amazon_zustellungWenn es bei Amazon so richtig brummt und die Verbraucher eine Bestellung nach der anderen aufgeben, dann ist die Zustellung einer der wenigen neuralgischen Punkte, auf die Amazon nur begrenzt Einfluss nehmen kann. Daher hat sich Amazon nun zu einem Test in drei US-amerikanischen Metropolen entschlossen.

In New York, San Francisco, Los Angeles sehen die Verbraucher in diesen Tagen immer wieder Lieferfahrzeuge mit dem Amazon-Logo herumfahren und Pakete des Branchenriesen zustellen. Denn Amazon testet zur Zeit die letzt Meile mit einer eigenen Fahrzeugflotte.

Nach Informationen des Wall Street Journal habe der Test vor allem strategische Hintergründe. Es gehe zum einen darum, den Anteil der Transportkosten zu senken und zum anderen um die Verkürzung der Lieferzeiten (Stichwort Same-Day-Delivery). Zudem wolle Amazon mit dem Test Lieferschwierigkeiten zu saisonalen Peaks umgehen, wie beispielsweise beim letztjährigen Weihnachtsgeschäft, berichtet das Blatt weiter.

Langfristig möchte Amazon sich ein eigenes Standbein als Zusteller schaffen, um diesen Service dann auch externen Shopbetreibern anbieten zu können.

Was bedeutet dies für Deutschland?

Da es sich zunächst um Tests handelt, die in den USA durchgeführt werden, wird sich aller Voraussicht nach in den nächsten zwei bis drei Jahren nichts auf der letzten Meile ändern. DHL, Hermes und Co. werden erst einmal ohne ein Störfeuer eines ihrer größten Kunden arbeiten können.

Wenn Amazon aber mit einem eigenen Zustelldienst erfolgreich in Europa expandieren sollte, werden die etablierten Zusteller in einem ersten Schritt erst einmal ein größeres Stück ihres Umsatzkuchens einbüßen. Leider halten sich die Platzhirsche DHL und Hermes mit Umsätzen sehr bedeckt, die sie aus dem Amazon-Geschäft ziehen. Sollte dann Amazon seinen Zustellservice auch Dritten anbieten, kann man schon heute mit einem noch stärkeren Preiskampf in diesem Segment rechnen.

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