Viele Verbraucher trauen dem System von Online-Zahlungen noch nicht. Die EU-Kommission hat heute Maßnahmen verabschiedet, mit denen diese Zahlungen sicherer werden sollen. Jetzt müssen noch Rat und Parlament zustimmen, danach sind die Banken am Zug. Dann wird das Bezahlen im Internet etwas aufwendiger, aber sicherer.

Bereits die Zahlungsdiensterichtlinie schrieb vor, dass Banken in Zukunft für Online-Zahlungen eine stärkere Kundenauthentifizierung sicher zu stellen. Heute hat die EU-Kommission ihre Detail-Regelungen dazu vorgestellt. Diese

“enthalten konsequente integrierte Sicherheitsbestimmungen, die den Betrug im Zahlungsverkehr erheblich eindämmen und die Vertraulichkeit der Finanzdaten der Nutzer schützen sollen, insbesondere bei Online-Zahlungen.”

2-Wege-Authentifizierung

Im Kern geht es darum, dass Kunden sich in Zukunft doppelt authentifizieren müssen, damit sie eine Online-Zahlung auslösen können.

“Sie sehen eine Kombination aus mindestens zwei unabhängigen Elementen vor: kombiniert werden kann beispielsweise ein physischer Gegenstand – Karte oder Mobiltelefon – mit einem Passwort oder einem biometrischen Merkmal (z. B. Fingerabdruck). Erst dann kann eine Zahlung erfolgen.”

Weiter geht’s in 21 Monaten…

Aber für niemanden gibt es Grund zur Eile.

Das EU-Parlament und der Rat haben jetzt drei Monate Zeit um die neuen von der Kommission vorgeschlagenen Regelungen zu prüfen.

Sofern es hier keine Vorbehalte gibt, werden die Vorschriften im Amtsblatt der Union veröffentlicht und werden dann erst 18 Monate später wirksam. Diese Zeit dient den Banken, die neuen Vorschriften technisch umzusetzen.

Banken müssen mit FinTech-Unternehmen zusammenarbeiten

Außerdem dürfen Banken die Nutzung von Zahlungsauslösediensten nicht mehr verhindern, wie sie es per AGB aktuell in Bezug auf sofortüberweisung machen.

“Geregelt werden auch die Pflichten von Banken und Anbietern innovativer Zahlungslösungen und Kontoinformationsinstrumente. Verbraucher, die diese neuen Dienste nutzen wollen, können von ihren Banken nicht daran gehindert werden. Jede Bank, die einen Online-Zugang zu Konten anbietet, muss auch mit FinTech-Unternehmen oder anderen Banken zusammenarbeiten, die diese neuen Dienste anbieten. Dazu müssen die Banken sichere Kommunikationskanäle einrichten, über die Daten übermittelt und Zahlungen veranlasst werden können.”

Damit muss dann auch sofortüberweisung von Verbraucherschützern und Gerichten als zumutbare Zahlungsart akzeptiert werden.

Fazit

Das sichere Online-Zahlen ist gut für Verbraucher und Händler. Denn wenn mehr Kunden dem Online-Payment Vertrauen schenken, kaufen auch mehr Kunden online für mehr Geld ein. Und damit sind diese neuen Regelungen auch ein Gewinn für Händler. (mr)

Bildnachweis: LittlePigPower/shutterstock.com

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