shopsDer Online-Handel mit Firmenkunden unterscheidet sich grundlegend vom Handel mit privaten Endkunden. Eine Frage, die uns immer wieder gestellt wird, lautet: Wie kann ich allen rechtlichen Anforderungen gerecht werden, wenn ich an beide Zielgruppen bedienen will. Hierzu muß man zunächst die Unterschiede verstehen.

Lesen Sie hier, wie Sie die häufigsten Fehler und Abmahnungen vermeiden können.

Gegenüber Kaufleuten kann eine weitgehende Risikoverlagerung zugunsten des Verkäufers vereinbart werden oder ist ohnehin schon der gesetzliche Normalfall, z.B. Übergang der Transportgefahr im B2B-Versandhandel nach § 447 BGB, handelsrechtliche Rügeobliegenheit nach § 377 HGB, weitgehende Dispositionsfreiheit hinsichtlich vertraglicher Vereinbarungen sowie die Möglichkeit unter Kaufleuten, Rechtswahl- und Gerichtsstandsvereinbarungen zu treffen.

Firmenkunden müssen auch weit weniger Informationen erhalten als Privatkunden, und es kann per Vereinbarung auf bestimmte Informationen verzichtet werden. Möglich sind z.B. auch Nettopreisangaben. Werden nur Nettopreise angegeben, muss bei dem Warenangebot (z.B. in der Kopfzeile der Produktübersichtsseite) ein deutlicher Hinweis erfolgen, dass sich Angebot nur an Gewerbetreibende richtet. Zudem muss sichergestellt werden, dass nur an Gewerbetreibende geliefert wird.

Die Begrenzung kann wie im folgenden Muster aussehen:

Begrenzung des Kundenkreises
Dieses Angebot ist ausschließlich für Industrie, Handwerk, Handel und die freien Berufe bestimmt. Alle Preise in Euro zzgl. MWSt.

Der Handel mit Endverbrauchern hingegen ist weitgehend reguliert. AGB sind hier nur bedingt sinnvoll, vielmehr kommt es auf eine akribische Beachtung von Informationspflichten und weiteren Verbraucherschutzvorschriften an. Eine Vermischung von Geschäfts- und Privatkundenbereich ist daher nicht optimal und kann in bestimmten Fällen sogar wettbewerbswidrig sein, z.B. wenn durchgängig nur Nettopreise angegeben werden. Schließlich werden AGB, die für Firmen- und Endkunden gleichzeitig gelten sollen, schnell unübersichtlich und damit untransparent.

Es empfiehlt sich eine klare Trennung von Geschäfts- und Privatkundenbereich. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Online-Shop von Fujitsu-Siemens:

Trennung von Privat- und Geschäftskundenbereich © Fujitsu Siemens 

Wenn dies technisch nicht realisierbar ist, sollte auf Preisangaben, Informationspflichten und AGB ein besonderes Augenmerk gelegt werden.

Benötigen Sie weitere Informationen zum Thema?
Dieser Text in ein Auszug aus dem aktuellen Trusted Shops Praxishandbuch. Das Praxishandbuch ermöglicht juristischen Laien die rechtssichere Gestaltung des Kaufprozesses im Online-Shop vom Impressum über die Datenschutzerklärung, Produktbeschreibung, Kundendatenerhebung, Bestellseite, Informationsseiten und AGB bis zur E-Mail-Bestätigung.

Die Autoren Prof. Dr. Thomas Hoeren und RA Carsten Föhlisch verbinden in der vollständigen Neubearbeitung auf über 150 Seiten mit 50 Mustern wissenschaftliche Fundiertheit mit praktischen Erfahrungen aus der Prüfung von über 5.000 Online-Händlern.

  • Trusted Shops Praxishandbuch89,- EUR zzgl. Mwst.
    (ausschließlich für Unternehmer)
  • PDF-Datei per E-Mail
    (1 MB, ca. 150 Seiten, 50 Muster)
  • Zahlung per Überweisung nach Bestelleingang
  • Versand nach Zahlungseingang und Vorlage Ihres Gewerbenachweises (bitte per Fax an 0221-77536-89)
  • Download Inhaltsverzeichnis als PDF

Bitte füllen Sie zur Online-Bestellung die folgenden Felder aus. Ihre Daten werden verschlüsselt übertragen und selbstverständlich vertraulich behandelt. Die markierten (*) Felder sind Pflichtfelder, alle weiteren Informationen freiwillig. Bitte beachten Sie auch unsere Datenschutzerklärung.

image_pdfPDFimage_printDrucken