Schrumpfende nationale Märkte zwingen Online-Händler dazu neue Kunden im Ausland zu suchen, um auch weiterhin nachhaltig wachsen zu können. In Deutschland haben 60 Prozent der Internetnutzer schon einmal in einem ausländischen Online-Shop bestellt. Das hat eine Untersuchung von eBay ergeben.
In diesen Ländern kaufen die Deutschen gerne ein.
Deutsche Verbraucher suchen sich auch außerhalb der Landesgrenzen neue Möglichkeiten, um ihre Konsumlust zu befriedigen. Vor allem in Großbritannien und den USA kaufen sie gerne online ein. Viele Hersteller bieten ihre Produktneuheiten zunächst einmal in den USA an. Kommen die Trends dann über den großen Teich, sind sie in vielen Fällen zuerst in Großbritannien erhältlich. Das ergab eine repräsentative Online-Befragung des Marktforschungsinstituts INNOFACT AG im Auftrag von eBay.
Sicherheit geht vor
Die Verbraucher erwarten, dass sie auch im Ausland sicher und zuverlässig einkaufen können. Dazu gehört, dass sie volle Transparenz über Produktinformationen, Bezahlung und rechtliche Bedingungen haben. Wenn das beim Online-Kauf im Ausland stets der Fall ist, dann werden noch mehr Verbraucher die Möglichkeiten nutzen, die der Online-Handel bietet.
Über 60 Prozent die Online-Shopper in Europa erwarten, dass auch der Online-Shop im Ausland seine Seriosität nach Außen durch ein anerkanntes Gütesiegel dokumentiert. Das hat eine internationale Umfrage der Marktforscher von Infas unter mehr als 5.000 Verbrauchern in fünf Ländern der EU ergeben.
Speziell für die deutschen Verbraucher ist Sicherheit sogar noch wichtiger als ein guter Preis, so die Studienautoren von Infas weiter. Für 93 Prozent der befragten Deutschen ist Sicherheit ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Online-Shops. Erst dann folgt der Preis als Auswahlkriterium.
Auch Shopbetreiber profitieren
Ebenfalls sind Online-Händler nach Ausweis einer repräsentativen Umfrage von eBay sehr zuversichtlich, was die weitere Entwicklung des grenzüberschreitenden Handels angeht: Jeder zweite Online-Händler erwartet, in Zukunft mehr zu exportieren. Jeder zehnte Online-Händler geht sogar von einer sehr hohen Steigerung des Auslandsabsatzes aus.
Der Online-Handel bietet den Verkäufern die Möglichkeit, weltweit Kunden anzusprechen und den Verbrauchern die Chance, global Preise zu vergleichen und Waren einzukaufen. Es kann allerdings noch einiges für weiteres Wachstum – gerade des grenzüberschreitenden Handels – getan werden: Von günstigen und schnellen Versanddiensten oder einer Vereinheitlichung der rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere auch bei den Mehrwertsteuersätzen und Zollgebühren, profitieren Verbraucher und Händler gleichermaßen.
Interessant! Für die EU mag das ja mittlerweile recht einheitlich und verbraucherfreundlich sein.
Aber:
Wo doch z.B . US-amerikanische & chinesische Shops gar kein Impressum kennen, so wie wir es haben. Ach, die Verbraucher wollen also über die rechtlichen Bedingungen Bescheid wissen (naja, die aktuelle Widerrufsbelehrung ist ja auch in Fachchinesisch – da sehe ich jetzt kein Hindernis).
Auch “inkl. Steuern zzgl Versand” – Seltenheit. Und wie heißt nochmal “zahlungspflichtig bestellen” auf english?
Moment- sollte man vorher nicht noch die AGB und den Widerruf bestätigen? Wie, gibt es dort nicht?
Sicherheit also als Kriterium Nr. 1….
Erklärung 1:
Scheinbar haben wir da auf die falschen Pferde gesetzt, Sicherheit und Transparenz haben wir völlig missverstanden.
Erklärung 2:
ergebnisgeleitete Auftraggstudie
Ist interessant gilt aber wohl nur für eBay: Im Gegensatz zu der Studie bin ich sehr skeptisch, ob sich länderübergreifender E-Commerce wirklich etablieren wird. M.E. gibts da viel zu viele Hindernissen für den Anbieter, angefangen von SEO Themen… (Alleine Google zeigt ja nur die lokalen Ergebnisse initial an…) über den unheimlichem Aufwand mit der Contenterstellung, bis hin zu den ganzen anderen Themen… Und für viele Kunden lohnt sich der Stress/Aufwand oftmals auch nicht, bis hin, dass die Versandkosten oft ein Großteil der Ersparnis auffressen.
Dass Sicherheit beim Shopping im Ausland an erster Stelle steht mag ich stark bezweifeln. Da bestellt man einen Monster Beats Kopfhörer in China und stellt fest, dass es sich um einen Fake handelt. Oder man bestellt sich ein MacBook in Thailand um dann festzustellen, dass der Umbau der Tastatur doppelt so viel kostet wie die Ersparnis. Fazit: Preis-geilheit schlägt Sicherheitsbedürfnis.
Schade, dass der Artikel die Interessen der Händler und die der Konsumenten vollkommen vermischt.
Um die Internationalisierung der eCommerce Unternehmen voran zu treiben wäre es wünschenswert endlich günstige Versandkonditionen für Auslandssendungen zu erhalten. Daran “krankt” es doch im Wesentlichen bei der Internationalisierung.