Quelle.de ist wieder online! Unter dem Dach der Otto Group lebt die Traditionsmarke jetzt wieder auf. Aber nicht als klassischer Shop, sondern als Marktplatz im Internet. Otto hatte im Zuge der Quelle-Insolvenz die Markenrechte an dem Traditionsunternehmen übernommen.
Was hat sich geändert? Hier ein erster Überblick!Quelle, vor zwei Jahren im Zuge der Arcandor-Insolvenz untergegangen, ist wieder da. Der erste große Unterschied zur alten Quelle-Website (sieht man einmal von dem kurzen Intermezzo der QStores 2009 ab) ist das Marktplatzmodell. Auf Quelle.de heißt es:
QUELLE-geprüfte Verkäufer bieten ausschließlich Neuware aus den Bereichen Elektronik und Wohnen an. Ein flexibles Bezahlsystem, persönliche Ansprechpartner und schnelle Lieferung stehen für ein unbeschwertes Einkaufserlebnis auf quelle.de.
Rund 250.000 Produkte aus den Bereichen Elektronik und Wohnen sind gelistet. Konkurrenz unter den Händlern ist durchaus erwünscht, so will man bei den Preisen und in der Kategorieabdeckung vorne mitspielen können.
Umsatz über 100 Millionen Euro geplant
Konzernchef Hans-Otto Schrader sieht große Chancen im neuen Modell und erwartet einen “Umsatz im dreistelligen Millionenbereich”. 30 Mitarbeiter arbeiten heute am Erfolg der Plattform. Auf dem Marktplatz werden auch Großelektrogeräte der altbekannten Marke Privileg zu finden sein, die bereits seit Juli im Online-Shop otto.de und Otto-Katalog angeboten werden. Den guten alten Quelle-Katalog soll es aber nicht mehr geben.
Im Interview sagt Schrader zur Positionierung der Marke Quelle:
Quelle hat über Jahrzehnte versucht, im Feld der Mode zu Otto aufzuschließen. Das ist nicht nachhaltig gelungen. Quelle steht aber in der bürgerlichen Mitte, für hohe Kompetenz bei Technik und Wohnen. Darauf fokussieren wir uns. Ziel ist es aber, die Marktabdeckung deutlich zu erweitern. Mit dem ganz neuen Marktplatz quelle.de werden wir Kunden erreichen, die wir bei Otto bisher nicht haben.
Zentraler Warenkorb und Check-out
Technologisch ist die Lösung des gemeinsamen Warenkorbs interessant. Produkte von verschiedenen Händlern können über die Plattform zentral in den Warenkorb gelegt und auch hier direkt gezahlt werden:
Für Shopbetreiber also möglicherweise ein durchaus interessanter Verkaufskanal. Auf der Händler-Registrierungsseite heißt es:
Mit seinem deutschlandweit bekannten Markennamen fungiert quelle.de als online-fokussierter Marktplatz. Durch die signifikant hohe Reichweite bietet er Ihnen einen weiteren Vertriebskanal, über den Neuware der Kategorien „Technik & Wohnen“ von geprüften, gewerblichen Verkäufern dem Kunden direkt zugänglich gemacht wird. quelle.de übernimmt die gesamte Bestell- und Zahlungsabwicklung. Der Versand der Ware erfolgt natürlich durch Sie als Verkäufer.
Lagerung und Lieferung übernimmt also jeder einzelne Verkäufer, Serviceanfragen können und sollen Verbraucher jedoch direkt an Quelle richten. Bezahlen kann man zum Start mittels PayPal, sofortüberweisung, giropay, Kreditkarte, Rechnung und Ratenzahlung – das ganze übrigens abgesichert durch den Trusted Shops Käuferschutz.
Gebühren für Online-Shops
Zunächst wird eine einmalige Zugangsgebühr von 100,00 Euro und eine monatliche Grundgebühr von 50,00 Euro fällig. Zudem gibt es Verkaufsprovisionen, die abhängig von der Produktgruppe sind:
- 7 % / 15 % Elektronik (wobei 7% z.B. für Multimedia-Produkte und 15% z.B. für Küchen- & Haushaltsgeräte gelten sollen)
- 15 % Wohnen, Sport und Hobby
- 12 % Garten und Baumarkt
- 10 % Fahrräder
Harter Wettbewerb unter Shops und Portalen
Es wird spannend sein, zu sehen, wie sich Quelle.de im harten Wettbewerbsumfeld von Shops einerseits und Marktplätzen andererseits behaupten kann. Und nicht nur Amazon, eBay und Otto selbst machen hier Druck, sondern auch neue Spieler wie Tradoria (gerade von Rakuten übernommen) oder auch Media Markt / Saturn mit Redcoon drängen in den Markt.
