Immer mehr Umsätze werden über das Internet erwirtschaftet. Wie viele Millionen Euro es zum Jahresende sein könnten, hat der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) in einer Marktstudie erhoben. Trotz Eurokrise und Rettungsschirm sind die Deutschen im Netz nach wie vor konsumfreudig.

Zur Prognose für 2011.

Ausgehend von den Umsatzzahlen des Interaktiven Handels der vergangenen neun Monate rechnet der bvh für das Gesamtjahr nach wie vor mit einem Gesamtumsatz von über 32,2 Milliarden Euro (+ 7 Prozent zum Jahr 2010). Der reine E-Commerce-Anteil wird dann bei 21,1 Milliarden Euro (+ 15,0 Prozent zum Jahr 2010) liegen und entspricht einem Anteil von 65 Prozent am gesamten Umsatz des Interaktiven Handels.

bvh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer analysiert die aktuelle Entwicklung:

„Die ersten drei Quartale verliefen konstant erfolgreich. Auch wenn das dritte Quartal das bisher umsatzstärkste in diesem Jahr war, muss trotzdem erwähnt werden, dass die Umsätze der einzelnen Quartale sehr dicht beieinander liegen. Diese konstant guten Zahlen sprechen für die stetige Entwicklung des Interaktiven Handels.

Wir richten nun gespannt den Blick nach vorn zum letzten und umsatztechnisch relevantesten Quartal. In Kürze beginnt das Weihnachtsgeschäft. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre gehen wir aktuell davon aus, dass der Quartalsumsatz des dritten Quartals noch einmal getoppt werden kann.“

Bekleidung im 3. Quartal stark

Ein Blick auf das abgelaufene dritte Quartal 2011 zeigt, dass die Umsätze über das laufende Jahr relativ gleichmäßig verteilt sind. Per 30.09.2011 wurden im Online-Handel rund 15,67 Milliarden Euro erwirtschaftet. In Q3 waren es 5,34 Milliarden Euro. Somit müssten die Unternehmen im traditionell starken Weihnachtsgeschäft nur noch etwas mehr als fünf Milliarden Euro umsetzen, um die Jahres-Prognose des bvh zu erfüllen.

Interessant auch, welche Warengruppen im dritten Quartal die meisten Umsätze erwirtschaftet haben:

  1. Bekleidung/Textilien/Schuhe (2,72 Milliarden Euro)
  2. Medien, Bild- und Tonträger (792 Millionen Euro)
  3. Computer und Zubehör (682 Millionen Euro)
  4. Unterhaltungselektronik/ Elektronikartikel (681 Millionen Euro)
  5. Möbel und Dekorationsartikel (568 Millionen Euro)

Branchenbeobachter wie Jochen Krisch sehen der Entwicklung im Online-Handel positiv entgegen und gehen davon aus, dass der Markt weiter an Dynamik gewinnen werden.

“Der E-Commerce lernt dazu, die Professionalisierung schreitet voran, und sobald bestimmte kritische Umsatzschwellen überschritten werden, kommen die üblichen Skaleneffekte zum Tragen. Die Fixkosten sinken im Vergleich zum Umsatz, machen den Handel online noch wettbewerbsfähiger, was zu zusätzlichen Umsätzen/Marktanteilen führt, etc.”

 

 

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