forrester-studie-kleinDie Deutschen geben in diesem Jahr so viel Geld wie noch nie im Internet aus und sorgen damit für steigende Umsätze im Versand- und Online-Handel. Das hat der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) auf seiner Jahrespressekonferenz bekanntgegeben.

Mit welchen Umsätzen die Branche im laufenden Jahr rechnen kann, lesen Sie hier.

Der Branchenumsatz wird in diesem Jahr bei anhaltend stabiler Konsumstimmung voraussichtlich um 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro (2008: 28,6 Milliarden Euro) zulegen können. Der Anteil am Einzelhandel erreicht dadurch erstmals die neue Höchstmarke von 7,4 Prozent (2008: 7,2 Prozent). Der Online-Umsatz mit Waren wird demnach in 2009 voraussichtlich um 15 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro (2008: 13,4 Milliarden Euro) zulegen, gibt sich der Bundesverband des Deutschen Versandhandels optimistisch.

Anteil des Versandhandels am Einzelhandel 2009

Online-Anteil des Versandhandels überspringt erstmals 50-Prozent-Marke

Bei 15,4 Mrd. Euro Online-Umsatz mit Waren wird der Versandhandel in diesem Jahr voraussichtlich 53,0 Prozent (2008: 46,9 Prozent) seiner Erlöse im Internet erwirtschaften. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz überspringt damit erstmals die psychologisch wichtige 50-Prozent-Marke.

„Die Branche bekommt starken Rückenwind aus dem Internet und kann damit gegen den allgemeinen Trend im Einzelhandel wachsen. Ganz gleich ob stationäre Händler, Warenhersteller, oder Apotheken – es gibt immer mehr Unternehmen, die eigene Online-Shops eröffnen und dadurch zusätzliche Umsätze erwirtschaften. Gleichzeitig wird der Versandhandel immer mehr zum Online-Handel“, sagte Dieter Junghans, bvh-Präsidiumsmitglied“

Verteilung des Versandhandelsumsatzes 2009

Umsatzstarke Versender mit Katalog- und Internet-Angebot

Den größten Umsatz der Branche werden in diesem Jahr voraussichtlich erneut mit Abstand Versender mit parallelem Katalog- und Internet-Angebot erwirtschaften. Für diese Versendergruppe erwartet der bvh derzeit eine bessere Entwicklung als in 2008 und nur leichten Umsatzrückgang von 0,8 Prozent (2008: -4,6 Prozent) auf rund 16,5 Milliarden Euro (2008: 16,6 Milliarden Euro). Die reinen Internet-Versender (Internet-Pure-Player) legen voraussichtlich 6,2 Prozentpunkte auf rund 4,8 Milliarden Euro (2008: 4,5 Milliarden Euro) Gesamtumsatz zu. Gewerbliche Ebay-Händler (Ebay-Powerseller) können ihren Umsatz voraussichtlich um 7,2 Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro (2008: 2,08 Milliarden Euro) steigern. Hinweise für ein abermaliges Umsatzwachstum gibt es bei den „Versendern mit Heimat im Stationärhandel“ (Vorjahresumsatz: 1,4 Milliarden Euro) und den Teleshopping-Versendern (Vorjahresumsatz: 1,2 Milliarden Euro).

Gesamtausgaben der Deutschen im Internet bei 21,8 Milliarden Euro

Vom Internet-Boom in Deutschland profitieren nicht nur die Versender. Um Aussagen über die Gesamtausgaben der Deutschen im Internet treffen zu können, lässt der bvh seit nunmehr drei Jahren auch die Ausgaben der Deutschen für digitale Dienstleistungen messen. Damit ist zum Beispiel der Umsatz mit dem Download von Musikfiles, Online-Tickets und privaten Übernachtungsbuchungen im Internet gemeint. Dieser wird in 2009 voraussichtlich um 8,5 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro (2008: 5,9 Milliarden Euro) steigen können. Damit würden die Deutschen in 2009 insgesamt 21,8 Milliarden Euro im Internet ausgeben (15,4 Milliarden Euro für Waren; 6,4 Milliarden Euro für digitale Dienstleistungen). Das entspricht einem Plus von 13 Prozent (2008: 15 Prozent).

Gesamtausgaben der Deutschen im Internet 2009

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