2011 werden von der EU einige neue Datenschutzbestimmungen auf den Weg gebracht. Im Interview via Twitter erläutert Stephanie Schmidt, Justiziarin beim Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh), die Position des Wirtschaftsverbandes zu Themen wie Cookies, Webanalyse oder dem Like-Button.
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Unter dem Hashtag #dsbvh stellte sich der bvh (@versandverband) auf dem Mircoblog Twitter den Fragen des shopbetreiber-blog.de (@shopbetreiber). Es ging um das Thema Datenschutz und welche Änderungen 2011 auf die Shopbetreiber zukommen. Lesen Sie jetzt die ausführliche Zusammenfassung des Interviews zur bvh-Position bezüglich Datenschutz im deutschen Online-Handel:
@shopbetreiber: Wo sind in den kommenden Monaten die größten Veränderungen beim Datenschutz zu erwarten?
@versandverband: Die EU-Kommission wird im Sommer eine neue Datenschutzrichtlinie vorschlagen. Neue Maßstäbe für die EU sind möglich. Konkrete Beispiele hierfür sind der Facebook “Like-Button”, Cookies und Webanalyse-Tools.
@shopbetreiber: Vor allem der Like-Button bei Facebook ist immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik. Wo liegt das Datenschutzproblem?
@versandverband: Es ist nicht klar, welche Daten an Facebook übertragen werden und ob eine Einwilligung des Nutzers erforderlich ist.
@shopbetreiber: Wird FB gewerblich genutzt, liegt der Datenschutz beim Händler. Inwieweit sehen Sie hier Änderungsbedarf?
@versandverband: Dies ist eine Risikoabwälzung von Facebook auf den Händler. Die Information über die Datennutzung muss bei FB liegen. Der Gesetzgeber muss dafür sorgen, dass deutsche Händler hier international nicht benachteiligt werden!
@shopbetreiber: Kritiker der Webanalyse wollen keine Überwachung beim Onlinekauf. Warum ist Webanalyse für Online-Händler sinnvoll?
@versandverband: Der Händler kann auf diese Weise sicherstellen, dass der Kunde nur die Werbung erhält, die ihn wirklich interessiert.
@shopbetreiber: Was kritisieren die Datenschützer denn konkret an den im Markt befindlichen Webanalyse-Tools?
@versandverband: Viele Webanalyse-Tools übertragen die vollständige IP des Nutzers. Datenschützer fordern hierfür eine Einwilligung.Es muss klar sein, dass die IP-Adresse kein personenbezogenes Datum ist oft wird sie von ganzen Unternehmen oder Familien genutzt. Der einzelne Nutzer lässt sich nicht immer ableiten.
@shopbetreiber: Was ist nach Ansicht des bvh erforderlich, um hier Rechtssicherheit für Händler und Verbraucher zu schaffen?
@versandverband: Fließende und eindeutige Informationen zwischen Kunde und Händler sind die Grundlage einer fairen Handelsbeziehung. Die Gerichte müssen endlich eine einheitliche Linie verfolgen. Die Freiheit der Händler muss Grundlage sein.
@shopbetreiber: Die EU möchte den Datenschutz in Europa dringend verschärfen. Wie steht es um das Datenschutzniveau in Deutschland?
@versandverband: Der Datenschutz in Deutschland hat schon jetzt ein sehr hohes Niveau. Deutsche Standards liegen weit über der EU-Richtlinie.
@shopbetreiber: Woran mangelt es denn beim Datenschutz in Deutschland und Europa?
@versandverband: Gesetzliche Verschärfungen bringen auch für dier Zukunft nichts. Die Defizite liegen eindeutig im Vollzug. Datenschutzskandale können daher mit neuen Regeln nicht bekämpft werden.
@shopbetreiber: Ab dem 25. Mai gelten neue EU-weite Vorschriften für den Gebrauch von Cookies. Was muss der Shopbetreiber dann tun?
@versandverband: Schon jetzt muss der Händler den Kunden über Cookies informieren. Nach den EU-Vorschriften muss der Nutzer zudem bei Cookies einwilligen. Für die Einwilligung reicht es unserer Ansicht nach aus, diese über die Browser-Einstellung zu definieren.
@shopbetreiber: Was könnte denn bei der Umsetzung des Gesetzes in Deutschland auf den Händler zukommen?
@versandverband: Derzeit erwarten wir keine Änderungen, die den interaktiven Handel benachteiligen könnten.
Über die aktuellen Entwicklungen zum Datenschutz halten wir Sie hier im shopbetreiber-blog.de mit kritischen Analysen und praxisnahen Tipps stets auf dem Laufenden.
