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Amazon darf Zustelldrohne im öffentlichen Raum testen

ZustelldrohneViele hielten es für einen PR-Gag, als Amazon vor knapp zwei Jahren sein „Prime Air“-Programm ankündigte. Nun ist der Online-Händler einen großen Schritt weiter und darf die Lieferung per Zustelldrohne im US-Staat Washington testen.

Was Amazon Prime für den E-Commerce so interessant macht, ist die Tatsache, dass Amazon einer der wenigen Player im Markt ist, denen man die Umsetzung des Konzeptes Zustelldrohne für den Massenmarkt wirklich zutrauen kann.

Das Unternehmen hat in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass viele selbstentwickelte Features zu Standardkomponenten in einem Online-Shop wurden. Zu nennen wären beispielsweise Cross-Selling-Funktionen, Produktempfehlungen, personalisierte Startseite auf Basis der Kaufhistorie uvm.

Doch hier hat sich in den vergangenen Jahren wenig bei Amazon getan. Ein Fokus der heutigen Entwicklungskonzepte liegt auf dem Thema Logistik/Versand. Amazon arbeitet unter Hochdruck daran, Pakete noch schneller ausliefern zu können. Bestellte Ware soll innerhalb von 30 Minuten zum Empfänger gebracht werden, so das ehrgeizige Ziel.

Umgesetzt werden soll diese Vorgabe durch den Einsatz von Mini-Flugdrohnen. Diese darf Amazon über ländlichem Gebiet im Bundesstaat Washington im Freien testen, hat die zuständige Luftfahrtbehörde FAA entschieden.

Zustelldrohnen dürfen fliegen, wenn…

Allerdings hat die FAA Amazon für die Testflüge eine Vielzahl von Vorgaben gemacht:

  • Flug nur bei Tageslicht
  • Maximal Flughöhe 122 Meter
  • Drohne darf nur in Sichtweite des „Piloten“ fliegen
  • Der muss eine private Pilotenlizenz nachweisen
  • Der Drohnenpilot ist verpflichtet bestimmte medizinische Vorgaben zu erfüllen
  • Monatlich Angaben zur Zahl der Testflüge
  • Lückenloses Reporting über etwaige Probleme

Neben Amazon experimentieren auch Google und die Deutsche Post mit Drohnen, um Pakete künftig mit Mini-Flugzeugen auszuliefern. In Deutschland kommt bereits ein sogenannter Paketkopter zwischen der Insel Juist und dem Festland zum Einsatz, um Medikamente über die Nordsee bringen.

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Drohnen und Roboter: Die Zukunft des E-Commerce?

Die schnelle Zustellung durch Ausnutzung des kürzesten Weges – der Luftlinie – ist die eine Sache. Aber wenn in Lager und Versand die Hebel klemmen, lassen sich taggleiche Zustellungen kaum realisieren.

Daher arbeitet Amazon parallel zur Entwicklung an der Zustelldrohne auch an der zunehmenden Automatisierung seiner Lager- und Versand-Hubs. So sollten bis Ende 2014 über 10.000 Pickroboter bei Amazon in Betrieb genommen werden. Diese Roboter sollen die Arbeitsgänge in der Kommissionierzone schneller und weniger fehleranfällig machen. Die Maschinen seinen laut Medienberichten in der Lage, die bestellten Waren aus den Regalen zu nehmen und zu den Packtischen weiterzuleiten.