Wie ist Ihre Meinung zur neuen Quelle? Sehen Sie Quelle.de eher als interessanten Verkaufskanal oder doch als bedrohliche Konkurrenz? Schreiben Sie einen Kommentar!
Noch kann man ja nicht shoppen! 🙂 Aber ich finde die Teaser schon sehr gut gemacht! Ich denke, das kann was werden. Quelle hat einfach Tradition!
Ein solches System an sich ist gut… Quelle ist auch ein entsprechender Name. Wenn da nicht so beschissen wird wie bei “MeinPaket” dann könnte das echt was werden.
Man erwartet von Quelle eigentlich eine richtige HTACCESS-Umleitung bei Eingaben ohne http… aha, bei http://quelle.de ist der Lighttpd im Einsatz…
Ich denke auch dass der Name Kunden ziehen wird und Seriösität vermittelt. Wenn sogar die Anfragen an Quelle gerichtet werden kann sich der Händler wirklich auf die logistischen Themen konzentrieren. Spannend abzuwarten wir die Resonanz bei Kunden sein wird.
Quelle hält Wort: Kaum ein Produkt ist wirklich auf Platz 1 bei guenstiger.de & Co. Dafür finde ich dann den Aspekt “Sicherheit” zu wenig inszeniert. Und ein gemeinsamer Warenkorb löst noch nicht das Problem der multiplen Versandkosten. Die Daten bleiben aber bei Quelle, also hat der Händler keine Chance auf einen zweiten Kontakt (typisches Marktplatz-Thema). Ob man mit der Grundgebühr und der Provision leben kann, hängt dann eben vom jeweiligen EK ab. Bei einer Marken-Orientierung ist das nicht ohne. Nun denn, warten wir mal ab, wie Quelle.de sich positioniert und bekannt macht. Sind eigentlich Affiliates vorgesehen?
Keine eigenen Ideen, nix Neues. Warum als Händlein dorthin? Mal sehen, wann die erste Telefonaquise bei uns aufläuft.
Man sollte evtl. mal dafür sorgen das die Bildqualität auf dieser Plattform stimmt. Wenn Apfel-Mitarbeiter mal die Qualität Ihrer Produkte in Form von Fotos genauer betrachten, werden sie sich nicht gerade freuen.
Es macht kein Spaß sich auf dieser Seite aufzuhalten. Da hätte man auch einen verstaubten Q-Katalog scannen und online stellen können.
Daumen runter
Ich find es super das Quelle wieder da ist. Ich habe da immer gerne bestellt.
@Sebastian: Die Bildqualität scheint sich ja mittlerweile deutlich gebessert zu haben. Nur die Geschwindigkeit lässt noch etwas zu wünschen übrig. Auch mit 250k+ Produkten sollte das mit deren Ressourcen doch etwas schneller gehen.
Aber alles halb so wild, jetzt kann ich wieder nach Lust und Laune shoppen.
Also ich bezweifele den Erfolg von Quelle Online. Denn ich als Kunde gehe schon lange davon aus, dass dieses Unternehmen Insolvent gegangen ist. Deswegen erschien mir das ganze schon länger so, als wäre der Online Auftritt nur etwas vorübergehendes. Ich an der Stelle von Quelle würde es unter ganz anderem Namen versuchen. Ich habe jetzt erst hier erfahren, dass der Quelle Online Shop wohl tatsächlich etwas langfristiges werden soll. Und das werden wohl nicht allen wissen, und deswegen den Shop meiden, weil man ungern etwas von einem Anbieter bestellt, der offziell als Pleite gilt.
Finde ich total witzig was ein paar Leute damals vorhergesagt haben … und dem Unternehmen gehts gar nicht so schlecht heutzutage. Rechtzeitig auf das Internet gesetzt würde ich sagen. Corona hat das Kaufverhalten im Internet (Egal ob Haushaltsroboter, Rasendünger, Socken oder Lesebrille) nochmals explosionsartig nach oben geschossen. Gut, wer da schon auf Online Marktplätze und Onlineverkäufe gesetzt hat. Und – m. E. ist das immer noch nach oben skalierbar! VG