otto-quelle LogosDie Quelle ist tot, lange lebe die Quelle. Trotz des unternehmerischen Desasters zum Jahresende 2009 ist die Quelle nicht endgültig gestorben. Unter dem Dach der Otto Group lebt die Traditionsmarke wieder auf. Auch ein Geschäftsführer ist schon bestellt.

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Tim von Törne ist neuer Geschäftsführer von quelle.de. Das gab die Otto Group in einer Pressemitteilung bekannt. Otto hatte die im Zuge der Quelle-Insolvenz die Markenrechte an dem Traditionsunternehmen übernommen. Von Törne soll quelle.de als Online-Marketplace mit Schwerpunkt in den Sortimenten Technik und Living aufbauen. Dafür sei von Törne als “erfolgserprobter Start-up-Unternehmer aus der E-Commerce-Branche” genau der richtige Mann.

Dr. Rainer Hillebrand, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Otto Group und OTTO-Vorstand Vertrieb, Marketing, e-Commerce zur Personalie von Törne:

“Wir freuen uns, mit Tim von Törne einen erfolgreichen Start-up-Unternehmer der e-Commerce-Branche gewonnen zu haben. Mit seiner Kompetenz und Erfahrung ist er eine große Bereicherung für die Otto Group und das Wachstumsfeld e-Commerce. Unter seiner Leitung wird quelle.de ein attraktiver Online-Marktplatz für Anbieter und Marken innerhalb und außerhalb der Otto Group.”

Auf dem Marktplatz werden künftig auch Großelektrogeräte der Marke Privileg zu finden sein, die bereits seit Juli im Online-Shop otto.de sowie im Hauptkatalog des Versenders angeboten werden.

Tim von Törne war unter anderem als Country Manager bei Skype tätig und begleitete den Verkauf des Unternehmens an eBay. Zuletzt war er als Mitbegründer in der Geschäftsführung der cellity AG, einem Start-Up Unternehmen zur Entwicklung eines Kontaktmanagement-Tools, das mittlerweile zum Nokia-Konzern gehört.

Kritische Töne

Johannes Altmann von der e-Commerce-Agentur shoplupe betrachtet die Neugestaltung der Marke jedoch mit einem kritischen Blick:

“Bisher hat sich Otto nicht sehr geschickt bei der Übernahme der Website quelle.de verhalten. Eine Website mit einer so enormen Reichweite, einem so treuen Kundenklientel und einen so enormen Bekanntheitsgrad lässt man nicht Monate einfach so liegen. Gekauft wurde die Domain wohl aus Glücksgefühl über die Quelle Pleite aber sicherlich nicht aus strategischen Gründen. Tim von Törne hat sicherlich Ahnung vom Internet für Quelle hätte ich mir aber einen ehemaligen Quelle Mitarbeiter geholt. Denn es haben so viele Ideen und KnowHow im Unternehmen gesteckt. Es ist immer noch unglaublich, dass alles auf dem Müll gelandet ist. Für Otto muss es doch sehr enttäuschend sein, dass der Quelle Umsatz nicht einfach zu Otto gekommen ist.”

Auch hier im shopbetreiber-blog.de hatte sich Altmann in der Hochphase der Insolvenz der Quelle vehement gegen das Urteil vieler Branchenbeobachter gestellt. Vielerorts wurde der Mangel an einer nachhaltig tragenden Internet-Strategie als Hauptursache für die Quelle-Pleite ausgemacht.

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