschwierigkeiten könnten Ihre Seite aufrufen.

Die original Richtlinien in englischer Sprache sind hier erhältlich.

15.07.08
Sabrina Wulff

Sabrina Wulff