Hochauflösende Produktbilder, 360-Grad-View oder Super-Zoom. Um Produktbilder verkäuferisch in Szene zu setzen, stehen eine Vielzahl von Funktionen zur Verfügung. Ein verkaufsstarker Text ist aber ebenso wichtig. 5 einfache Tipps helfen beim Schreiben von Produkttexten, die wirklich verkaufen.
Leider ist in den Augen vieler Shopbetreiber der Produkttext nur Beiwerk, der nur dann kurz mal wichtig wird, wenn es um SEO oder SEM geht. Björn Dorra von t3n sieht das aber grundlegend anders und bricht eine Lanze für die Copy im Online-Shop.
Er hat 5 Tipps zusammengestellt, an Hand derer jeder Online-Hänlder seine Texte optimieren kann. Mit dem Ziel: Mehr zu verkaufen.
1. Vorteilsargumente statt Fakten
Viele Produkttexte bestehen aus einer Auflistung von Fakten zu den Produkteigenschaften. Doch welche Vorteile der Kunde aus dem Produkt zieht, bleibt im Dunkeln. Warum also sollte der Kunde das Produkt kaufen? Beispiel: Die Angabe der Leuchtdauer einer Glühbirne von 10.000 Stunden hat für Otto Normalverbraucher erst einmal keine Aussagekraft. Viel konkreter wird es, wenn er erfährt, dass die Glühbirne damit zehn Mal so lange leuchtet, wie eine herkömmliche Glühbirne und der Kunde damit baren Geld spart. Aus dem Faktum Leuchtdauer wird mit ein wenig Kreativität das Vorteilsargument Geld sparen.
2. Inhalte statt Füllworte
Natürlich ist jedes Produkt von “Top-Qualität” und der Hersteller immer der “Marktführer”. Doch die Praxis zeigt, dass solche Worthülsen mit Inhalten gefüllt werden müssen, sollen sie eine positive Wirkung auf den Kunden haben. Beispiel: “Optimale Arbeitsleuchte vom deutschen Marktführer.” Welche Produkteigenschaft führt dazu, dass die Leuchte für den Arbeitseinsatz optimal ist? Was bedeutet “marktführend”? Statt dessen wäre es besser zu sagen: “Blendfreie Arbeitsleuchte in über 100.000 Werkstätten in Deutschland im Einsatz”.
3. Adjektive gezielt einsetzen
Viel hilft viel. Nach diesem Motto lesen sich manche Produkttexte in Online-Shops getextet worden zu sein. Dorra zitiert den bekannten ein US-Copywriter Henneke Duistermaat mit folgenden Worten: “Adjektive sind wie Alkohol. In der richtigen Dosis machen sie den Text heiter und beschwingt. Eine Überdosis führt hingegen zu Nuscheln und Unverständlichkeit.”
Für Adjektive gilt daher:
Immer nur ein Adjektiv vor einem Nomen. Aneinanderreihungen vermeiden.
Um das Offensichtliche zu sagen, braucht es keiner Adjektive. Vor allem wenn ein Produktbild diese Informationen schon darstellt.
Versuche sinnliche und emotionale Begriffe zu verwenden. Worte wie „gut“ und „schön“ lösen keine Emotionen aus, „entzückend“ jedoch schon.
4. Mehr Persönlichkeit zulassen
Auch wer im Online-Shop einkauft, möchte als Mensch wargenommen werden und auch im Web mit Menschen zu tun haben. Vor allem kleine und mittlere Shops machen immer wieder den Fehler sich als gesichtsloses Unternehmen zu präsentieren und sprechen auch so ihre Kunden an. Statt einem anonymen “Die Meyer GmbH” rät Björn Dorra dazu, lieber das “Wir” oder sogar das “Ich” zu verwenden.
5. Zeit für Korrekturen nehmen
Fertige Produkttexte sollten nach Fertigstellung immer noch einmal gelesen werden. Zum einen um Rechtschreibfehler zu korrigieren, zum anderen um die Wirkung des Textes noch einmal zu prüfen. Beim Lesen sollte die Perspektive des Kunden eingenommen werden und darauf geachtet werden, ob die Vorteilsargumentation schlüssig ist und ob möglichst viele Fragen der Kunden schon beantwortet sind.
Einige Versandhändler verstehen es immer noch nicht, dass Kundenorientierte Produktbeschreibungen einen doppelten Effekt haben.
Einerseits bieten diese einen echten Mehrwert für den Käufer und anderseits hebt man sich von dem Mitbewerber in Hinsicht auf SEO ab, die nur die Produktbeschreibungen von den Herstellern kopieren.
Besonders der vierte Punkt ist meiner Meinung nach ziemlich wichtig für eine gute Produktbeschreibung. Natürlich sind die anderen punkte auch wichtig. Finde die Beispiele gut zusammengefasst.
Ein guter Text ist eigentlich immer wie von Björn Dorra beschrieben, ein Verkaufsgespräch mit einem Kunden.
In meinem Fall (die Rezensionen auf unserer Webseite stammen alle von mir) versuche ich noch etwas, das auch gerne vergessen wird: den Text in einer Weise zu schreiben, dass er auch von einem Laien verstanden wird.
Verwendet man zuviele Fachbegriffe und verliert sich in seine Betriebsblindheit, wenden sich bereits viele von einer solchen Produktbeschreibung ab und im schlechtesten Fall verlässt er bereits gleich die Website.
Ich sehe das ganz ähnlich wie Jürgen, die Produkttexte sind vor allem auch wichtig um sich von den anderen Shops abzugrenzen, die nur die Produktbeschreibung koopieren (was ja an sich schon duplicate Content erzeugt).
Interessante Tipps, vielen Dank dafür!
Alkohol und Adjektiv – da ist wirklich was Wahres dran! Wenn man sich die Aufgabe eines Adjektivs in Erinnerung ruft (eine Sache näher zu beschreiben), dann kommt man schon darauf, dass eine, nach Möglichkeit die Haupteigenschaft erst einmal reichen sollte. Oder sagen wir es so, inhaltsleere Wörter sollten nicht aneinandergereiht werden. Wenn ein Apfel groß und grün ist, dann ist es eben ein großer grüner Apfel. Dagegen ist eine sensationelle, originelle Individualreise zu viel des Guten.
Die Begründung, warum etwas toll ist, fehlt tatsächlich oft genug in Shoptexten. Man kann meiner Meinung nach schon angeben, dass etwas toll ist. Im nächsten Satz sollte dann aber auch stehen, warum. Ein potenzieller Kunde lässt sich vielleicht mit einem blumigen Adjektiv einfangen, aber überzeugen muss man ihn dann doch durch die Angaben zum Produkt. Solche “Regeln” kann man gar nicht oft genug betonen – daher danke für den Beitrag!