Braucht es eine spezielle Ausbildung zum Online-Händler? Ja, meinen HDE und verschiedene Handelsunternehmen. Daher hat der HDE nun ein Ausbildungskonzept für das Berufsbild des Kaufmanns im E-Commerce vorgestellt. Ab 2017 sollen die ersten Azubis mit ihrer Ausbildung beginnen können.
Was braucht es einen Ausbildungsberuf zum Online-Händler? Die Branche ist auch ohne ein eigenes Berufsbild groß geworden. So in etwa ist es immer wieder aus der einen oder anderen Ecke der Branche zu vernehmen.
Doch der Handelsverband Deutschland (HDE) und unterschiedliche Handelsunternehmen sehen dies anders. Der HDE hat nun ein Ausbildungskonzept vorgelegt, das in den kommenden Monaten von Unternehmen und Berufsbildungsorganisationen geprüft werden soll.
Ziel sei es, so Wilfried Malcher, Bildungsexperte des HDE, dass das Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) bereits 2016 die Ausbildungs- und die Fortbildungsordnung erarbeiten könne.
[poll id=”63″]
E-Commerce-Kaufmann auch als Spezialisierung
Die Ausbildung zum Online-Händler soll ein eigener Ausbildungsberuf werden, so die Vorstellungen des HDE. Zugleich soll es aber auch eine Spezialisierung innerhalb der Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann geben. Wilfried Malcher erklärt:
Das Ordnungsverfahren Einzelhandelsberufe hat bereits begonnen; der E-Commerce-Beruf muss noch politisch durchgesetzt werden. Ziel ist, dass nicht nur die erneuerten Einzelhandelsberufe, sondern auch der zusätzliche und neue Beruf E-Commerce-Kaufmann ab dem 1.8.2017 ausgebildet werden kann. Die neuen Verordnungen sollen daher Anfang 2017 auch im Bundesgesetzblatt verkündet werden.
Wenn die Ausbildungsordnung bis zum Sommer 2017 stehen sollte, dann stünden 2020 die ersten ausgebildeten E-Commerce-Kaufleute zur Verfügung, so Malcher weiter.
Also ich persönlich finde, dass es nicht zwingend einer direkten Ausbildung zum E-Commerce Kaufmann bedarf. Ich würde bestimmte Bestandteile, die typisch für den Online-Handel sind, in speziellen Fächern einfließen lassen. Aber prinzipiell ist m.E. eine kaufmännische Ausbildung ausreichend.
Morgen IHK,
seit ihr auch schon aufgewacht? Diese Idee hatte ich bereits 2006. Deutschland wird nie ganz oben mitspielen, wenn man mit solch einer “Windeseile” voranschreitet.
Die Zeit dreht sich immer schneller. Flexilere Modelle müssen her und fragt doch mal Unternehmen, was sie brauchen. Wenn man Wünsche an staatliche Organisationen äußert, bekommt man Antworten wie “…haben wir nicht…gibt es nicht…”. Man könnte ja auch sagen “…das hört sich interessant an…wir geben es an unsere Innovationsteam weiter…”.
Eine eigenständige Ausbildung wird notwendig sein, wenn man den internationalen E-Commerce betrachtet.
VG Steffen
Nun, ich bin davon gar nicht so begeistert. Was soll das denn bitte schön verbessern? Die Qualität eines Kaufmannes..? Diese erhält man als Standard im Studium oder in der Lehre als Einzelhandelskaufmann.
Viel wichtiger und “überlebensnotwendig” als E-Commerce Kaufmann ist doch das Wissen und evt. Schutz vor Abmahnungen von gewissen Abzockanwälten… Und genau das dürfte in einem Ausbildungsberuf zum E-Commerce Kaufmann wohl eben nicht “gelehrt” werden. Siehe auch vorhandenes Rechtsberatungsgesetz und dergleichen…. Es sei denn, man möchte Anwälten diverse Einahmequellen unterbinden.
Natürlich braucht es diese Ausbildungsrichtung. Und zwar so schnell wie möglich! Ich frage mich, ob die Leute, die hier Kommentare posten, überhaupt einen eigenen online-shop oder -verkauf betreiben und wissen wovon sie reden…
Hier geht es nicht um Lehrinhalte, die man so “nebenbei” an die normale Ausbildung als Bürokaufmann oder GH-Kaufmann dranhängt…
Diese Ausbildung erfordert eine hohe Grundqualifikation, mindestens Realschul-Abschluss (Bayern). Gute Deutschkenntnisse und Englisch.
Wie “ticken” Suchmaschinen wie Google und Co. Wie findet man gute Schlagworte / Keywords. Es kommt nicht mehr auf die Schaufenster- oder Ladendekoration an, die Bilder müssen passen. Welche Arten von Bildern, welche Auflösungen, wie findet man Bilder dann auch über Suchmaschinen, usw. Nicht mehr das nette Kundengespräch sondern wie beschreibt man Kaufargumente kurz und präzise. Die ganzen sozialen Medien – Produktwerbung über facebook, pinterest, usw. Wie verkauft man Produkte über Amazon, wie über ebay? Welche Plattformen gibt es überhaupt? Wie struktiert man einen online-shop, wie hält man die Kunden bei der Stange. Newsletter, Rabattcodes, … Querverlinkungen zu anderen Angeboten. Wie ” ticken” online-Käufer? Wie kann man in durchschnittlich 2 Sekunden einen Käufer von einem Produkt überzeugen?
Als Unternehmer muss man sich dieses Fachwissen von externen EDV-Fachleuten teuer einkaufen. Wer hier eine solide Ausbildung und zwei bis drei Jahre Erfahrung vorweisen kann, wird von jedem Unternehmen, das online verkauft, mit Handkuss genommen.
Das Anforderungsfeld ist riesengroß und komplett unterschiedlich zum “normalen” Einzelhandel. Versandkostenoptimierung, Retourenmanagment, rechtliche Anforderungen, usw.
Der Ausbildungsberuf ist schon längst überfällig und ich würde sofort 2 Azubis für diesen Bereich einstellen…
Ich halte es für eine sehr gute und progressive Idee. So viele Jobs sind heutzutage am aussterben bzw. werden weniger und weniger gebraucht, trotzdem gibt es Ausbildungen dafür. Zur gleichen Zeit wachsen Sparten wie eben E-Commerce – und die Realwirtschaft und Ausbildungsinstitute reagieren extrem langsam. Es wäre sehr gut für die deutsche Wirtschaft, wenn es dafür eine offiziell anerkannte Ausbildung gäbe, um neue Spezialisten im Bereich Onlineshop-Unternehmensorganisation zu schaffen. 🙂
Mit besten Grüßen
Wir bilden seit 15 Jahren Kauffrauen und -männer aus und haben seit drei Jahren einen Internetshop. Perfekt wäre eine Ausbildung die beide Bereiche abdeckt. Die Auszubildenden sind in dieser Hinsicht total offen und sind im Umgang mit e-commerce ja schon geübt. Wir als Ausbildungsbetrieb wären sofort dabei.
Wir freuen uns über diesen Beruf, es spiegelt genau das wir, was wir als Unternehmen brauchen. Endlich ein Lehrplan der genau in dem Bereich stattfindet was wir täglich zu tun haben.