Von einem Umsatzrückgang im 2. Quartal 2014 beim E-Commerce und dem interaktiven Handel berichtet jüngst der bevh. Dennoch sei unter dem Strich das Wachstum des E-Commerce und des interaktiven Handels nicht gefährdet. Einen Grund zur Sorge gebe es nicht.
In der turnusmäßigen Branchenstudie für das 2. Quartal 2014 hat der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) einen Umsatzrückgang sowohl beim interaktiven Handel (E-Commerce und Versandhandel) als auch beim E-Commerce ausgewiesen.
Im E-Commerce wurden im 2. Quartal 2014 9,5 Milliarden Euro erwirtschaftet (vgl. 2. Quartal 2013: 10 Milliarden Euro). Dies entspreche einem “leichten Minus in Höhe von 5,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum”, ist einer Medienmitteilung des bevh zu entnehmen. Christoph Wenk-Fischer, bevh-Hauptgeschäftsführer, begründet die Entwicklung wie folgt:
“Dass sich das außergewöhnliche Tempo von 2013 etwas einbremst, ist kein Grund zur Sorge. Die Branche ist auf einem hohen Niveau stabil. Multichannel gewinnt an Bedeutung und auch digitale Dienstleistungen konnten weiter zulegen. Das zeigt, dass der Interaktive Handel nach wie vor in einem spannenden Entwicklungsprozess ist.”
Die 5 umsatzstärksten Warengruppen
- Bekleidung 2.614 Mio. Euro (- 12,1 Prozent)
- Unterhaltungselektronik/Elektronikartikel 1.226 Mio. Euro (+ 27,7 Prozent)
- Bücher 969 Mio. Euro (- 23,6 Prozent)
- Hobby und Freizeitartikel 665 Mio. Euro (+ 30,6 Prozent)
- Schuhe 604 Mio. Euro (- 44,0 Prozent)
Große Umsatzsteigerungen im Vergleich zum 2. Quartal 2013 legten ebenfalls die Warengruppen Computer und Zubehör mit 574 Mio. Euro, Möbel und Dekoration mit 437 Mio. Euro und Drogerie mit 345 Mio. Euro hin.
Der Trendletter iBusiness bewertet die Branchenzahlen kritisch. Der ausgewiesene Umsatzrückgang sei nicht das Ergebnis einer realen wirtschaftlichen Entwicklung. Vielmehr sei es so, dass der Verband in den vergangenen Jahren das Wachstum der Branche zu positiv geschätzt habe und nun die Prognosen nach unten korrigieren müsse.
Was ist Ihre Meinung?
Die Diskussion um die Zahlenhoheit in Wirtschaftsfragen ist so alt, wie es Branchenverbände und deren Interessengruppen gibt. Auch die Branchen- und Wirtschaftsmedien sehen sich gerne als die Gralshüter der wahren Kennzahlen. Was sagen Sie als aktive Teilnehmer des E-Commerce-Marktes in Deutschland? Schreiben Sie uns Ihre Meinung in einem Kommentar. Wir freuen uns über eine rege Diskussion.
Die Zahlen basieren m.W. teilweise auf Schätzwerten. Jochen Krisch von Exciting Commerce hat die Zahlen vom b(e)vh wunderbar auseinandergenommen. Dieser Artikel, der fehlendes Insiderwissen offenbart, sollte ernsthafte Shopbetreiber dazu bewegen diesen Blog nicht (mehr) Ernst zu nehmen.
Mir macht das eigentlich gar nichts aus, dass die Zahlen sinken, sie könnten meinetwegen auch noch weiter fallen. Ich finde den klassischen Einzelhandel auch besser, da wird man viel besser und persönlicher beraten.
Mag sein dass der Markt momentan leicht zurück geht. Bin mir aber nicht so sicher wie ernst man das nehmen kann…
Die Schätzwerte hatten in der Vergangenheit ganz gut am Ende auch die Ist-Daten getroffen. Ich wüsste nicht, warum das diesmal anders sein sollte. Dass sich der Onlinehandel allmählich der Sättigungsgrenze nähert und inzwischen mehr zum Verdrängungsmarkt wird, dürften ja wohl schon einige erkannt haben.
Interessant finde ich vor allem, dass der Einzelhandel insgesamt (also online und offline) im 1. Halbjahr zugenommen hat (vgl. Textilwirtschaft / HDE: http://www.textilwirtschaft.de/business/Einzelhandel-25-Umsatzplus-im-ersten-Halbjahr_93164.html)
Deshalb lässt sich der Online-Rückgang nicht mit Fußball-WM, Wetter usw. erklären!
Da bin ich der selben Meinung wie elektro-next.de. Ein Rückgng ist bestimmt vorhanden, aber wie lange und weit es noch zurück geht, ist noch offen. Überraschend ist, dass die Umsätze Bon Bekleidung und Schuhe so stark gefallen sind. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.
Wachtumsmarkt Online-Handel: Umsatzrückgang im 2. Quartal
Meiner Meinung nach kann das so nicht immer weiter gehen. Der Stationäre Handel ist endlich wach geworden und kämpft ordentlich um Kunden, off- und online. Lokales Marketing und Social Media Aktivitäten der Händler nehmen stets zu. Das ist gut für den Verbraucher….