UmfrageergebnisDer DIHK forderte aufgrund häufiger Missbrauchsfälle beim Widerrufs- bzw. Rückgaberecht strengere gesetzliche Regelungen. Aus diesem Anlass wollten wir von Ihnen wissen, welche Beeinträchtigungen Sie durch das Widerrufsrecht erleiden. Fast 700 Shopbetreiber nahmen an der Umfrage teil.

Hier ist das Ergebnis unserer Umfrage.

Am 06.12.2009 berichtete der Deutsche Industrie und Handelskammertag (DIHK) vom Missbrauch des Widerrufsrechtes:

“Es komme auch vor, dass Verbraucher über ein Online-Auktionshaus einen Satz Winterreifen kauften, ihn für einen zehntägigen Urlaub nutzten und danach von ihrem Rückgaberecht Gebrauch machten.”

Wir stellten unseren Lesern daher folgende Frage:

Erleiden Sie Beeinträchtigungen durch Ausübung des Rückgabe- bzw. Widerrufsrechtes?

Insgesamt nahmen 667 Leser an der nicht repräsentativen Umfrage teil und antworteten wie folgt:

  1. 288 Teilnehmer (43%) erleiden sehr starke Beeinträchtigungen durch das Widerrufsrecht,
  2. 191 Teilnehmer (29%) müssen mit geringen Beeinträchtigungen umgehen,
  3. 139 Teilnehmer (21%) sehen sogar Ihre Existenz bedroht und nur
  4. 49 Teilnehmer (7%) sehen keine Beeinträchtigung.

umfrage_wiederrufsrecht2010

Das bedeutet, dass fast zwei Drittel der Teilnehmer starke oder existenzbedrohende Beeinträchtigungen durch das Widerrufsrecht erleiden.

Stimmen der Teilnehmer

Das Thema rief auch heftige Diskussionen unter den Shopbetreibern hervor. Wir haben ein paar Meinungen für Sie zusammengestellt:

“Ich sehe eher die Parallelen zum Ladendiebstahl. Das muss man einkalkulieren und fertig. Versteh jetzt gar nicht, warum da jetz so ein Wind drum gemacht wird. Das Widerrufsrecht ist doch insgesamt sehr positiv für den Online-Handel zu sehen, trägt es doch maßgeblich zur Akzeptanz des Online-Handels bei.”

“Shops mit Professionalität und Service werden sich durchsetzen. Kunden sind (wieder) bereit, dafür Geld auszugeben, auch wenn es paradox ist, dass die Kunden, die ihre Ware behalten, mit die Unkosten der Widerrufenden tragen. Die Halbwertszeit der Gattung Wohnzimmerhändler sinkt rapide, auch dank der Gesetze. Nur so mal nebenbei ist ein halbwegs rechtskonformer Shop nicht mehr auf die Beine zu stellen, der nächste Abmahner sitzt schon in den Startlöchern…”

“Ich frage mich, weshalb sich Meinungen, Kritiken und Gegenwehr immer auf Aktivitäten in Internetforen beschränken. In anderen Ländern ginge man schon längst “auf die Straße”, hätte mit LKW ganze Autobahnen lahmgelegt, oder schlimmer. Solange wir (Deutschen) weiterhin so treudoof, träge und müde RE-agieren, wird es kaum besser. Wie eh und je ist der gemeine Deutsche Obrigkeitshörig (Politik und Legislative) und wehrt sich lediglich heimlich (im Internet). Werte Kollegen, das Gelaber wird niemals auch nur irgend etwas ändern, das ist nun einmal so. Schade!”

“Es verlangt doch niemand dass das WRR gestrichen werden soll. Nur die aktuelle Entwicklung dass man faktisch fast keine Möglichkeit mehr hat einen Wertersatz geltend zu machen muss unterbunden werden.”

“Endlich mal harte Worte – aber korrekt – ja eine Onlineshop ist kein Leihhaus, auch wir spüren dies immer öfter, wir verkaufen hochwertiges Reitsportzubehör. Sobald die Turniersaison los geht kommt es immer wieder vor, schnell noch etwas richtig teures und tolles muss her – DRINGEND… Super – wir tun unser bestes aber pünktlich 2 Wochen später ist der Artikel oder nur ein Schreiben wieder da, Schade – das man so missbraucht wird. Ob dies so auch möglich wäre im Fachhandel um die Ecke – ich denke NICHT.”

Hier und hier können Sie die ganze Diskussion noch einmal nachvollziehen. Natürlich dürfen Sie auch gerne Ihre eigene Ansicht zu dem Thema äußern.

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